Michael Kutzner, 1955 in Berlin geboren, ist als Künstler geprägt von den Erfahrungen der (seiner) Großstadt. Das Ausgeliefertsein und die Verletzlichkeit sind Themen die ihn ebenso interessieren, wie der Stadtraum in seiner Kälte und Härte sowie die Endlichkeit jeder Existenz. Handwerksherkunft, Werdegang und Ausbildung sind ebenso berlinisch wie die bewusste Traditionsbildung und das urbane Repertoire.
Kutzner ist ein Künstler, der in Zurückgezogenheit arbeitet, dessen Malereien und Zeichnungen ästhetische Ereignisse von großer Evokationskraft sind. Das Thema ist nicht zuerst das Dargestellte, sondern dessen kulturelles Gebundensein im Status der Vergänglichkeit. Die Verinnerlichung der Erkenntnis des „Mitten im Leben sind wir vom Tod umgeben“ (Media vita in morte sumus) setzt bei Michael Kutzner Bilder frei, in denen das Gesicherte sich mit der Gefährdung verzahnt.
Die Melancholie, die Kutzners vielseitigen Arbeiten entspring ist hier nicht pathologisch, sie stört nicht, will nicht behoben oder geheilt sein; sie ist Ausdruck der unleugbaren ‚Conditio Humana’, die zu akzeptieren das Leben authentischer, wahrer macht. Und immer wieder taucht in Kutzners Arbeiten Schwarz auf, glänzt wie Asphalt, tropft aus den Teermaschinen – ein Signum der Vergänglichkeit, der Endlichkeit als Möglichkeit für neues.
Michael Kutzner studierte an der Kunsthochschule Weißensee und erhielt zahlreiche Stipendien u.a. in der Villa Serpentara, in der Villa Massimo und in der Villa Romana. Er lebt und arbeitet in Berlin.