Dienstag, 19.05.2009, 19.00 Uhr
Zur Eröffnung sprach Matthias Flügge.
Jürgen Köhler gehört zu den Künstlern, die sich ausschließlich dem Medium der Zeichnung zugewandt haben. Innerhalb der Bandbreite zeichnerischer Ausdrucksformen in der aktuellen Kunst nehmen die Arbeiten Jürgen Köhlers eine besondere Position ein.
In seinen teils großformatigen Blättern entwickeln sich Bildwelten voller surrealer Verschränkungen, in denen Versatzstücke aus Traum und Realität irritierende Symbiosen eingehen. Seine Bildfindungen sind hybrid und sie widervsetzen sich einer linearen Erzählstruktur. Die Magie, die von Jürgen Köhlers Zeichnungen ausgeht hat ihre Ursache in der Stillgestelltheit des Raumes; in der Abwesenheit von Perspektive und in den ikonischen Ordnungen, in denen Detail und Großform, Figur und Zeichen sich unvermittelt gegenüber stehen.
Das Verstehen dieser Zeichnungen erfolgt denn auch weniger durch die beschreibende Benennung des Stoffes als vielmehr durch das Empfinden des geistigen Raumes, der sich durch den Gegenstand hindurch aufschließt. Sie entstammen einer Phantasie, durch die alle die fremdartigen Bilder hindurchgegangen sind, die gerade nicht aus den Medien auf uns einschreien und die verborgen bleiben, wenn wir sie nicht unterhalb der Wahrnehmungsschwellen des Alltags suchen wollen. Sie sind durchtränkt von Gegenwart und bleiben doch außer ihr wie Träume.
Jürgen Köhler (geb. 1954 in Halle/Saale) studierte an der Kunsthochschule Berlin Malerei. Er war von 1986 – 1989 Meisterschüler an der Akademie der Künste der DDR. Er erhielt Stipendien des Kulturfonds, des Kunstfonds Bonn e.V. sowie den Egmont Schäfer-Preis für Zeichnung 2004.
Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt.
Jürgen Köhler lebt und arbeitet in Berlin.
Bild: Jürgen Köhler
Ansprechpartnerin:
Annette Tietz
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