Wissen Sie, was die häufige Benutzung digitaler Medien für eine Auswirkung auf die Eltern-Kind- Bindung hat?
Kinder sind in den ersten Lebensjahren darauf angewiesen, dass ihre physischen und psychischen Grundbedürfnisse von ihrer unmittelbaren sozialen Umwelt befriedigt werden.
Die Eltern-Kind-Bindung wird schon in den ersten Lebensmonaten des Kindes aufgebaut und ist sehr prägend für die weitere Entwicklung des Kindes. Dies geschieht über direkte Zuwendung wie Blickkontakt, Gestik und Mimik und über Ansprache der Eltern. So kann sich das Kind sicher und geborgen, geliebt fühlen. Kleine Kinder können die einströmenden Reize ihrer Umwelt noch nicht filtern. Diese können daher Unwohlsein oder Angst auslösen. Die Erregung wird durch die Wahrnehmung der Eltern, besonders durch Nähe und liebevollen Körperkontakt und das feinfühlige Sprechen mit dem Kind beendet.
Das kindliche Wohlbefinden ist abhängig von der emotionalen Anwesenheit der Eltern.
Durch handfeste Stimulationen in der liebevollen Interaktion, durch reichhaltige Sinneserfahrungen wie Bewegung, Fingerspiele, Singen, Berührung, wie auch durch Nachahmung lernt sich das Kind mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen und kann so die alterstypischen Entwicklungsaufgaben gut bewältigen.
Schon vorgeburtlich bis zum fünften Lebensjahr bilden diese Erfahrungen unmittelbar eine Grundlage für die gesunde frühkindliche Gehirnentwicklung, lebenslanges Lernen und nicht zuletzt für eine gesunde emotionale Entwicklung.
Das emotionale Abgezogen sein der Eltern im häufigen Umgang mit digitalen Medien in der Intimsphäre des Kindes, spüren Kinder auf seelischer Ebene. Es können dadurch weitreichende Probleme in der frühkindlichen Entwicklung auftreten, wie mühsamere Sprachentwicklung, Gedächtnisschwächen bis hin zu Beeinträchtigungen der Gehirnentwicklung. Selbst das Körperwachstum kann sich verlangsamen.
Depressionen, Störungen im Sozialverhalten bis hin zum Stresssyndrom können auftreten. Auch Zusammenhänge zwischen Fütterungs- und Einschlafstörungen des Säuglings und der Nutzung von digitalen Medien durch die Eltern parallel zur Säuglingsbetreuung wurden festgestellt.
Maria Stern