Den aktuellen Stand der Technik erleben
Giese zeichnet für das Programmmanagement verantwortlich und sagt: „Das Besondere an diesem Programm ist, dass hier zwei Welten aufeinandertreffen: Auf der einen Seite sind da die Unternehmen, die an ‚state of the art‘-IT-Lösungen von hoher aktueller Relevanz arbeiten – Lösungen, die gerade in den Markt gehen, das Arbeitsumfeld verbessern oder bestimmte Zugänge erleichtern. Und sie treffen auf junge Talente, die ‚hands on‘ lernen können, was es bedeutet, für ein Unternehmen zu arbeiten, wie man Ziele findet, Ergebnisse liefert und präsentiert. Und diese Talente erleben auch den aktuellen Stand der Technik hautnah.“
Der studierte Wirtschaftswissenschaftler hat bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC gearbeitet, bevor er 2016 ein Ingenieurbüro mit Schwerpunkt auf Additiver Fertigung gegründet hat. „Ich finde es grundsätzlich spannend, Gründer zu sein“, erklärt er. „Und im MotionLab.Berlin als Ökosystem, Plattform und physischer Ort können wir vielen Startups helfen, ihre eigene Produktentwicklung zu beschleunigen – das ist toll. Die Netzwerke, die dahinterstehen, können unter anderem den Zugang zur Industrie ermöglichen und den Unternehmen und Startups helfen, sich auf die Produktentwicklung zu fokussieren. Damit wird der Prozess auch insgesamt beschleunigt.“ Für ihn sei es auch persönlich eine große Motivation zu sehen, wie Unternehmen aus der Unterstützung herauswachsen – weil sie zum Beispiel mehr Platz brauchen oder ausreichend finanziert sind: „Gerade bei Nachhaltigkeitsthemen wie Kohlenstoffreduzierung, Mobilität auf der letzten Meile oder
modernen Produktionsverfahren ist es umso wertvoller, dass wir miterleben können, wie sie erfolgreich werden und sich am Markt etablieren.“
Angebote machen, damit junge Leute bleiben
Laut Giese kann Berlin seine Stärken als Industriestadt ausbauen, indem es noch mehr Talente für IoT ausbildet und sie befähigt, sich in diesem Bereich weiterzuentwickeln. „Dieser Nachwuchs sollte mit einem breiten Hintergrundwissen und tiefen Verständnis davon, was gerade in dem Bereich IoT passiert, in den Arbeitsmarkt einsteigen.“ In Berlin sind viele Unternehmen mit IoT-Bezug ansässig. Dadurch gibt es einen entsprechend hohen Bedarf an Fachkräften – die auf reichlich potenziellen Nachwuchs treffen. „Gerade in dieser Stadt mit ihren drei großen Universitäten und vielen Fachhochschulen gibt es einen Riesenpool an Talenten. Denen sollten wir Angebote machen, damit sie nicht abwandern, sondern bleiben.“
Das IoT Talent Programm kann auch ein Anker sein, in der Stadt zu bleiben, denn die Studierenden können Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen. Für die Unternehmen bietet das Programm wiederum die Chance, frühzeitig neue Talente zu erkennen und an sich zu binden. Die große Dichte an IoT-Unternehmen, die schon in der Hauptstadt niedergelassen sind, bietet Berlin zudem die Chance, sich als wichtiger Standort für IT-Innovationen zu platzieren. Das wird unter anderem unterstützt vom IoT+-Netzwerk, das Teil der deutschlandweiten „Digital Hub Initiative“ ist und als Digital Hub für IoT in Berlin vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) initiiert wurde – es soll Unternehmen mit neuen Innovationspartnern aus Wissenschaft und Gründerszene vernetzen. Technologieunternehmen werden unterstützt und ihre sektorübergreifende Zusammenarbeit gefördert, um Synergien für Unternehmen, Startups und Forschung zu schaffen.