Das Thema Haushaltseinsparungen beschäftigt die Personalräte des Landes Berlin momentan scheinbar intensiver als die Koalitionspartner des Landes Berlin. Diese hatten sich in die Herbstferien verabschiedet und erstmal bis Ende November vertagt.
Noch rechtzeitig vor den abschließenden „Spargesprächen“ haben sich viele Personalräte des Landes Berlin nunmehr Gedanken zu den Einnahme- und Einsparpotentialen gemacht und ihrerseits Vorschläge und Ideen im letzten Personalräteaustausch am 08.10.2024 zum Thema „Berliner Landeshaushalt“ zusammengetragen.
Wir hoffen, dass diese Gedanken Eingang in die politischen Diskussionen finden und in Betracht gezogen werden.
Folgende Punkte schlagen die Personalräte vor:
• Erhöhung der City-Tax
• Erhöhung der Zweitwohnungssteuer
• Abgaben für Leihfahrräder/E-Roller/Miet-PKW (Nutzung des öffentlichen Raums) erheben
• Gebühren für Großveranstaltungen kommerzieller Art fordern (Marathon u.ä.)
• Überprüfung der Hauptstadtaufgaben der Polizei Berlin
• kritische Überprüfung von Zuwendungen für Zwecke, die nicht unmittelbar den Bürgerinnen und Bürgern Berlins zu Gute kommen
• politische Projekte hinsichtlich aller Kosten (Personal und Finanzen) bis zum Ende denken und deren Realisierbarkeit vor deren Beginn nachweisen, insbesondere bei Fraktion-Tickets
• grundsätzlich alle Groß- oder Prestigeprojekte auf den Prüfstand stellen (Olympiabewerbung, Magnetschwebebahn…)
• Reduzierung der politischen Stabsstellen nach Anzahl und Wertigkeit auf das Niveau des Vorgängersenats und keine weitere neue Bildung oder Zweckentfremdung von Linienaufgaben für die Versorgung von politischen Vertrauenspersonen
• Reduzierung der Anzahl von Staatssekretär*innen
• Anzahl der Ansprechpersonen für Themen unterhalb der Staatssekretärsebene (in den Leitungsebenen/-stäben) reduzieren
• politisch besetzte Stellen (aufgrund eines „besonderen Vertrauensverhältnisses“) enden zwingend mit der Legislaturperiode
• Ressortzuschnitte der Senatsverwaltungen sind auf Dauer festzulegen und nicht alle fünf Jahre wieder lange Neustrukturierungsprozesse loszutreten
• einheitliche Strukturen in allen Bezirken
• Verkleinerung der BVVen (Rücknahme der Vergrößerung)
• ein zentrales Inkassobüro (mit ausreichend Stellen) für alle Forderungen der Bezirke
• Vergabeverfahren kontrollieren bzw. Verträge anschauen, bei Minderleistung Regressverfahren initiieren und Regressforderungen betreiben