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John F. Kennedy in Berlin
Am 26. Juni 1963 besuchte der damalige US-Präsident John F. Kennedy anlässlich des 15. Jahrestages der Berliner Luftbrücke West-Berlin. mehr
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Zwei Millionen jubelnde West-Berliner auf den Straßen der Stadt, die Ehrenbürgerwürde der Stadt Berlin und eine Rede, die so berühmt geworden ist, wie kaum eine andere Ansprache eines Politikers.
Mit diesen Eindrücken hat der amerikanische Präsident John F. Kennedy nach seinem nur achtstündigen Berlin-Besuch die geteilte Stadt wieder verlassen.
Zuvor war Kennedy am 23. Juni 1963 auf Einladung von Bundeskanzler Konrad Adenauer nach Deutschland gekommen. Auf seinen Stationen in Köln, Bonn, Frankfurt, Wiesbaden und dem US-Militärstützpunkt Hanau hielt er Reden und Ansprachen vor Politikern und Delegationen, trug sich in Goldene Stadtbücher ein und richtete das Wort in jeder Stadt auch an die westdeutsche Bevölkerung. Die Begeisterung der Menschen, die zu seinen öffentlichen Auftritten kamen, kannte keine Grenzen.
In keiner anderen Stadt aber wurde er so stürmisch begrüßt und seine Rede vor dem Schöneberger Rathaus mit soviel Hoffnung erwartet, wie in Berlin. Kennedys Besuch in der geteilten Stadt am 26. Juni 1963 war der Höhepunkt seines dreitägigen Deutschlandbesuches. An diesem Mittwoch landete der amerikanische Präsident um 9.45 Uhr auf dem militärischen Teil des Flughafens Tegel. Nach der Abnahme der Ehrengarde wurde Kennedy von Bundeskanzler Konrad Adenauer, Berlins Regierendem Bürgermeister Willy Brandt sowie von den französischen und den britischen Kommandanten in Berlin herzlich empfangen. Anschließend setzte sich der Tross zur ersten von insgesamt sechs Stationen in Berlin in Bewegung. In der Kongresshalle hielt der Präsident vor dem sechsten Gewerkschaftskongress der „IG Bau Steine Erden“ eine Ansprache und ließ sich anschließend zu zwei der sensibelsten Orte der geteilten Stadt fahren. Am Brandenburger Tor blieb Kennedy der Blick von der Aussichtsplattform in Richtung Osten durch rote Tücher, mit denen das DDR-Regime das Brandenburger Tor verhängt hatte, verwehrt. Beim folgenden Stopp am Grenzübergang Checkpoint Charlie lernte Kennedy einen der bedeutendsten Grenzübergänge des „Kalten Krieges“ zwischen Ost und West kennen.
Nach einer kurzen Fahrt durch Kreuzberg und Schöneberg wurde John F. Kennedy um 12.50 Uhr am Rathaus Schöneberg mit frenetischen Jubel empfangen: etwa 450.000 Menschen warteten bereits seit Stunden auf den jungen US-Präsidenten – und er enttäuschte die West-Berliner nicht. Seine berühmte “Ich bin ein Berliner”-Rede gehört bis heute zu den am häufigst zitierten Ansprachen dieser Stadt. Doch Kennedy blieb nicht viel Zeit. Das Programm war eng getaktet. Er trug sich in das Goldene Buch der Stadt Berlin ein, führte anschließend einige kurze Gespräche mit dem Berliner Kabinett und steuerte nach einem Mittagessen im Rathaus Schöneberg die Freie Universität Berlin in Dahlem an. Dort wurde ihm Kennedy um 15 Uhr die Ehrenbürgerwürde der Stadt Berlin verliehen. Dankend hielt der Präsident eine Ansprache an der FU und fuhr anschließend weiter zum US-Hauptquartier in der Zehlendorfer Clayallee. Hier angekommen richtete der Präsident das Wort an die in der geteilten Stadt stationierten amerikanischen Soldaten. Nach einer Stunde im US-Hauptquartier drängte schon wieder die Zeit, in Tegel wartete bereits die Maschine, mit der John F. Kennedy um 17.15 Uhr mit Ziel Istanbul startete.
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