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Berlin im Nationalsozialismus
Die „Machtergreifung“ Adolf Hitlers führt zur Machtübernahme der Nationalsozialisten und zum Ende der Demokratie in Deutschland und Berlin. mehr
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Am 18. März finden die ersten und einzigen freien Wahlen zur Volkskammer der DDR statt. Ihnen folgen im Mai die ersten freien Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung Ost-Berlins seit 1946. Am 12. September wird in Moskau der 2+4-Vertrag zwischen den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges und den beiden deutschen Staaten unterzeichnet, mit dem die Einheit völkerrechtlich geregelt wird. Deutschland erhält die volle Souveränität; in Berlin erlischt der Vier-Mächte-Status. Am 3. Oktober wird mit einem Staatsakt in Berlin die Vereinigung Deutschlands vollzogen. Danach werden im Dezember das Berliner Abgeordnetenhaus und der Deutsche Bundestag neu gewählt.
Am 11. Januar wählt das Abgeordnetenhaus den ersten Gesamtberliner Senat. In Bonn beschließt der Deutsche Bundestag am 20. Juni den Sitz von Regierung und Parlament in die Hauptstadt Berlin zu verlegen.
Im gleichen Jahr zieht der Regierende Bürgermeister mit der Senatskanzlei vom Rathaus Schöneberg ins Berliner Rathaus („Rotes Rathaus“) im Bezirk Mitte.
Seit 1993 hat das Abgeordnetenhaus, das Berliner Landesparlament, seinen Sitz im Gebäude des ehemaligen Preußischen Landtages.
Im Sommer verabschieden sich die amerikanischen, britischen, französischen und russischen Truppen mit Feiern und Paraden von den Berlinern. Am 8. September veranstaltet die Bundeswehr zu Ehren der ehemaligen Schutzmächte einen Großen Zapfenstreich auf dem Pariser Platz.
Am 22. Oktober wird die Berliner Verfassung in einer Volksabstimmung mit 75,1 Prozent der abgegebenen Stimmen angenommen. In großen Teilen schreibt sie die Berliner Verfassung von 1950 fort. Zu den wesentlichen Neuerungen zählen die Vertiefung einklagbarer Grundrechte und die Erweiterung des Katalogs der Staatsziele (unter anderem das Recht auf Arbeit, Bildung und angemessenen Wohnraum). Auch Umwelt- und Datenschutz haben jetzt Verfassungsrang. Die Beteiligungsrechte der Bürger durch Elemente der direkten Demokratie wie Volksinitiativen, Volksbegehren und Volksentscheide sind erweitert worden. Der Berliner Verfassungsgerichtshof überwacht die Einhaltung der Verfassung.
Am 19. April findet die erste Sitzung des Deutschen Bundestages im neu gestalteten Reichstagsgebäude statt.
In neu erbauten bzw. sanierten Bürogebäuden nehmen die Dienststellen von Parlament und Bundesministerien in Berlin die Arbeit auf. Auch der Bundesrat zieht von Bonn nach Berlin. Zahlreiche Staaten errichten in Berlin ihre Botschaften; die Bundesländer eröffnen Vertretungen in der Hauptstadt.
Mit der Fertigstellung des neuen Bundeskanzleramts, das im Mai 2001 bezogen wird, ist die Verlegung von Bundestag und Bundesregierung offiziell abgeschlossen. In unmittelbarer Nähe des Reichstagsgebäudes sind weitere Bürokomplexe entstanden: Das Jakob-Kaiser-Haus für Abgeordnete und das Paul-Löbe-Haus für die Parlamentsausschüsse und das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus für die Bibliothek und den wissenschaftlichen Dienst.
Am 3. Oktober finden die zentralen Feierlichkeiten der Bundesrepublik zum Tag der Deutschen Einheit am restaurierten Brandenburger Tor statt. Dabei wird das Tor nach fast zwei Jahren Restaurierungsarbeiten unter Bauplanen im neuen Glanz feierlich enthüllt.
In Berlin fährt seit 100 Jahren die U-Bahn.
Rund 500.000 Menschen feiern vom 28. Mai bis zum 1. Juni den ersten ökumenischen Kirchentag.
Im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde kommt es in diesem Jahr zu einer Geburtensensation: am 14. Februar erblickt der kleine “Horas” das Licht der Welt. Kurze Zeit später folgen mit “Cinta” und “Yoma” zwei weitere Elefantenkinder. Die Mini-Elefanten sind die Attraktion des Tierparks, der im gleichen Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert.
Am 10. Mai wird das zentrale Holocaust-Mahnmal der Bundesrepublik Deutschland in Berlin eingeweiht. Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzler Gerhard Schröder zählen zu den Gästen. Zwei Tage später steht das Mahnmal auch für Besucher offen. Im ersten Monat besuchen es nach Angaben der Mahnmalstiftung mehr als 60.000 Menschen. Das Mahnmal besteht aus einem Feld mit 2711 Betonstelen und einer unterirdischen Ausstellung.
Am 26. März wird der Tiergartentunnel feierlich eröffnet. Bereits eine Woche zuvor hatten rund 60.000 Berliner zu Fuß den 2,4 Kilometer langen Tunnel erkundet. Über zehn Jahre wurde an dem Tunnel gebaut. Durch die Stahlröhre sollen täglich rund 50.000 Autos rollen und so die Innenstadt entlasten.
Nach fast acht Jahren Bauzeit wird am 26. Mai der Berliner Hauptbahnhof offiziell eröffnet. Es gibt ein großes Fest, bei einer musikumrahmten Lichtshow erstrahlt der gläserne Bau in vielen Farben. Über eine Million Berliner und Gäste feiern zwei Tage rund um das neue Berliner Wahrzeichen.
Vom 7. Juni bis 9. Juli findet in Deutschland die Fussball Weltmeisterschaft statt. In Berlin werden vier Gruppenspiele sowie das Viertelfinale und das Endspiel (Italien gegen Frankreich) ausgetragen. Während der gesamten fünf Wochen verfolgen beim Fanfest zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule rund zehn Millionen Menschen aus aller Welt die Wettkämpfe. Friedlich und freundschaftlich zelebrieren sie ein großes Fest.
Im Berliner Zoo werden am 5. Dezember zwei Eisbärenjungtiere geboren. Es ist die erste Eisbärengeburt seit über 30 Jahren für den Zoo. Die Eisbärenmutter nimmt ihre Babys nicht an, woraufhin sie von dem Tierpfleger Thomas Dörflein groß gezogen werden. Nur eines der Jungtiere überlebt: Knut.
Das Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin wird am 13. Juni nach zweijähriger Renovierung wieder eröffnet. Highlight ist unter anderem das 12,5 Meter hohe Skelett eines Brachiosaurus.
Am 28. November gewinnt Franco Stella den Architekturwettbewerb für den Wiederaufbau des Stadtschlosses. Um die historische Mitte zu vervollständigen, hatte der Deutsche Bundestag entschieden, dass das Stadtschloss wieder aufgebaut werden soll. Im dann neu entstehenden „Humboldt-Forum” werden die Staatlichen Museen, die Landesbibliothek und die Humboldt-Universität Platz finden. Der anstelle des Stadtschlosses von der DDR gebaute Palast der Republik wurde bereits abgerissen.
Das Berliner Olympiastadion ist Austragungsort der Leichtathletik-Weltmeisterschaft.
Das Neue Museum mit der weltberühmten Büste der ägyptischen Königin Nofretete wird wiedereröffnet.
Wissenschaftsjahr in Berlin: 350 Jahre Staatsbibliothek, 300 Jahre Charité und Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, 200 Jahre Humboldt-Universität zu Berlin, 100 Jahre Max-Planck-Gesellschaft.
Die FIFA Fußball-Frauen-Weltmeisterschaft wird mit dem Eröffnungsspiel im Olympiastadion gestartet.
Berlin feiert 775. Stadtjubiläum.
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Die „Machtergreifung“ Adolf Hitlers führt zur Machtübernahme der Nationalsozialisten und zum Ende der Demokratie in Deutschland und Berlin. mehr
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Die Paraphierung des Berlin-Abkommens am 3. September ermöglicht in der Folge eine Reihe von praktischen Regelungen zum Nutzen der Menschen. mehr
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Alt neben Neu: In Berlin können Besucher Bauwerke aus dem Mittelalter bis hin zu spektakulären Neubauten besichtigen. mehr