Sechs mutmaßliche Mittäter sollen in einem Sportraum einer Sicherheitsfirma in Berlin Wedding einen inzwischen 37-jährigen gemeinsam verprügelt haben. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat nun Anklage wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung zum Landgericht Berlin I erhoben.
Am Abend des 3. Juli 2022 sollen der 39-Jährige und der 34-Jährige Angeschuldigte sowie die gesondert Verfolgten im Alter von 41 Jahren und 46 Jahren mit mindestens zwei weiteren, unbekannt gebliebenen Mittätern entschieden haben, den 37-Jährigen mit Tritten und Schlägen zu traktieren. Dazu sollen sie gemeinsam in die Räumlichkeiten einer Sicherheitsfirma in einen Sportraum gegangen sein, in dem sich der 37-Jährige aufgehalten haben soll.
Der 39-Jährige soll sich dann Quarzsandhandschuhe übergezogen und im Trainingsbereich auf den 37-Jährigen zugegangen sein, um ihm unvermittelt mit den Fäusten in das Gesicht und in die Rippen zu schlagen. Der 34-Jährige soll dann ebenfalls auf den 37-Jährigen eingeschlagen haben. Der 41-Jährige soll das Ganze gefilmt haben, während die anderen durch deren Präsenz den 37-Jährigen weiter eingeschüchtert haben sollen. Selbst als der 37-jährige zu Boden gegangen sein soll, sollen der 34-Jährige und der 39-Jährige den mutmaßlich Geschädigten weiter traktiert haben. Dabei soll der 39-Jährige ihm auch mehrfach auf den Kopf getreten haben.
Die Prügel sollen erst dann aufgehört haben, als der 46-Jährige den 34-Jährigen von dem 37-Jährigen wegzog.
Die Hintergründe der Tat sind unklar. Selbst ob die mutmaßlichen Täter und der mutmaßliche Geschädigte sich überhaupt kannten, ist ungewiss. Der mutmaßlich Geschädigte musste wegen schwerer Verletzungen im Gesicht noch am selben Abend im Krankenhaus behandelt werden – jedoch fehlt von ihm nunmehr jede Spur.
Ursprung des Verfahrens war die Auswertung eines Telefons mit dem mutmaßlichen Tatvideo. Das Telefon, mutmaßlich dem 39-jährigen Angeschuldigten gehörend, wurde im Rahmen der Vollziehung eines Vereinsverbots eines Motorradclubs im September 2022 in Berlin gefunden.
Im Rahmen von Durchsuchungsmaßnahmen am 10. September 2024 konnte die mutmaßliche Tatbekleidung und die mutmaßliche Tatwaffe aufgefunden werden.
Der 39-Jährige wurde am 10. September 2024 festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Der 34-jährige konnte am 13. September 2024 festgenommen werden und befindet sich ebenfalls seitdem in Untersuchungshaft. Gegen die anderen mutmaßlichen Mittäter dauern die Ermittlungen an.
Petzold
Staatsanwalt
Pressesprecher
Vorherige gemeinsame Meldung vom 11. September 2024:
https://www.berlin.de/generalstaatsanwaltschaft/presse/pressemitteilungen/2024/pressemitteilung.1484616.php