Anklage wegen mutmaßlich betrügerischer Bestellungen von juristischer Fachliteratur

Pressemitteilung vom 11.10.2024

Ein inzwischen 46-jähriger aus dem Prenzlauer Berg soll juristische und medizinische Fachliteratur im Wert von insgesamt 40.310,43 Euro im Internet bestellt haben, obwohl er nie vorgehabt haben soll, dafür auch zu bezahlen.
Die Staatsanwaltschaft Berlin hat gegen ihn Anklage wegen gewerbsmäßigen Betrugs in 43 Fällen zum Amtsgericht Tiergarten erhoben.

In der Zeit von Mai 2021 bis zum Juni 2022 soll der Angeschuldigte von einem juristischen Fachverlag insgesamt 263 Bücher juristischer, aber auch medizinischer Fachliteratur (u.a. Kommentare zur Strafprozessordnung und Prozessformularhandbücher) bestellt haben. Die Bücher ließ er sich mutmaßlich an seine Adresse in Berlin und an Packstationen im Berliner Stadtgebiet liefern. Für die Registrierung an den Packstationen soll er falsche Personalien verwendet haben.

Im September 2022 konnten bei einer Wohnungsdurchsuchung bei dem Angeschuldigten Datenträger mit zahlreichen E-Mailkonten aufgefunden werden, die er mutmaßlich für die Buchbestellungen verwendet haben soll.

Die Bücher soll der Angeschuldigte bestellt haben, um mit dem Weiterverkauf seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Ob sich der Angeschuldigte mit den ausgerechnet 263 Büchern auch juristisches Fachwissen zum Straftatbestand des Betrugs gemäß § 263 des Strafgesetzbuches aneignen wollte, ist derzeit unklar, wird sich jedoch ggf. in der Hauptverhandlung herausstellen.

Petzold
Staatsanwalt
Pressesprecher