Weitere Anklage wegen Mordes an einem ehemaligen Pastor in Moabit

Pressemitteilung vom 10.10.2024

Gegen einen mittlerweile 30 Jahre alten Mann, der am 30. Juni 2020 gemeinsam mit zwei anderen einen 77-Jährigen in dessen Wohnung in Berlin-Moabit getötet haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Berlin nun Anklage zum Landgericht Berlin I wegen Mordes aus Habgier und in Verdeckungsabsicht in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge erhoben.

Am Abend des Tattags soll sich der Angeschuldigte mit den beiden bereits 2022 verurteilten mutmaßlichen Mittätern Zutritt zu der Wohnung des früher als Pastor tätigen Mannes in der Thomasiusstraße verschafft haben, zu dem einer der mutmaßlichen Mittäter eine intime Beziehung unterhielt. So soll er auch mitbekommen haben, was sich in der Wohnung an mitnehmenswerten Gegenständen befand. Zwei der Männer, darunter Angeschuldigte, sollen dann auf das Opfer eingetreten und eingeschlagen haben, während der Dritte nach Wertgegenständen suchte. Spontan sollen sich dann der Angeschuldigte mit einem der anderen Männer dazu entschlossen haben, den 77-Jährigen zu knebeln, damit dieser nicht um Hilfe rufen kann, und sollen ihn anschließend mit einem Kissen erstickt haben.

Die beiden mutmaßlichen Mittäter – ein mittlerweile 24-Jähriger und ein inzwischen 28-Jähriger – wurden bereits am 3. Januar 2022 vom Landgericht Berlin verurteilt: der 24-Jährige zu einer Jugendstrafe von acht Jahren wegen Mordes in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge, der 28-Jährige wegen Raubes zu einer Freiheitsstrafe von 3 Jahren und sechs Monaten. Ein weiterer, inzwischen 24 Jahre alter Mann wurde am 13. Mai 2022 rechtskräftig wegen gemeinschaftlichen Mordes in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge zu einer Freiheitsstrafe von 11 Jahren und 6 Monaten verurteilt. Der Angeschuldigte im vorliegenden Verfahren wurde am 5. Juni 2024 aufgrund eines bereits am 20. September 2022 erwirkten Haftbefehls in Bukarest (Rumänien) festgenommen, am 27. Juni 2024 an die Bundesrepublik Deutschland ausgeliefert und befindet sich seitdem hier in Untersuchungshaft.

Büchner
Oberstaatsanwalt
Pressesprecher