In einem wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln geführten Verfahren vollstreckten gestern Nachmittag und Abend mehr als 200 Polizeikräfte in Neukölln und Kreuzberg sowie Schulzendorf und Stahnsdorf (beide in Brandenburg) 20 Durchsuchungsbeschlüsse.
Die bislang neun Beschuldigten stehen im Verdacht, aus einem Café und einem Spätkauf in Neukölln mit Cannabis zu handeln und so einen Umsatz von mehreren tausend Euro täglich zu erzielen. Die Organisation soll dabei einem 48-Jährigen obliegen, dem wiederum – quasi auf der zweiten Führungsebene – drei Männer im Alter von 38, 41 und 43 Jahren unterstellt sind. Diese wiederum sollen die sogenannten „Läufer“, also die eigentlichen Verkäufer der Betäubungsmittel, überwachen. Fünf dieser „Läufer“ im Alter von 32, 40, 42, 43 und 50 Jahren werden ebenfalls schon als Beschuldigte geführt.
Die Durchsuchungen erfolgten an zehn Wohnanschriften und vier Geschäftsanschriften der Beschuldigten in Berlin, eine weitere an einer Wohnanschrift in Schulzendorf. Ergänzend wurden fünf Autos von Personen durchsucht.
Die Durchsuchung führte zum Auffinden von Betäubungsmitteln im unteren einstelligen Kilobereich, mehreren Tausend Euro Bargeld in szenetypischer Stückelung und Händleraufzeichnungen. Beschlagnahmt wurden zudem Mobiltelefone und ein Laptop, die im Zuge der noch andauernden Ermittlungen nun ausgewertet werden. Darüber hinaus wurden Beweismittel sichergestellt, die auf weitere Straftaten hindeuten.
Eine Gewerbestätte in Berlin wurde im Rahmen des Einsatzes aus gewerberechtlichen Gründen durch die Polizei geschlossen. Drei Beschuldigten wurde kurzfristig zwecks erkennungsdienstlicher Maßnahmen die Freiheit entzogen, mittlerweile befinden sie sich wieder auf freiem Fuß.
Die weiteren Ermittlungen werden durch ein Fachkommissariat der Direktion 5 (City) geführt.