Anklage wegen Einschleusungen mittels Scheinehen und Vaterschaftsanerkennungen
Pressemitteilung vom 11.01.2024
Acht Männer im Alter zwischen 36 und 72 Jahren sowie zwei Frauen im Alter von 36 und 52 Jahren sollen – in wechselnden Tatbeteiligungen – mindestens sechzehn Mal Vaterschaftsanerkennungen und Scheinehen für vietnamesische Staatsangehörige vermittelt haben, um diesen einen Aufenthaltstitel in Deutschland zu verschaffen. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat gegen sie nun Anklage wegen gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern Anklage zum Landgericht Berlin erhoben.
Zwischen Februar 2016 und Dezember 2021 soll ein 67-Jähriger, dem Beteiligung an allen sechzehn Taten vorgeworfen wird, das Geschäftsmodell entwickelt haben. Die einreisewilligen vietnamesischen Staatsbürgerinnen und Bürger sollen eine Vermittlungsgebühr zwischen 2.000 und 35.000 Euro gezahlt haben Dann suchten die Angeschuldigten deutsche Staatsan-gehörige, die entweder mit einer Eheschließung oder einer Vaterschaftsanerkennung einverstanden gewesen sein sollen. Die Scheinehepartner sollen mit bis zu 10.000 Euro entlohnt worden sein, für die Vaterschaftsanerkennungen sollen zwischen 500 und 2.000 Euro gezahlt worden sein. Dann sollen sich die Angeschuldigten um die Beschaffung der erforderlichen Dokumente und die notwendigen Behörden- und Notartermine gekümmert haben, andere der mutmaßlichen Bandenmitglieder sollen sich um den erforderlichen Schriftverkehr gekümmert, Rechtsanwälte organisiert und die deutschen Scheinehemänner und -väter auf Behördengespräche vorbereitet haben.
Insgesamt 141.500 Euro soll die Gruppe auf diese Weise eingenommen haben.
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