Ein inzwischen 65 Jahre alter Betriebsleiter eines Kabel- und Leitungsherstellers steht im Verdacht, anstelle des klassischen Buntmetalldiebstahls zusammen mit unbekannten Tätern lieber direkt in seinem Unternehmen an der Quelle angesetzt zu haben. Zehn Fälle des gewerbsmäßigen Betruges hat die Staatsanwaltschaft Berlin nun vor dem Amtsgericht Tiergarten angeklagt.
In seiner Funktion als Betriebsleiter soll der Mann, der aufgrund der Unregelmäßigkeiten vorzeitig in Rente ging, zwischen April 2017 und Juli 2021 regelmäßig unzutreffende Auftragsformulare erstellt haben. Infolgedessen wurden große Mengen Kupferdrahtes produziert und dann – auch mittels von dem Angeschuldigten unzutreffend ausgestellter Packscheine und anderer Papiere – ausgeliefert. Tatsächlich soll es die Aufträge aber nicht gegeben haben, sondern auf diese Weise die Kupferdrähte ohne Gegenleistung für die Herstellerfirma abgegeben worden sein.
Insgesamt mehr als 27 Tonnen Kupferdraht im Gesamtwert von 266.000 Euro sollen auf diese Weise das Firmengelände verlassen haben.
Büchner
Oberstaatsanwalt
Pressesprecher