Handgreiflichkeiten wegen Seidenhühnern in einer Handtasche? – Anklageerhebung

Pressemitteilung vom 26.09.2023

Als eine zur Tatzeit 39-jährige Frau von zwei Tierärztinnen der Veterinär- und Lebensmittelaufsicht darauf angesprochen worden sein soll, dass der Transport von zwei Seidenhühnern in einer Handtasche nicht tierschutzgerecht sei, soll sie handgreiflich geworden sein. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat nun Anklage wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung zum Amtsgericht Tiergarten erhoben.

Am 23. Januar 2023 sollen die beiden Tierärztinnen im Alter von 43 und 36 Jahren zufällig auf die Angeschuldigte getroffen sein, die ihre zwei Seidenhühner auf öffentlichem Straßenland in einer Handtasche transportiert haben soll. Als die beiden Frauen die Angeschuldigte darauf aufmerksam machten, dass es sich dabei um kein tierschutzgerechtes Transportmittel handle, sie ihre Dienstaufweise vorgezeigt und die Angeschuldigte aufgefordert hätten, ihre Personalien anzugeben, habe diese mit dem Fahrrad flüchten wollen.

Die 43-jährige Tierärztin habe der Frau den Fluchtweg abgeschnitten, weshalb diese gegen das Bein der 43-Jährigen gefahren und vom Fahrrad gekippt sein soll. Als diese nun nach der Tasche mit den Hühnern gegriffen, um diese in Sicherheit zu bringen, sei die Situation eskaliert: Die Angeschuldigte habe nach der 43-jährigen Tierärztin geschlagen, sie gewürgt und in den Schwitzkasten genommen. So habe die 39-Jährige ihre Tasche mit den Hühnern zwar zurückbekommen, aber dennoch weiter auf die Tierärztin eingeschlagen. Als daraufhin die 36-jährige Tierärztin eingegriffen und die Tasche mit den Hühnern an sich genommen habe, habe die Angeschuldigte auch diese angegriffen und ihr auf den Kopf geschlagen sowie schmerzhaft in das Gesicht und die Augen gegriffen.

Die Hühner konnten schließlich unverletzt im Dienstfahrzeug in Sicherheit gebracht werden; die Tierärztinnen aber sollen Prellungen und Stauchungen für ihren Einsatz erlitten haben.