Pressemitteilung: Messerattacke auf Mutter in BVG-Bus – Anklageerhebung
Pressemitteilung vom 06.07.2023
Gegen einen 40 oder 41 Jahre alten Mann, der am 4. April 2023 in einem Bus seine Halbschwester im Beisein von deren zwei Töchtern mit einem Messer angegriffen haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Berlin nun eine Antragsschrift im Sicherungsverfahren vor dem Landgericht Berlin wegen des Vorwurfs des versuchten Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung eingereicht.
Am späten Nachmittag des Tattages soll der Mann auf Höhe der Haltestelle des BVG‑Linienbusses 327 am Nauener Platz im Vorbeigehen mehrmals auf seine 33 Jahre alte Halbschwester eingestochen haben, die dadurch lebensgefährliche Verletzungen erlitten haben soll. Anschließend soll er den Bus fluchtartig verlassen haben. Da Anhaltspunkte für eine schwere psychische Erkrankung des Beschuldigten vorliegen, aufgrund derer seine Schuldfähigkeit aufgehoben sein könnte, strebt die Staatsanwaltschaft mit der Antragsschrift die dauerhafte Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
Vorherige gemeinsame Pressemitteilung mit der Polizei Berlin vom 5. April 2023
§ 63 des Strafgesetzbuches: Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus
Hat jemand eine rechtswidrige Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit (§ 20) oder der verminderten Schuldfähigkeit (§ 21) begangen, so ordnet das Gericht die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an, wenn die Gesamtwürdigung des Täters und seiner Tat ergibt, daß von ihm infolge seines Zustandes erhebliche rechtswidrige Taten, durch welche die Opfer seelisch oder körperlich erheblich geschädigt oder erheblich gefährdet werden oder schwerer wirtschaftlicher Schaden angerichtet wird, zu erwarten sind und er deshalb für die Allgemeinheit gefährlich ist. Handelt es sich bei der begangenen rechtswidrigen Tat nicht um eine im Sinne von Satz 1 erhebliche Tat, so trifft das Gericht eine solche Anordnung nur, wenn besondere Umstände die Erwartung rechtfertigen, dass der Täter infolge seines Zustandes derartige erhebliche rechtswidrige Taten begehen wird.
Generalstaatsanwaltschaft Berlin
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