Pressemitteilung: Mann soll Bekannten um Entschädigung der Kirche gebracht haben – Anklageerhebung
Pressemitteilung vom 15.02.2023
Ein jetzt 62 Jahre alter Mann soll einen 64 Jahre alten Bekannten um die Entschädigung gebracht haben, die das Bistum Regensburg diesem in Anerkennung des Leides, das Opfern sexuellen Missbrauchs durch Mitarbeitende der katholischen Kirche zugefügt worden ist zuerkannt hat. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat jetzt gegen ihn wegen Betruges und Urkundenfälschung Anklage zum Amtsgericht Tiergarten erhoben.
Schon im Dezember 2020 soll der Mann dem Bekannten beim Ausfüllen des mehrseitigen Antrags geholfen, aber als Bankkonto, auf das die Entschädigung zu leisten sein soll, seine eigene Bankverbindung angegeben haben. Als seitens des Erzbistums Regensburg eine erneute Antragstellung mittels eines aktuellen Formulars erbeten wurde, soll der 62‑Jährige – den die Mitarbeiterin des Erzbistums irrtümlich für den Anwalt des Antragstellers hielt – seinen Bekannten schon nicht mehr einbezogen haben. Er soll das neue Formular im Januar 2021 komplett selbst ausgefüllt, es mit dem Namen seines Bekannten unterschrieben und wieder seine Bankverbindung angegeben haben.
Diesmal mit Erfolg: Die 35.000 Euro, die das Erzbistum Regensburg dem 64‑Jährigen als Opfer sexuellen Missbrauchs Ende Mai 2022 schließlich zugestand, kamen bei diesem nie an, sondern landeten wohl bei dem Angeschuldigten, der das Geld anschließend bar abgehoben und für sich verwendet haben soll.
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