Durch die Umsetzung wasserbaulicher Maßnahmen im Rahmen der UEP(Umweltentlastungsprogramm) I und II entstanden neue Feuchtgebiete, vorhandene Gewässer und Bruchwälder wurden stabilisiert und die allgemeine Lebensraumsituation verbesserte sich zunehmend. Im Bereich der Lietzengrabenniederung erfolgte schrittweise eine Vergrößerung von Wasserflächen mit unterschiedlichen Strukturen wie Gräben, Teichgruppen und überstauten Wald- und Wiesenflächen. Nach und nach verändern sich die Vegetationsstrukturen, es entwickelte sich bereits eine abwechslungsreiche Landschaft, die gleichermaßen der Artenvielfalt und der Erholung dient.
Die Maßnahmen führten insbesondere zu einer enormen Bereicherung für die Avifauna. Seit 2005 wurden insgesamt 35 der 42 in Berlin brütenden Vogelarten mit Bindung an Feuchtgebiete und Gewässer im Bereich der Lietzengrabenniederung nachgewiesen. Dazu zählen sechs nach EU-Vogelschutzrichtlinie geschützte Arten. Weitere 14 der 35 Arten sind zudem in den Roten Listen von Berlin bzw. Deutschland aufgeführt. Zwei Arten, die Löffelente und die Tüpfelralle, gelten nach der aktuellen Roten Liste in Berlin als ausgestorben. Allein im Hobrechtswald wurden insgesamt 85 Brutvogelarten nachgewiesen (Stand: 2014), Tendenz steigend. Das sind 56 % aller Brutvogelarten Berlins bzw. gut ein Drittel aller in Deutschland verbreiteten Brutvogelarten.
Durch die Entstehung neuer Feuchtgebiete und die Stabilisierung vorhandener Gewässer und Bruchwälder wurde das Lietzengrabengebiet naturschutzfachlich stark aufgewertet. Auch für Amphibienarten wurde eine Zuwanderung bzw. Wiederansiedlung festgestellt. Der Lietzengrabenniederung kommt daher eine zentrale Bedeutung im Feuchtbiotopverbund im Norden Berlins zu.