Diese Wanderung führt nur zu einem kleinen Teil durch Wald, ist aber deswegen nicht weniger schön. In Lichtenrade, wo die Wanderung beginnt, gibt es einzelne kleine Waldflächen, die zu den Berliner Forsten gehören. Durch zwei dieser kleinen Waldstücke führt diese Wanderung. Dort wo die Tour “Radtour durch die Diedersdorfer Heide” aufhört, fängt diese Tour an, am S-Bahnhof Lichtenrade.
Der Bahnsteig wird durch den einzigen Ausgang nach Süden verlassen und gleich am Ausgang werden die S-Bahnschienen in westliche Richtung (rechts) überquert. Der Straße wird geradewegs nach Westen gefolgt, denn die Prinzessinnenstraße, die an der nächsten Kreuzung beginnt, endet direkt am Waldrand. Durchquert man den angrenzenden Wald, gelangt man automatisch auf den Berliner Mauerweg und befindet sich auf einer der kleinen Waldflächen der Berliner Forsten. Auf diesem geht es nach Norden (rechts) und schon nach wenigen Metern knickt der asphaltierte Weg nach Westen (links) ab. Schnurgerade geht es unter den Schatten spendenden Laubbäumen hindurch, bis man an dem zweiten nach Norden (rechts) abgehenden Trampelpfad abbiegt. Auf diesem Pfad überquert man die Fläche, auf der einst die Berliner Mauer stand und erreicht einen erneuten asphaltierten Weg. Dort wird nach Osten (rechts) abgebogen und dem Weg gefolgt. Nach wenigen Metern wird wieder nach Norden
abgebogen. Rechter Hand befindet sich ein blauer Zaun und links blickt man auf die Marienfelder Feldmark.
Als Feldmark wird eine Fläche bezeichnet, die durch auffällige Marken eingegrenzt wird. Dies können Wassergräben, markante Bäume, Waldränder, große Steine und ähnliches sein. Bei diesen Gebieten handelt es sich nicht nur um Ackerland, es können auch Wälder, Wiesen und ähnliche Flächen sein. Diese Einteilungen wurden bereits im Mittelalter durch die Bauern und Grundherren vorgenommen. Traditionell wurde einmal im Jahr ein gemeinsamer Grenzgang durchgeführt, bei dem die Markierungszeichen kontrolliert wurden.
Der Weg endet auf der Blohm- / Ecke Egestorffstraße. Linker Hand läuft man auf dem schmalen Weg hinein in den Wald. Dieser schmale Waldstreifen gehört ebenfalls zu den Berliner Forsten. In der Mitte des Wäldchens steht man bald an einer Kreuzung, an der nach Norden (rechts) abgebogen wird und auf dessen weiterem Verlauf man an einigen Informationstafeln über den Wald vorbei kommt. An einem Graben endet dieser Weg und es geht weiter nach Westen (links). Auf der Wanderung wird der Graben noch öfter zu sehen sein.
Dieser Graben hatte in früheren Zeiten eine wichtige Bedeutung. Er trägt den Namen Königsgraben und wurde 1777 im Namen des Königs Friedrich II angelegt. Hintergrund war, dass nach heftigen Regenfällen die Marienfelder Feldmark unter Wasser stand und die Ernte auf den Feldern stark beeinträchtigte. Zahlreiche kleine Entwässerungsgräben wurden angelegt, die im Königsgraben endeten. Von dort lief das Wasser durch Lankwitz bis in die Bäke in Lichterfelde. Heute endet der Königsgraben, im Bereich Marienfelde, im Freseteich am Nahmitzer Damm.
Auf dem Wanderweg, vorbei an Pferdekoppeln, wird der Schichauweg überquert und damit auch der Königsgraben. Auf der anderen Straßenseite geht es hinein in eine geschützte Grünanlage. Der weiße Strich auf dem Boden trennt den Geh- und Radweg und hilft auf dieser Wanderung ideal als Orientierungshilfe. Denn man muss an dieser Stelle einfach nur dieser Linie bis zum Ende folgen und steht dann am Eingang des Freizeitparks Marienfelde. Auf dem Weg dorthin geht man auf dem Adolf-Kieper-Steg über eine Brücke.
Dieser Steg wurde Carl Gotthilf Adolf Kiepert gewidmet. Der 1892, im Alter von 72 Jahren, in Marienfelde verstorbene Politiker engagierte sich sehr für Marienfelde. Er kaufte z.B. 1844 das Rittergut Marienfelde und ließ das Gutshaus bauen. Ebenso war er der Kirchenpatron der Marienfelder Kirche. Beide Orte werden zum Ende dieser Tour noch zu sehen sein.
Nach einer weiteren Überquerung des Königsgrabens endet die weiße Markierung mitten auf einem geraden Weg. Dort zur Linken ist eines der Eingangstore zum Freizeitpark Marienfelde.
Wer heute den 75 Meter hohen Müllberg besteigt, bekommt nichts mehr mit von den ca. 4 Mio. m³ Hausmüll, die dort von 1950 bis 81 aufgeschüttet wurden. Nach der Schließung der Mülldeponie und Umbauphase zum Erholungsgebiet, wurde extra eine aufwendige Anlage eingebaut, die das Methangas kontrolliert abführte. Das Methangas, das sich durch die Zersetzung des Mülls bildet, wurde bis 1995 durch die benachbarte Schokoladenfabrik zur Wärmeerzeugung genutzt. Im Februar 2001 kam es trotzdem zu einer Verpuffung des Gases im Müllberg. Daraufhin wurde der Park für 4 Jahre für Besucher gesperrt. In dieser Zeit wurde eine aufwendige Gasabsaug- und -behandlungsanlage eingebaut. Heute wird das Gas, bei Bedarf, kontrolliert abgefackelt. Seit 2005 stehen die attraktiven Angebote wieder den Besuchern zur Verfügung. Vom geschützten Biotop über Lehrreiches zur Natur bis hin zur Skateanlage kann man dort eine Menge erkunden.
Hinter dem Eingangstor geht es gleich deutlich bergauf. Dem Weg folgend, wird ein erster Abzweig übergangen und fast auf dem “Gipfel” endet der Weg auf einem querenden Weg. Weiter geht es nach Norden (rechts) bis zur Linken ein weiterer Weg auf den “Gipfel” führt. Steht man auf dem 75 Meter hohen Berg, hat man auf der einen Seite einen schönen Blick in die Berliner Innenstadt und auf der anderen Seite ins Berliner Umland nach Teltow-Fläming. Für die Weiterführung dieser Tour geht man zurück zum letzten Abzweig und beginnt dort nach Nordosten (links) den Abstieg. Nach einiger Zeit befindet man sich wieder auf dem Weg parallel zum Königsgraben und hat zwischen der Begrünung einen schönen Blick auf den Röthepfuhl.
Man folgt dem Weg weiter nach Norden und befindet sich kurz vor dem Nahmitzer Damm am bereits erwähnten Freseteich. Hat man diesen erreicht, geht man nach Westen (links) und überquert den Damm. Auf der anderen Seite ist nach einigen Metern der Eingang in die nächste geschützte Grünanlage zu sehen. Auf diesem Weg wird der Gutspark Marienfelde betreten. Dieser Park wurde um 1850 auch von Adolf Kiepert angelegt. Mit seinen 5,3 ha ist er ein Ort der Erholung. Direkt vor dem Gutshaus befindet sich der Schmuckgarten mit Springbrunnen und Skulpturen.
Zwischen den alten hohen Bäumen erreicht man in nordwestliche Richtung den Schmuckgarten mit Springbrunnen und verlässt dort auch wieder diesen Park. Das angrenzende Gelände ist der bereits erwähnte Rittergutshof, der heute vom Bundesinstitut für Risikobewertung genutzt wird und leider nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Weiter nach Westen wird der Dorfanger mit der Marienfelder Dorfkirche erreicht.
Die alte Feldsteinkirche ist vermutlich um 1240 erbaut worden und ist damit die älteste Dorfkirche Berlins. 1920 wurde die Kirche vom Architekten Prof. Bruno Möhring restauriert und überarbeitet. Der zweite Weltkrieg konnte den bis zu 175cm starken Mauern nicht viel anhaben, so dass man heute dieses Gemäuer in der alten Substanz bestaunen kann. Auf dem Kirchhof dieser Kirche wurden sowohl Prof. Möhring beerdigt, als auch Adolf Kiepert und seine Familie.
Bei einem Rundgang um den Dorfanger kommt man an einigen Gaststätten vorbei, die mit ihren teilweise versteckten Gastgärten auf den Höfen zum Verweilen und Stärken einladen. Da diese Wanderung dort kurz vor dem Abschluss steht, kann man sich mit ruhigen Gewissen die Zeit nehmen und diesen besonderen Ort genießen.
Nach einer Stärkung wird das Ende dieser Wanderung angestrebt. Dazu verlässt man den Dorfanger “Alt Marienfelde” in östliche Richtung und läuft auf der Buckower Chaussee (parallel zum Gutspark) bis zum S-Bahnhof Buckower Chaussee.