Bild: promiseQ
Hallo Tolga. Du bist Co-Founder & CEO von promiseQ und wir freuen uns sehr, dass du dir Zeit für ein paar kurze Fragen genommen hast.
Wann und wie ist die Idee zur Gründung von promiseQ entstanden?
promiseQ beruht auf der Erkenntnis, dass Falschalarme nach wie vor ein kostspieliges Problem in der Videoüberwachungsbranche darstellen. Die Sicherheitstechnik hat in den letzten 10-15 Jahren einen langen Weg zurückgelegt. Dennoch gehen immer noch etwa 95 Prozent der Alarme und Notrufe von fehlerhaften Alarmsystemen aus.
Dies wurde uns zum ersten Mal durch eine ziemlich lustige Situation bewusst, in der sich ein Familienmitglied befand. Der Schwiegervater unseres CTO Elias Kardel war Verwalter an einer Schule. Sein Telefon wurde ständig mit Benachrichtigungen von den Bewegungssensor-Kameras der Schule überschwemmt. Die Falschalarme machten ihn ein wenig wütend. Also hat er die Benachrichtigungen schließlich abgeschaltet und somit den Sinn und Zweck eines Sicherheitssystems verfehlt.
Dieser Moment brachte uns dazu die gesamte Branche zu überdenken: Könnten solche Probleme auch anderswo auftreten? Wir haben nachgeforscht und festgestellt, dass Falschalarme in der Sicherheitsbranche tatsächlich ein großes Problem darstellen, das gelöst werden muss. Dank unserer Erfahrung mit Künstlicher Intelligenz und IP-Kameras konnten wir seitdem einen Falschalarmfilter namens „Threat Detect“ entwickeln.
Welchen Bedarf deckt ihr mit der Lösung auf dem B2B- oder B2C-Markt ab? Wie funktioniert eure Lösung?
Wir arbeiten auf B2B-Basis. Wir bieten intelligente Sicherheitslösungen für Sicherheitsunternehmen, die in Branchen wie Transport, Bau, Fertigung, Gastgewerbe und Telekommunikation tätig sind. Threat Detect ist ein KI-Falschalarmfilter und ist unser Hauptprodukt.
Mit Threat Detect erhalten unsere Kunden ein hochmodernes Produkt, das bis zu 98 Prozent der Falschalarme aus ihrem Videoüberwachungsnetzwerk entfernt. Dadurch können Unternehmen ihre Sicherheitskosten um bis zu 80 Prozent senken.
Die Rückmeldungen unserer Kund:innen zeigen, dass wir sie erfolgreich davor schützen, wertvolle Ressourcen wie Zeit und Geld für Falschalarme zu verschwenden. Threat Detect wird dank der von Menschen durchgeführten KI-Modellierung ständig aktualisiert. Wir bieten also nicht nur eine Lösung an, die heute funktioniert, sondern auch ein Produkt, das sich ständig mit der Technologie und den wachsenden Kundenbedürfnissen weiterentwickelt.
Welche Ziele setzt ihr euch für die Zukunft mit eurer Lösung oder mit eurem Unternehmen? Was wollt ihr erreichen?
Unser Ziel ist es, dass promiseQ in der Sicherheitsbranche zum Synonym für Zuverlässigkeit, Genauigkeit und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis wird. Wir wollen in unserem Bereich führend sein und unsere Führung auf nachhaltige Weise erreichen.
Deshalb haben wir unser Unternehmen von Grund auf neu aufgebaut. Ein Expertenteam hat Threat Detect entwickelt und wir haben sehr hart daran gearbeitet, dass das Produkt die Erwartungen unserer Kund:innen mehr als erfüllt. Wir kümmern uns nicht nur um unsere Kund:innen, sondern wollen auch sicherstellen, dass promiseQ eine spannende und erfüllende Arbeitgeber:in für unsere Mitarbeiter:innen ist.
Berlin ist das Tech-Zentrum in Deutschland, was macht Berlin hinsichtlich der Entwicklung des Standortes als Tech-Standort für euch aus?
Berlin ist der beste Ort für Start-ups, um Geschäfte zu machen. Die Stadt zieht eine Fülle von Talenten aus der ganzen Welt an. Das ist ein großer Vorteil, wenn man in so diversen Teams, wie wir es bei promiseQ sind, zusammenarbeitet.
Zusätzlich hatten wir auch großartige Unterstützung von Berliner Investoren wie APX, die eine tolle Arbeit bei der Betreuung von Start-ups in der Frühphase leisten. Berlin ist ein Zentrum für Konferenzen und Auszeichnungen wie den Deep Tech Award. Innovative Unternehmen aus diversen Branchen erhalten hier viel Aufmerksamkeit. Kombiniert man diese Möglichkeiten mit Netzwerken wie der „Digital Hub Initiative“, erhält man ein Ökosystem, in dem Start-ups nicht nur überleben, sondern auch gedeihen können. Es ist wichtig, dass Orte wie Berlin weiterhin kreatives Denken und Innovation unterstützen.