Deep Tech Finalists omni:us

Kurz nachgefragt bei: omni:us

03.11.2022

Sofie Quidenus-Wahlforss, CEO & Founder, omni:us

INTERVIEW DEEP TECH
SOFIE QUIDENUS-WAHLFORSS, CEO & FOUNDER, OMNI:US

Mit der KI-Software schaffte es das Berliner Unternehmen omni:us unter die Finalists beim diesjährigen Deep Tech Award. Was steckt hinter der Technologie und warum ist sie innovativ? Wir haben mit der CEO & Founderin, Sofie Quidenus-Wahlforss gesprochen.

Hallo Sofie, schön, dass du heute Zeit für ein kurzes Interview gefunden hast.

1. Woher habt ihr vom Deep Tech Award erfahren und was hat euch dazu angeregt, euch dafür zu bewerben?

Euch kennt man ja mittlerweile und wunderschön, dass eure großartige Plattform mit jedem Jahr wächst – und somit nachhaltig Jungunternehmer:innen und deren Leistungen fördert und einem breiten Publikum zugänglich macht. Das schafft Mut, Motivation und oft auch eine wichtige Akkreditierung nach außen. Berlin hat viel zu bieten, viele mutige und wichtige Projekte – und großen Dank an dieser Stelle auch an euch, dass ihr diese im Rahmen des Deep Tech Awards auf ein Podest stellt!

2. Wie sieht eure Lösung/euer Produkt zur Schadensautomatisierung unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz aus?
Die Schadensabwicklung ist einer der zeitaufwändigsten Prozesse im Versicherungswesen. Das Bedürfnis von Versicherungsunternehmen, diesen Prozess mit Blick auf die Möglichkeiten von Machine Learning zu automatisieren, ist da natürlich hoch. Unsere KI bietet hier eine umfassende Lösung und arbeitet wie ein Schadenbearbeiter, nur vollkommen digital und rund um die Uhr. Der omni:us Digital Claims Adjuster (DCA) ermöglicht dabei als AIaaS(Artificial Intelligence-as-a-Service)-Lösung eine nahtlos integrierte End-2-End Schadensautomatisierung innerhalb bestehender Versicherungssysteme, wie etwa Guidewire, Sapiens oder Legacy Applikationen. Geringe bis mittelkomplexe Schäden kann der DCA bereits in allen gängigen Sparten im Bereich Sach- und Unfallversicherung von der Schadensmeldung bis zur Freigabe der Zahlung vollständig ohne menschliches Eingreifen bearbeiten. Bei komplexeren Schadensfällen übernimmt der DCA die Vorverarbeitung. Sachbearbeiter:innen werden hier zum einen durch die Automatisierung der ehemals aufwändigen manuellen Bearbeitungsschritte deutlich entlastet. Zum anderen erhalten sie eine KI-basierte Entscheidungsempfehlung und können sich somit vorwiegend auf die Schadensbewertung und einen qualitativ hochwertigen Kund:innenkontakt konzentrieren. Somit können Prozesskosten um bis zu 35 Prozent gesenkt werden, während auf Kunden:innenseite das Erlebnis in der Schadensabwicklung durch Transparenz, Geschwindigkeit sowie vereinfachte, interaktive Prozesse deutlich optimiert wird.

3. Ihr seid Finalists in der Kategorie Künstliche Intelligenz, wie schätzt ihr das Entwicklungsfeld in diesem Bereich in Berlin ein?

Berlin ist definitiv gut aufgestellt und es ist schön zu sehen, dass wir im B2B-Umfeld und der Entwicklung von Expertensystemen, die einen klaren Business Case verfolgen, nicht alleine dastehen. Da KI forschungsintensiv ist und ein ganzheitliches Problemverständnis für die Bereitstellung wirtschaftlich erfolgreicher Lösungen voraussetzt, sehe ich darin wirklich eine nachhaltig positive Entwicklung für Berlin als europäisch relevanten Technologiestandort: sei es für KI in der Prozessautomatisierung, Business & Health Intelligence, aber auch Mobilität.

4. Können wir von euch ein neues Produkt in der nahen Zukunft erwarten? Arbeitet ihr schon an einem neuen Projekt unter Einsatz von KI?

Neues Produkt nein. Viele spannende neue Kund:innen ja :)! Während wir natürlich nach wie vor das Leistungsspektrum unseres omni:us Digital Claims Adjusters ausbauen, sind wir derzeit in der schönen Phase unsere KI-Lösung bei einigen der größten Versicherern Europas in Produktion zu setzen. Ein Beispiel könnt ihr euch hier anschauen: Link zu omni:us, wo der österreichische Versicherer UNIQA über den Einsatz unseres DCAs berichtet.

Danke für Deine Zeit!