Schön, dass ihr euch Zeit für ein paar kurze Fragen genommen habt.
1. Welche Innovation bringt ihr in die Automatisierung von Prozessen in der Industrie mit eurem Produkt?
Unternehmensprozessautomatisierung ist derzeit in aller Munde und wird begleitet von großen technischen Fortschritten im Bereich der Robotic Process Automation. Durch die Automatisierung können erhebliche Effizienzsteigerungen erzielt werden und darüber hinaus werden die Arbeitsplätze, bei denen automatisiert werden kann, für den Menschen interessanter, da er von repetitiven Aufgaben befreit wird. Der Einsatz solcher Lösungen ist jedoch noch auf wenige Geschäftsbereiche begrenzt.
Im Engineering ist der Einsatz einer solchen Technologie sehr schwer, da die Daten oft sehr heterogen strukturiert sind und die Lösung oft in einem größeren Lösungsraum liegt. Der Anspruch an eine Automatisierung muss jedoch sein, dass das Ergebnis stets richtig ist, da ansonsten jedes Mal eine Prüfung stattfinden muss.
Deswegen haben wir einen neuen innovativen Ansatz entwickelt, der neben den Algorithmen, die immer besser werden, den Menschen mit einbezieht. Konkret bedeutet das, dass, wenn der Algorithmus nicht weiterarbeiten kann, da Informationen fehlen oder eine Entscheidung getroffen werden muss, automatisch über unsere eigens entwickelte Plattform ein:e von uns trainierte:r Ingenieur:in in den Prozess eingreift und die Aufgabe zu Ende bearbeitet. Mit der Zeit lernen die Algorithmen und der Einsatz der Ingenieur:innen geht immer weiter zurück, bis eine vollständige Automatisierung gegeben ist. Dadurch sind wir in der Lage, unseren Kunden sofort Prozessautomatisierungen im Engineering anzubieten, ohne im Vorfeld lange Entwicklungszeiten durchlaufen zu müssen.
2. Vor welchen Herausforderungen standet ihr vor oder während der Entwicklung von Clous? Wie habt ihr die Probleme gelöst?
Die großen Herausforderungen lagen und liegen im ständigen Abgleich der Technologie mit den Marktbedürfnissen. Uns ist es sehr wichtig, dass wir die Probleme unserer Kund:innen lösen und nicht eine zwar großartige Technologie entwickeln, die aber niemand nutzen möchte. Aus diesem Grund entwickeln wir unsere Technologie innerhalb eines agilen Frameworks und fragen uns regelmäßig mit unseren Kund:innen, ob wir in die richtige Richtung entwickeln. Darüber hinaus gibt es im Engineering weitere komplexe Anforderungen, insbesondere im Bereich der Datensicherheit.
3. Wie schätzt ihr die IoT-Szene und ihr Potenzial bei der Digitalisierung der traditionellen Industrien ein?
Die Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette ist nicht mehr aufzuhalten. Unverzichtbar ist die Vernetzung alle Geräte innerhalb dieser Kette. Es gibt immer mehr Lösungsanbieter:innen, die einfach Tools anbieten, um aus den Daten der Geräte Mehrwerte zu schaffen. Durch die Omnipräsenz des Themas und dem mittlerweile einfachen Zugang werden sich auch traditionelle Industrien wandeln. Wobei man auch anmerken muss, dass bei der Umsetzung der Digitalisierung keine konkrete Strategie dahinter liegt. Es werden kleine Piloten umgesetzt und dann nur Teilbereiche digitalisiert. Das kann ich verstehen, da es oft mit hohen Kosten verbunden ist und es immer noch schwerfällt, den konkreten Nutzen zu quantifizieren. Aus meiner Sicht kann man jedoch das volle Potential der Digitalisierung nutzen, wenn die ganze Wertschöpfungskette miteinander vernetzt ist.
4. Welche Pläne habt ihr für die Zukunft mit Clous für die Berliner Unternehmen/Industrie?
Wir forschen zusammen mit dem Fraunhofer IPK aus Berlin an neuen Technologien, um unseren Anwendungsbereich erweitern zu können. Im Zuge dessen möchten wir auch mehr mit anderen Berliner Start-ups im Bereich der Künstlichen Intelligenz zusammenarbeiten, da es gerade hier ein starkes Ökosystem gibt. Auch sehen wir viele potenzielle Kund:innen in Berlin, die mit uns ihre repetitiven Prozesse im Engineering automatisieren können.