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Industrie 4.0-Lösungen aus der Hauptstadt

23.03.2023

Der SIBB e.V.ist seit mehreren Jahren treuer Partner des Deep Tech Awards. Auch in diesem Jahr darf sich ein Unternehmen unter den Finalists über eine Jahresmitgliedschaft im Verband der Digitalwirtschaft Berlin-Brandenburgs freuen. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Schröter ist ebenfalls seit mehreren Jahren Teil der Jury in der Kategorie IT-Security. Wir sprechen mit ihm über die Vorteile der Zusammenarbeit und die neuesten Entwicklungen sowie Trends im Deep-Tech-Bereich.

Hallo Herr Schröter, der SIBB ist Mitinitiator und fester Bestandteil des Deep Tech Awards seit seiner Gründung. Was schätzen Sie besonders an der Zusammenarbeit?

Die Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft und auch den anderen Institutionen und tollen Persönlichkeiten in der Jury ist immer gekennzeichnet von dem, was uns gemeinsam antreibt und das ist die Weiterentwicklung unserer Region zu einem in jeglicher Hinsicht lukrativen Standort für Unternehmen und Mitarbeiter:innen in Tech-orientierten Unternehmen. Mit dem Deep Tech Award haben wir im Jahresverlauf immer eine wundervolle gemeinsame Aktivität, um genau darauf auch Aufmerksamkeit zu lenken. Und insofern ist die Zusammenarbeit ein Zusammenspiel von Gleichgesinnten und dies schätze ich und obendrein macht es Spaß.

Sie sind Teil der Jury in der Kategorie IT-Security. Können Sie einen Trend dieser Branche benennen? Welche Innovationen sind Ihrer Meinung nach derzeit besonders gefragt?

Wir haben im SIBB-Vorstand im letzten Jahr, getrieben durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, darüber mehrfach intensiv diskutiert. Mein Vorstandskollege Steffen David hat hier eine gute Initiative ergriffen und wir haben mit dem SIBB-Team im Januar 2023 ein neues SIBB-Forum an den Start gebracht. Zur Eröffnung des Forums im Januar konnten wir auch den Berliner Wirtschaftssenator Stephan Schwarz begrüßen. Das neue Forum trägt die Bezeichnung „Energy; Networks; Utilities & Resilience” und beschäftigt sich mit den Anforderungen an die stetige und sichere Ver- und Entsorgung der für die Wirtschaft und den privaten Sektor notwendigen Energie- und Stoffkreisläufe. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den digitalen Strukturen, ohne die eine moderne und idealerweise smarte Ver- und Entsorgung nicht mehr denkbar ist. Wichtig ist den Forenverantwortlichen hierbei, neben den technisch-organisatorischen Herausforderungen, auch der Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen und der internationale Blickwinkel auf aktuelle Entwicklungen in anderen Regionen. Wir beschäftigen uns in diesem SIBB-Forum mit Themen rund um den Wandel der Netzversorgungsinfrastrukturen und allen damit zusammenhängenden notwendigen Enablern – hin zu digitalisierten, transparenten Serviceeinheiten, die den/die Kunden in das Zentrum ihres Handelns stellen. Für uns ist das ein Haupttrend der aktuellen Zeit und wir etablieren mit diesem neuen SIBB-Forum eine branchenübergreifende Plattform für den Austausch in Berlin-Brandenburg.
https://www.sibb.de/Forum-Energy-Networks-Utilities-Resilience

Thomas Schrötter lächelnd

Auf was sind Sie in diesem Jahr besonders gespannt? Welche Kriterien sollten die Bewerber:innen des Deep Tech Awards aus Ihrer Sicht unbedingt erfüllen?

Es gibt wohl seit einiger Zeit kaum ein so heiß diskutiertes Thema wie den Begriff der Künstlichen Intelligenz, getrieben durch den Ende 2022 der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellten Chatbot von openAI ChatGPT. Ich könnte mir vorstellen, dass speziell in dieser Kategorie vielleicht auch überproportional viele Einsendungen in diesem Jahr zu verzeichnen sein werden. Darauf bin ich besonders gespannt und werde mich auf jeden Fall, das habe ich mir fest vorgenommen, mit den dort aktiven Juror:innen intensiver austauschen, um zu erfahren, was denn in dieser Kategorie alles von spannenden KI-Unternehmen, die wir in Berlin zweifelsohne haben, eingereicht wurde. Eventuell finden wir mit den Deep Tech Award 2023 die Berliner beziehungsweise eine deutsche Antwort auf ChatGPT oder andere Schwergewichte, die zur Zeit für Furore sorgen. Das wäre natürlich eine fantastische Geschichte rund um den Berliner Deep Tech Award!

Gibt es neben IT-Security weitere Kategorien, die Sie persönlich besonders spannend finden und wenn ja, warum?

Wir haben ja in diesem Jahr diese verschiedenen Kategorien definiert:
Web3 – DLT, Blockchain, NFT & Metaverse
Internet of Things/Industrie 4.0
IT-Security
Künstliche Intelligenz
Sustainable & Social Impact

Auch wenn der Begriff nicht mehr ganz neu ist, finde ich nach wie vor, dass Industrie 4.0 ein äußerst wichtiger Technologiebereich ist. Wir haben in der Region Berlin-Brandenburg glücklicherweise nach und nach auch immer mehr Industrieansiedlungen zu verzeichnen. Den großen amerikanischen Elektro-Fahrzeughersteller möchte ich gar nicht namentlich erwähnen, das wird ja häufig genug getan, aber es gibt auch viele andere kleinere und mittlere Ansiedlungen und ich höre aus unserem SIBB-Forum Industrie 4.0 zunehmend positive Erfolgsbeispiele dahingehend, dass unsere IT-Unternehmen der Region auch direkt vor der eigenen Haustür immer häufiger Projekte finden, in denen Industrie-4.0-Lösungen die Hauptrolle spielen. In diesem speziellen Branchensegment war es doch häufig so, dass wir in Berlin fantastische Software-Unternehmen haben, diese aber die Mehrheit ihrer Kundenbasis im Bereich Produktions- und Logistik-Unternehmen in anderen Bundesländern haben. Wenn es hier einen Trend gibt, auch direkt in Berlin-Brandenburg tätig werden zu können, dann begrüßen wir das als Verband der Digitalwirtschaft natürlich sehr.

Vielen Dank für das Interview!