Foto und Zitat von Lothar Feige von pikkerton

Interview mit dem ehemaligen Deep Tech Gewinner pikkerton

08.12.2021

Sechs Jahre ist es her, dass pikkerton den Deep Tech Award 2015 gewonnen hat. Was hat sich seit 2015 getan und welche Türen hat der DTA für sie geöffnet? CEO Lothar Feige klärt uns auf.

Hallo Herr Feige, wie schön, dass Sie sich Zeit für dieses Interview genommen haben. Da ihr Unternehmen ein ehemaliger Deep Tech Star ist, sind wir natürlich gespannt, was sich seitdem alles getan hat. In sechs Jahren passiert sicher so einiges. Vielleicht können Sie einmal kurz zusammenfassen, wie es dem Unternehmen pikkerton seit 2015 ergangen ist.

Der Deep Tech Award war unsere erste Teilnahme an einem solchen Award und durch den Erfolg haben wir buchstäblich Blut geleckt. Wir hatten in den folgenden Jahren mehrere Teilnahmen, auch an internationalen Awards. Einige weitere Awards konnten wir ebenfalls gewinnen. Unser Produktportfolio haben wir seitdem etwas gestrafft – „hochwertige Sensorik – made in Germany“ ist der Slogan, der ganz gut zu uns passt. Seit April 2019 sind wir stolzer Teil der Thelen-Gruppe, ein Essener Baukonzern – nicht zu verwechseln mit bekannten Investor:innen/Berater:innen gleichen Namens.

Das Produkt, das Ihnen damals den Award brachte, war das Sturzerkennungssystem „Grannyguard“. Wie haben Sie das Produkt in der Zwischenzeit weiterentwickelt/optimiert?

„Grannyguard“ haben wir mittlerweile in einer 2. Generation. Wir haben viel an der eigentlichen Sturzerkennung gearbeitet, aber das Gerät ist auch kommunikativer geworden. Man kann nun auch über das WLAN telefonieren (VoIP) und über Bluetooth können zukünftig auch andere Sensoren angeschlossen werden. Auch eine Ortung von mobilen Tags zur Indoor-Lokalisierung wird möglich sein.

„Grannyguard“ ist auch kompatibler geworden – man kann es mit diversen Schalter- und Steckdosenprogrammen kombinieren. Und schlussendlich haben wir auch eine Aufputz-Variante entwickelt, damit man auch ohne Elektriker:in eine recht einfache Installation vornehmen kann.

Was nimmt pikkerton als Unternehmen heute noch mit vom Deep Tech Award?

Das „Wetteifern“hat bei uns zu einem kontinuierlichen Prozess geführt, wo wir aktiv und regelmäßig nach passenden Awards suchen.
Der Deep Tech Award war gewissermaßen der Sprung vom Startblock.
Gewonnene Awards begreifen wir als wichtiges Tool im Vertrieb. Man vertraut der Bewertung einer unabhängigen Jury schon ziemlich.

Was schätzen Sie an der Berliner Deep-Tech-Szene besonders?

Die Szene in Berlin ist reich an spannenden Ideen und Unternehmen. Das hat sicherlich auch mit dem generellen Gründungsspirit zu tun, der hier in der Stadt vorherrscht. Viele Macher:innen kommen an einem Ort zusammen und durch die vorhandene Infrastruktur, was unter anderem Deep-Tech-Themen angeht, entstehen in Berlin wirklich wahnsinnig viele neue Technologien.

Was wird sich in Zukunft auf dem Gebiet IT/IoT tun?

Wir sehen schon einen sehr starken Trend und eine zunehmende konkrete Nachfrage, was IoT-fähige Geräte angeht. Eine Kernfrage ist dabei die Datensicherheit, insbesondere wenn diese oft unzureichend geschützten Geräte an die lokale IT-Infrastruktur von Unternehmen angeschlossen werden sollen. Dieses Problem kann verschiedenartig gelöst werden; entweder eben durch standardisierte und gut implementierte Verschlüsselungsalgorithmen oder aber durch eine konsequente Trennung der Netze, wie zum Beispiel über Mobilfunkanbieter, z. B. NB-IoT oder LTE-M.