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Das IoT+ Network bringt Unternehmen, Start-ups und Investor:innen zusammen

07.04.2022

Als Teil der Digital Hub Initiative „de:hub“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt und fördert die Initiative Berlin als Kompetenzstandort für das Internet der Dinge. Lest mehr über die Arbeit im Interview mit Falco Schütt, Gründer und Vorstandsvorsitzender des IoT+ Networks.

2020 gegründet, gilt die Plattform IoT+ Network bereits jetzt als Katalysator für den Austausch und den Zusammenhalt im Bereich Internet of Things. Themen wie Datensicherheit, Infrastruktur oder tragfähige Geschäftsmodelle stehen dabei genauso im Fokus der Netzwerkarbeit wie die Schaffung von Synergien für Unternehmen, Start-ups und Expert:innen.

Profilbild Falco Schütt vor Steinmauer

Falco Schütt, Gründer und Vorstandsvorsitzender des IoT+ Networks

Herr Schütt, Netzwerken, Netzwerken, Netzwerken. Lässt sich die Arbeit der Initiative so am besten beschreiben?

In einem gewissen Sinn ja. Der Netzwerkeffekt ist in der Start-up-Szene schon länger als ein Treiber des Erfolgs bekannt. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass es bei der Arbeit vermehrt um die Schaffung von „Win-Win-Situationen“ und weitergehend um deren effektive Umsetzung geht. Netzwerken ist dabei das Mittel zum Erfolg, weil es je nach Projekt, Unternehmung oder Kollaboration die unterschiedlichsten Partner:innen benötigt. Ein gutes Netzwerk unterstützt so bestens, um die eigenen Ziele zu erreichen.

Warum ist es so wichtig, vor allem Start-ups beim Netzwerken zu unterstützen? Welche Chance sehen Sie dabei, vor allem für die IoT-Szene in Berlin?

Da gibt es mehrere Gründe: Start-ups bieten ein großes Potenzial für unternehmerische Entwicklungen. Wenn es gut läuft, sind die Start-ups von heute Teil des wirtschaftlichen Rückgrats von morgen. Oft bereiten sie sogar den Weg für komplett neue Ideen und Wirtschaftszweige vor. Die Zeit, sich gut zu vernetzen, kommt nach meiner Erfahrung hier manches Mal zu kurz, ist allerdings oft ein Schlüssel zum Erfolg – eine Sache, die ich schon häufiger selbst miterleben konnte. Viele junge Unternehmer:innen mit guten Ideen sind gescheitert, weil sie nicht zur richtigen Zeit an den richtigen Kontakt gekommen sind. Als begeisterter Netzwerker finde ich das unnötig. Ist die Idee gut, sollte jemand eine Chance bekommen, sie umzusetzen – es gibt ohnehin schon ausreichend viele unternehmerische Unwägbarkeiten.

Man darf dabei aber auch nicht vergessen: Erfolgreiche Start-ups wachsen vor allem auf fruchtbarem Boden, der durch die Mischung und den Zugang zu Talenten, Ideengeber:innen und hochkarätigen Expert:innen gezeichnet ist. Im weiteren Verlauf benötigen sie Partner:innen, Unterstützer:innen und Gelegenheiten zum Wachsen. All das ist etwas, das gerade die Berliner IoT-Szene bieten kann und wo sich IoT+ Network als Fokalpunkt der Vernetzung verdient macht. Im Netzwerk findet man aus der Berliner Szene Expert:innen, die in den letzten zehn Jahren erfolgreiche IoT-Lösungen für Unternehmen gestaltet haben und wissen, wie man sie realisiert. Darüber hinaus findet man eine Plattform an Gelegenheiten zur Vernetzung und Positionierung für Projekte mit anderen Unternehmen, die dabei helfen können, sich schneller zurecht zu finden. Zu guter Letzt bietet sich hier auch die Chance sich auf nationaler Ebene und auch auf internationaler Bühne zu präsentieren und bekannt zu machen. All das findet man nicht überall. Man findet es aber hier im Netzwerk.

Worauf dürfen sich die Gewinner:innen des Deep Tech Awards 2022 freuen? Welche Preise erwarten sie dank dieser Partnerschaft?

Zu aller erst einmal freuen wir uns auf den Austausch mit allen Deep-Tech-Award-Unternehmen. Das Gewinner:innen-Unternehmen des Deep Tech Awards in der Kategorie IoT darf sich darüber hinaus auf eine von uns gesponserte Mitgliedschaft für die Dauer eines Jahres freuen.
Mit unserem Netzwerk aus versierten IoT-Unternehmen, die vom Sensor bis zur Applikation tätig sind, kann man so in den täglichen Austausch gehen. Man findet so eine Bandbreite von Kompetenzen, Anwendungsfeldern und Domänenwissen. Im Netzwerk haben wir zudem verschiedene IoT-Expert:innen, die seit vielen Jahren IoT-Cloudinfrastrukturen bauen, Business Cases realisieren oder Field Deployments umsetzen. Eine Erfahrungstiefe, die man sonst kaum an einem anderen Ort so finden wird.

Das ist alles direkt innerhalb des Netzwerkes. Als Digital Hub für IoT des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sind wir zudem noch national und international verknüpft. Wenn der Bedarf besteht, bereiten wir den Zugang zu 16 thematischen Hubs in 12 Standorten in Deutschland. Mit der Initiative offerieren wir weiterhin nationales und internationales Exposure etwa durch die diversen Veranstaltungen, wie StartUp Nights, die Smart Country Conference, Bits&Pretzels, VivaTech, The Next Web, den WebSummit, uvm.

Gibt es noch weitere Initiativen, Projekte, Netzwerke, mit denen das IoT+ Network die hiesige Tech-Szene unterstützt?

Wir arbeiten mit Partner:innen und unterstützen über Programme in vielen Bereichen. Angefangen beim Leuchtturmprojekt „MakeUp IoT“ – eine Kollaboration von IoT+ Network, welches im Rahmen von Studienthemen mit jungen, kreativen und ambitionierten Menschen vernetzt, über die Möglichkeiten im Hardtech Makerspace bis hin zu unseren Netzwerkpartnerschaften, wie z. B. im Bereich der sogenannten Machine Execution Systems. IoT+ Network vernetzt auf allen Ebenen seine Mitglieder – von Nachwuchs bis fokussiertem Unternehmensverband. Wir strecken auch gerne die Hand aus und laden ein, auf uns zuzukommen.

Weiterhin finden sich unsere Mitglieder in themenbezogenen Gruppen zusammen – z. B. zu den Themen DLT, Tech oder Health. Diese entwickeln dann Projekte, tauschen sich fachbezogen und fokussiert mit ihresgleichen aus oder klären beispielsweise in Veranstaltungen über die Möglichkeiten auf. Je nach Expertise oder Bedarf vernetzen wir auch übergreifend, z. B. in Richtung Bitkom oder UVB.

Wie groß schätzen Sie das Potenzial, das der Deep Tech Award für Berlin als Zentrum für Deep-Tech bietet?

Der Deep Tech Award ist eine der etablierten, wiederkehrenden Preisverleihungen Berlins für junge Unternehmen in komplexeren Anwendungsfeldern. Dabei wird nicht nur auf die allgemein ohnehin angesagten Themen wie Blockhain oder KI geschaut, sondern auch auf die wesentlichen, damit verbundenen Themenfelder, die diese in skalierbarer Größe erst ermöglichen, wie IT-Security und eben IoT. Ganz ab von einem der fundamentalen Themen unserer Zeit: Sustainability.
Im Herzen dieser miteinander verbunden Themen steht eben der Award, bei dem die Auswahl der Jury auch verschiedene Hintergründe widerspiegelt. So ist eine breite Diversität eingearbeitet, die sich auch im Ökosystem zeigt. Es sind eben nicht ausschließlich Unternehmer:innen oder ausschließlich Wissenschaftler:innen, die hier unter sich auf die Sache schauen, sondern eine Mischung aus beiden Bereichen. Meines Erachtens macht es den Deep Tech Award repräsentativer und damit zugänglicher. Für uns beim IoT+ Network als vielfältiges Netzwerk mit unterschiedlichsten Mitgliedern vom Ökosystem ist dies wichtig. Dort schließt sich für uns der Kreis, an den wir auch gerne anknüpfen.

Wir können uns schon vorstellen, welche der fünf Kategorien des Deep Tech Awards Ihr Favorit ist. ;) Aber was finden Sie besonders spannend an den anderen Kategorien?

Welche Kategorie meines Erachtens essentiell ist, kann man sich bestimmt denken. Spannend an den Kategorien finde ich in jedem Fall, dass sie alle ineinandergreifen können. Die Daten aus dem IoT mittels KI weiterverarbeiten und über Blockchain dem Sustainable-Tech-Unternehmen bei Wahrung der IT-Sicherheit zur Verfügung stellen – so könnte das funktionieren. Natürlich wird nicht jedes Unternehmen alle Themenbereiche in gleicher Weise implementieren. Anknüpfungspunkte gibt es allerdings sehr viele. Aus der Richtung, aus der ich komme, haben die datengetriebenen Geschäftsbereiche den größten Reiz für mich. Sozusagen die Unternehmen, die ihre Daten aus der realen Welt generieren und mittels einer KI analysieren oder per Blockchain in eine Verarbeitung bringen. Ich bin sicher, in dieser Welt der B2B-Datenverarbeitung wird noch einiges auf uns zukommen und IoT+ Network wird hier unterstützen können.

Wie wichtig schätzen Sie die Rolle eines IoT-Ökosystems ein? Inwiefern kann die Hauptstadt davon profitieren?

Meines Erachtens kann man die Bedeutung eines gut funktionierenden Ökosystems kaum zu sehr betonen. Expert:innen, Entrepreneure, Innovator:innen – das sind alles Menschen, die gerne miteinander arbeiten und sich dort aufhalten, wo sie einen Austausch pflegen und verschiedene Ideen mitbekommen können. Das bedeutet auch, dass ein innovatives Ökosystem für eine langfristige wirtschaftliche Entwicklung in diesem Bereich relevant ist. Wenn die Hauptstadtregion Berlin also ein lebendiges Ökosystem mit einer guten Durchmischung und vielen Möglichkeiten aufbauen kann, entwickeln sich so über die Zeit viele Unternehmen auch im Zentrum dieser Möglichkeiten und ziehen wiederum andere an – als ersten Anlaufpunkt haben wir hierfür bereits eine eigene Mitgliedergruppe, die sich regelmäßig in Berlin trifft. Der Grundstein ist also schon gelegt.

Vielen Dank für Ihre Zeit.