Dr. Damian Dudek

Partner Quotes von Dr. Damian Dudek

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Dr. Damian Dudek ist seit 2023 Geschäftsführer der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE. Der VDE ist eine der größten Technologie-Organisationen Europas, steht seit mehr als 130 Jahren für Innovation und technologischen Fortschritt und ist eine wertvoller Partner für Deep Tech Berlin. Lest im Interview mehr über Herrn Dr. Dudeks Arbeit und was Berlin zu so einem besonderen Deep Tech Standort macht.

Für diejenigen, die den VDE nicht kennen, können Sie einen kurzen Überblick über den VDE und seine Mission im Bereich der Elektrotechnik und Technologie geben?
Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik e.V. ist eine der größten Technologie-Organisationen Europas. Seit mehr als 130 Jahren steht er für Innovation und technologischen Fortschritt in den Fachbereichen elektrische Energietechnik, Elektronik, Informationstechnik und Informatik. Als einzige Organisation weltweit vereint der VDE dabei Wissenschaft, Standardisierung, Prüfung, Zertifizierung und Anwendungsberatung unter einem Dach. Im VDE Netzwerk engagieren sich über 2.000 Mitarbeiter*innen an über 60 Standorten weltweit, mehr als 100.000 ehrenamtliche Expert*innen und rund 1.500 Unternehmen gestalten im Netzwerk VDE eine lebenswerte Zukunft: vernetzt, digital, elektrisch.
Bereits seit über 100 Jahren gilt das VDE Zeichen als Synonym für höchste Sicherheitsstandards und Verbraucherschutz. Bei uns im VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut prüfen wir jährlich mehr als 100.000 elektrotechnische Geräte, Komponenten und Systeme auf deren Sicherheit, elektromagnetische Verträglichkeit und andere Produkteigenschaften.
Außerdem sind unsere Expert*innen der DKE (Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) in Deutschland zuständig für die Erarbeitung von Standards, Normen und Sicherheitsbestimmungen in den Themenfeldern Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik.

Wie sieht der VDE die Bedeutung von Deep Tech Innovationen im Kontext der modernen Elektro- und Informationstechnik?
Durch Deep Tech Innovationen werden Zukunftstechnologien vorangetrieben, womit tiefgreifende Veränderungen in Technik und Gesellschaft möglich gemacht werden. Aktuelle Themen wie Künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge (IoT), Quantencomputer oder Robotik zielen darauf ab, Alternativen für die gesellschaftlich-technischen Herausforderungen zu finden und diesen zu begegnen. Sie haben das Potenzial, technische Abläufe effizienter zu gestalten und schonender mit natürlichen Ressourcen umzugehen. Zudem kann durch deren Vorantreiben der Lebensstandard und nicht zuletzt auch die technische Führerschaft gesichert werden. Denn gerade in der Elektro- und Informationstechnik sind Deep Tech Innovationen eine treibende Kraft des Industriestandortes Deutschland und Europas.

Welche Initiativen oder Programme hat der VDE, um Startups zu unterstützen und Innovationen zu fördern?
Grundsätzlich heißt der VDE insbesondere kleine und junge Unternehmen herzlich willkommen. Durch eine VDE Mitgliedschaft profitieren sie von interdisziplinären Netzwerkmöglichkeiten, Technikwissenstransfer zwischen Wissenschaft und Industrie und vielen weiteren Vorteilen.
2024 vergibt die DKE (DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) außerdem erstmals den DKE Startup-Preis – All Electric Society. Ziel ist es, innovative Konzepte und Technologien voranzutreiben, die eine nachhaltige und CO2-neutrale Energieversorgung fördern. Auf die Gewinner*innen warten Preisgelder in Höhe von bis zu 3.000 Euro, ein individuelles Coaching und zwölf Monate kostenlosen Zugriff auf die VDE Online-Normenbibliothek. Außerdem haben sie die Chance, ihre Ideen auf dem DKE Innovation Campus zu präsentieren und mit einem breiten Netzwerk an Expert*innen in den fachlichen Austausch zu treten. Grundsätzlich ist eines der wesentlichen Ziele der in der DKE erarbeiteten Normen und Standards, junge Unternehmen bei der Aus- und Neugründung mit Fachwissen zu unterstützen, um neuartige Innovationen zukunftssicher in den Markt zu überführen und zu positionieren.
Auch der VDE Bayern Award würdigt herausragende Start-ups.

Wie sehen Sie Berlin als Standort für Deep Tech Startups und Innovation?
Viele der Innovationen kommen aus dem akademischen Bereich, etwa von Hochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Meist tragen junge Wissenschaftstreibende ihre Idee in kleineren Gruppen voran. Sie sind meist schlagkräftig und sehen eine klare Lücke im Markt. Doch aus etablierten Unternehmen kommen nicht selten Ideen zum Vorschein, die durch die Firma unterstützt werden und dann mit gemessenem Risiko wachsen und sich entwickeln können. Berlin ist insofern ein gesundes Pflaster für Start-ups und Geschäftsideen, da es vor Ort und in der Umgebung eine Vielzahl an Forschungseinrichtungen gibt, wo viele hochqualifizierte Fachkräfte „unter einem Dach“ in einer Region arbeiten. Ich würde es als Berlin-Brandenburg Valley of Innovation and Competence bezeichnen. Zudem finden sich dort staatliche Einrichtungen sowie private Investoren, die eine Ausgründung einfacher finanzierbar machen. Im Themenbereich „Photonics“ passiert hier bereits sehr viel.