Was waren die größten Hindernisse in Eurem Entwicklungsprozess? Wie habt Ihr sie überwunden?
Eines unserer größten Herausforderungen war die Entwicklung von Testkits, die sowohl in verschiedenen Lebensmitteln als auch in humanen Proben wie Urin und Blutplasma zuverlässig funktionieren. Die Aufgabe bestand darin, die optimale Zusammensetzung für unsere Kits zu finden, was besonders bei komplexen Lebensmittelproben wie Gewürzen schwierig ist. Wir mussten mehrere Rückschläge hinnehmen, da in solchen Fällen oft nur experimentelles Ausprobieren weiterhilft. Nach intensiver Forschung und Entwicklung gelang es uns schließlich, eine Zusammensetzung zu finden, die bei nahezu allen getesteten Proben zuverlässige Ergebnisse liefert.
Wie messt Ihr die sozialen und ökologischen Auswirkungen von Eurem SAFIA, und welche Ergebnisse habt Ihr bisher gesehen?
Als junges Startup stehen wir vor der Herausforderung, die sozialen und ökologischen Auswirkungen unseres Produkts direkt zu messen. Wir sind uns dieser Verantwortung bewusst und streben an, in Zukunft robuste Methoden zur Bewertung dieser Auswirkungen zu entwickeln und einzusetzen. Unser Ziel ist es, nicht nur die Effektivität unserer Technologie nachzuweisen, sondern auch deren positiven Einfluss auf die Gesellschaft und die Umwelt transparent und messbar zu machen.
Wie arbeitet Ihr mit lokalen Gemeinschaften oder Interessengruppen zusammen, um sicherzustellen, dass Eure Innovation deren Bedürfnisse erfüllt und ihnen direkt zugutekommt?
Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden, um sicherzustellen, dass unsere Innovationen direkt auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Durch regelmäßigen Austausch mit Interessengruppen passen wir unsere Kits kontinuierlich an neue toxikologische Erkenntnisse und regulatorische Anforderungen an.
Welche Strategien habt Ihr, um Eure Technologie zu verbreiten und ihren Erfolg in anderen Regionen oder Kontexten zu wiederholen?
Um unsere Technologie weltweit anzubieten, setzen wir auf eine strategische Vertriebspartnerschaft mit Sysmex, um deren globales Vertriebsnetz zu nutzen und unsere Kits weltweit anbieten zu können.
Zusätzlich entwickeln wir in Kooperation mit Forschungsinstituten, wie der BAM, neue Nachweismethoden. Beispielsweise planen wir, in das Umweltmonitoring einzusteigen, um die Wasseraufbereitung effektiver überwachen zu können. Auch die Allergendiagnostik ist ein vielversprechendes Anwendungsgebiet, und wir befinden uns bereits in intensivem Austausch mit Forschungsgruppen, um dieses Thema anzugehen.
Was sind Eure langfristigen Ziele für SAFIA Technologies, und wie wollt Ihr seine Wirkung im Laufe der Zeit erhalten?
Unsere langfristigen Ziele für SAFIA Technologies ist es, unsere Technologie in verschiedenen Bereichen zu etablieren und auszubauen. Wir wollen mit unseren Produkten eine globale Messinfrastruktur schaffen, die es ermöglicht, Menschen weltweit vor lebensbedrohlichen Kontaminationen in Lebensmitteln zu schützen. Wir wollen unsere Produkte kontinuierlich weiterentwickeln und verbessern, basierend auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Kundenbedürfnissen.
Was wünscht Ihr Euch für unsere technologische oder digitale Zukunft?
Wir wünschen uns für die Zukunft, dass neben der Weiterentwicklung von beeindruckenden neuen KI-Systemen auch die Bedeutung der Technologien, die zur Datenerzeugung benötigt werden, nicht aus dem Auge verloren wird. Solche revolutionären Technologien sind unerlässlich, denn sie liefern die notwendigen Daten, die Künstliche Intelligenzen benötigen, um zu lernen und effektiv zu arbeiten. Wir hoffen, dass die Entwicklung dieser grundlegenden Technologien weiterhin intensiv gefördert wird, um eine robuste Basis für den technologischen Fortschritt zu sichern.
Welchen Rat möchtet Ihr jungen Unternehmer:innen und Tech-Innovator:innen geben, die ihre Ziele erreichen wollen und vielleicht auch am Deep Tech Award 2025 teilnehmen möchten? Da Ihr es von 100 Bewerbern unter die Finalist:innen geschafft habt, gehen wir davon aus, dass Ihr hier einige echte Profi-Tipps habt.
Durchhalten und aus jedem Feedback und/oder Rückschlag lernen. Wir haben bereits an einigen Wettbewerben teilgenommen und wurden nicht immer ausgezeichnet. Doch jedes Stück Feedback von Expertinnen und Experten war wertvoll, um uns weiterzuentwickeln und zu dem Punkt zu gelangen, an dem wir heute sind. Dies gilt auch im Umgang mit Kunden: Nehmt Feedback oder Kritik an der Idee oder später am Produkt ernst und nutzt es als Chance, eure Lösungen so anzupassen, dass sie die Bedürfnisse der Kunden noch besser erfüllen. Beharrlichkeit und die Fähigkeit, konstruktiv auf Rückmeldungen zu reagieren, sind entscheidend für den Erfolg in der Tech-Branche.
Vielen Dank für all Eure faszinierenden Einblicke!