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German Accelerator - Förderprogramm für deutsche Start-ups

Hallo Xia, vorab vielen Dank für das Interview. Wir freuen uns, euch als Partner des Deep Tech Awards 2023 zu begrüßen. Der „German Accelerator“ bildet ein Netzwerk und unterstützt Startups auf internationaler Ebene. Was genau umfasst diese Tätigkeiten und welche Herausforderungen bestehen bei dieser Arbeit?

Der German Accelerator zielt darauf ab, deutsche Startups bei der Skalierung in globale Märkte zu unterstützen. Unser Programmportfolio umfasst Zielmärkte in den USA, in Asien und Südamerika und deckt sowohl Programme für schnell wachsende Startups zur Markterkundung und zum Markteintritt in den jeweiligen Ländern, als auch für frühphasige Startups, die ihre Internationalisierungskompetenz bereits in Deutschland stärken möchten, ab. Im Rahmen unserer Programme bieten wir gezielten Support an, insbesondere durch unser individuelles Mentoring durch unsere Programmteams und erfahrenen Industriementoren, die bei der Produkt- und Geschäftsmodellvalidierung im jeweiligen Zielland ihre Kompetenzen und Netzwerke bereitstellen. Unsere Kohorten erhalten dazu Zugang zu einem globalen Netzwerk aus Corporates, Investoren und Alumnis, welches Sie beim Aufbau von globalen Vertriebskanälen und Partnerschaften unterstützen, auch lange nach ihrer Programmteilnahme. Wir agieren als Problemlöser für unsere Startups, insofern sind wir mit den gängigen Startup Herausforderungen in Übersee bestens vertraut wie bspw. kulturelle Unterschiede im Zielland, Einhaltung lokaler Vorschriften und der Aufbau von Geschäftskontakten. Für uns selbst liegt die Herausforderung bei der Auswahl der aussichtsreichsten Startups für die passende Zielregion und wir legen ein Hauptaugenmerk auf das Alleinstellungsmerkmal und die Skalierbarkeit der Startup Lösung im jeweiligen Zielland.

German Accelerator Xia Wei La

Welche Märkte stehen als Innovationstreiber derzeit besonders im Fokus und was unterscheidet sie vom deutschen Markt?

Je nach Sektor stehen verschiedene Ländermärkte im Fokus. Für Innovationen im Bereich FinTech, AI und Web 3.0 sind die USA und der Stadtstaat Singapur bedeutende Trendsetter. Für E-Mobility und digitale Innovationen sind asiatische Wirtschaftsmächte wie China, Japan und Südkorea führend. Auch Indien ist ein wachsender Innovationshotspot in vielen Use Cases, nicht zuletzt signalisiert durch den diesjährigen Staatsbesuch des Bundeskanzlers. Führende Innovationsnationen wie die USA, Indien und China zeichnen sich durch ihre großen nationalen Märkte aus. Im Vergleich zum deutschen Heimatmarkt finden Deutsche Startups dort ein ungleich höheres Potential, um Skaleneffekte zu nutzen. Ein großer Unterschied zu Asien liegt in der raschen Adaption von digitalen Technologien, hier gibt es in Deutschland noch Aufholbedarf.

Vielen Dank für das spannende Interview!

Wie gelingt der erfolgreiche Markteinstieg auf internationaler Ebene für junge Unternehmen? Welche Voraussetzungen sollten unbedingt erfüllt sein?

Für einen erfolgreichen Markteintritt ist es wichtig, eine erste Produktvalidierung im Heimatmarkt vollzogen zu haben. So kann erste Traction vorgewiesen und Kundennutzerfeedback mit einer ersten marktfähigen Produktlösung eingeholt werden. Um Geschäftsanbahnungsmöglichkeiten sinnvoll aktivieren zu können, ist es außerdem notwendig, über die nötigen finanziellen Mittel zu verfügen. Zudem sollte das Gründerteam volles organisatorisches Engagement zeigen und über ausreichende Personalkapazitäten verfügen, um seine Zeit und seinen Fokus auf einen definierten Zielmarkt zu investieren. Falls diese Voraussetzungen noch nicht zutreffen, sollten junge Unternehmer alle Chancen nutzen, um den Markteintritt und ihr Marktwissen bestmöglich vorzubereiten. Hier bieten Initiativen aus der Privatwirtschaft oder von öffentlicher Seite, wie der German Accelerator, vorfinanzierte Programme, die als Sprungbrett zur Markterkundung dienen.

Wie ist der Innovationsstandort Berlin im Vergleich zu anderen internationalen Märkten derzeit aufgestellt? Was macht die Berliner Deep Tech-Szene einzigartig?

Berlin hat eine lebendige Deep Tech-Szene, die sich auf Bereiche wie Künstliche Intelligenz, Blockchain, Robotik, Biotechnologie und Materialwissenschaften konzentriert. Viele Startups in Berlin haben ihre Wurzeln in führenden Forschungseinrichtungen, wie beispielsweise der TU Berlin, der Humboldt-Universität und der Charité, und arbeiten eng mit diesen zusammen, um innovative Technologien zu entwickeln. Ein bedeutender Vorteil auf internationaler Ebene ist Berlins kulturelle Vielfalt und Offenheit. Die Stadt zieht talentierte Menschen aus der ganzen Welt an, die sich in einer lebendigen und toleranten Stadt niederlassen wollen. Dies trägt dazu bei, dass die Berliner Deep Tech-Szene sehr international und divers ist, nicht nur führend im nationalen Vergleich, sondern auch einzigartig auf globaler Ebene.

Welche Kategorie des Deep Tech Awards ist besonders spannend für „German Accelerator“ und warum?

Da unsere Programme industrieagnostisch – also für Startups aller Branchen offen – sind, interessieren uns alle Deep Tech Award-Kategorien. Die Kategorie AI ist in diesem Jahr besonders spannend für uns, da das Thema Generative AI mit ChatGPT in die Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Über unser AI Competence Center stärken wir den internationalen Austausch von AI-Innovationen und interessieren uns für die aussichtsreichsten AI Startups mit diversesten Use Cases. Daher werden wir die Deep Tech Award Finalist:innen dieser Kategorie in den nächsten Monaten aufmerksam verfolgen.