Liebe Veronika, lieber Fabian, vielen Dank für eure Zeit. Würdet ihr Rise of AI für unsere Leser:innen vorstellen?
Die Rise of AI Konferenz ist das jährliche Zusammentreffen der führenden Köpfe des deutschen Ökosystems für Künstliche Intelligenz. Wir laden jedes Jahr die relevanten Unternehmer:innen, Politiker:innen, Forscher:innen und Multiplikaktor:innen ein, über den Status und die Zukunft von Künstlicher Intelligenz in Deutschland zu diskutieren und diese weiterzuentwickeln. Dabei ist es unsere Mission, dass wir eine starke KI-Industrie in Deutschland haben, die zukunftsweisend und vertrauenswürdig ist. Vertrauen entsteht durch persönlichen Austausch und Dialog, um gemeinsame Visionen, Projekte und Lösungen zu entwerfen. Gleichzeitig ist die Teilnahme an der Rise of AI Konferenz virtuell kostenfrei, damit jeder Künstliche Intelligenz lernen und anwenden kann.
Was ist für euch besonders spannend an der Partnerschaft zum Deep Tech Award?
Berlin ist der stärkste digitale Hub in Deutschland. Hier treffen die meisten Kapitalgeber:innen auf Unternehmer:innen, während zugleich die Politik ebenso vor Ort vertreten ist. Berlin hat daher die Voraussetzung, das führende lokale KI Ökosystem zu sein und der Deep Tech Award ist ein wesentlicher Beitrag dazu. Deswegen unterstützen wir seit Jahren den Berliner Deep Tech Award für mehr Förderung und Aufmerksamkeit von Berliner Jungfirmen mit Potential etwas zu verändern.
Da Fabian auch Teil der diesjährigen „KI-Jury“ ist: Welche Voraussetzungen sollten die Bewerber:innen mitbringen, um erfolgreich am Wettbewerb teilzunehmen?
Die „KI-Jury“ begrüßt alle Nominierungen von Firmen, welche mit einem klaren Fokus Künstliche Intelligenz am Berliner Standort erforschen, marktfähig machen und skalieren können.
Bild: Thomas Tiefseetaucher
Welche Trends konntet ihr im vergangenen Jahr im Bereich “Artificial Intelligence” beobachten und wo seht ihr in Zukunft einen wichtigen thematischen Fokus?
Aktueller Trend sind eindeutig die Large Language Models (LLMs), wie sie Open AI und Aleph Alpha betreiben. Daraus werden in den kommenden Monaten hunderte neue Firmen entstehen, gegründet von klugen Unternehmer:innen, welche, basierend auf diesen Modellen, neue KI-Anwendungen auf den Markt bringen. Gleichzeitig dürfen wir nicht vernachlässigen, dass wir auch in anderen KI-Bereichen großartige Möglichkeiten haben, insbesondere in der Optimierung von Prozessen, Digitalisierung der Verwaltung, Gesundheit und der Bildung. Deutschland muss die europäische Führung für eine starke Technologie-Nation übernehmen, statt Brüssel und dem EU AI Act hinterherzulaufen. Wir haben die einmalige Chance energiearme, vertrauenswürdige und sichere Künstliche Intelligenz als globalen Standard zu platzieren. Dies ist unsere beste Chance und wir sollten diese nicht durch weitere Untätigkeit verpassen.
Was hat Berlin als Deep-Tech-Standort derzeit anderen Metropolen voraus? Gibt es andersrum Innovationsstandorte, von denen wir lernen können?
Berlin hat am meisten von der ersten Digitalisierungs-Welle profitiert. Daher besitzt Berlin die kritische Masse an Kapitalgeber:innen, Forscher:innen und Gründer:innen, um auch die zweite Welle der Digitalisierung entscheidend zu beeinflussen. Jedoch gibt es regionale Standorte, welche sich mit klugen neuen Ansätzen behaupten werden. Hier möchten wir Hessen erwähnen, welches mit Frau Prof. Dr. Kristina Sinemus eine äußerst wache und aktive Digitalministerin hat – ein Amt, welches in Berlin gar nicht existiert. Ebenso zeigt Baden- Württemberg seine Stärke durch eine staatlich-private Zusammenarbeit beim Innovationspark Heilbronn (IPAI). Zusätzlich möchten wir Bayern loben, wo es eine engere Zusammenarbeit zwischen der bayerischen Staatskanzlei und den lokalen KI-Akteur:innen gibt. In Berlin sind die Regierung und Verwaltung nach wie vor weder Förderer, noch Antreiber, geschweige denn Kunde der heimischen KI-Industrie. Wir würden daher eine engere Kooperation innerhalb der Hauptstadt begrüßen, die ernst gemeint ist.