Mit “Get Started by Bitkom” hat der Bitkom e.V. eine Initiative nur für Berliner Startups ins Leben gerufen. Vor allem der Tech-Bereich ist für die Initiative spannend, weshalb sie in diesem Jahr bereits zum dritten Mal als Partner des Deep Tech Awards dabei ist.
Hallo Paul, mit “Get Started by Bitkom” seid ihr bereits zum dritten Mal Partner des Deep Tech Awards. Welchen Mehrwert könnt ihr aus der Partnerschaft seither ziehen?
Als Startup-Initiative des Bitkom e.V. setzen wir uns für junge Wachstumsunternehmen ein und bieten unseren Mitgliedern eine einzigartige Chance, sich mit etablierten Unternehmen, Investor:innen und weiteren Entscheidungsträger:innen zu vernetzen. Als Partner des Deep Tech Awards haben wir die Möglichkeit, Einblicke in die neuesten Technologien und Trends zu erhalten, die von den teilnehmenden Startups und Unternehmen präsentiert werden. So können wir frühzeitig potenziell vielversprechende Technologien und die neuesten Trends in der Gründer:innen-Szene identifizieren.
Welche Erfolgsgeschichten, resultierend aus dem Deep Tech Award, sind dir besonders in Erinnerung geblieben?
Als Partner im letzten Jahr durften wir dem Startup Alcemy unseren Preis in Form einer kostenlosen Mitgliedschaft übergeben. Das Berliner Startup entwickelt eine KI-gestützte Software, die die Produktion von nachhaltigem Zement und Beton vereinfachen soll. Alcemy ist damit ein hervorragendes Beispiel für ein innovatives Startup, welches mit digitalen Lösungen die Weichen für eine Senkung des CO2-Fußabdruckes stellt. Dass Alcemy im September des letzten Jahres in einer Finanzierungsrunde zehn Millionen Euro eingenommen hat und seine Erfolgsgeschichte weiterschreiben kann, freut mich umso mehr.
Ihr bildet ein umfangreiches Netzwerk für Startups der Tech-Branche und seid somit aktiv an der digitalen Transformation Deutschlands beteiligt. Wo siehst du akuten Handlungsbedarf, um weiterhin als Innovationstreiber zu bestehen?
Angesichts der globalen Herausforderungen unserer Welt, muss mehr Kapital in Startups fließen, die ihr Geschäftsmodell auf forschungsgetriebenen Ansätzen aufbauen und mit bahnbrechenden Innovationen neue Märkte erschließen. Deep Tech Startups haben das Potenzial, die deutsche Industrie und Digitalwirtschaft international wettbewerbsfähig zu halten und sind der Jobmotor der Zukunft. Die Förderung technologieintensiver Startups erfordert jedoch einen langen Atem. Die Forschungs- und Entwicklungszyklen sind länger und das Wachstum oft langsamer. Ziel muss es sein, Förderprogramme für Deep-Tech-Startups auszubauen und Anreize für Investor:innen zu schaffen, damit Europa und Deutschland auch in Zukunft technologisch führend bleiben.
Welche Erwartungen hast du an den diesjährigen Deep Tech Award und welche Grundvoraussetzungen sollten die zukünftigen Preisträger:innen deiner Meinung nach erfüllen?
Ein erfolgreiches Deep-Tech-Unternehmen sollte meiner Meinung nach innovative und zukunftsweisende Technologien entwickeln und anwenden, die einen echten Nutzen für die Gesellschaft haben. Diese Technologien sollten einen Mehrwert gegenüber bestehenden Lösungen und Technologien auf dem Markt bieten. Das Gründerteam sollte eine klare Vision haben, welchen positiven Beitrag sie mit ihrem Startup leisten wollen.
Schließlich hoffe ich, dass der Deep Tech Award dazu beitragen wird, vielversprechende Deep-Tech-Startups zu fördern, ihnen Sichtbarkeit zu verleihen und ihnen den Zugang zu Kapital und Ressourcen zu erleichtern, um ihre Technologien erfolgreich zu skalieren und auf den Markt zu bringen.
Welche Kategorie des Deep Tech Awards findest du persönlich am spannendsten?
Es ist schwierig, eine bestimmte Kategorie als Favoriten zu benennen, da jede ihren eigenen vielversprechenden Weg in die Zukunft weist. Von Blockchain und Künstlicher Intelligenz bis hin zu Social- und Nachhaltigkeits-Technologien sowie IT-Sicherheit und IoT/Industrie 4.0 – alle sind gleichermaßen wichtig und hochaktuell. Jede Kategorie hat das Potenzial, einen bedeutenden Beitrag zur Gesellschaft und zur Wirtschaft zu leisten. Daher ist es unmöglich, einen klaren Favoriten zu benennen.
Lieber Paul, vielen Dank für das Interview!