Gewinner-Interview Staex

Deep Tech Award 2021 Gewinner: Staex

01.07.2021

Wir haben mit den beiden Gründer*innen Dr. Alexandra Mikityuk und Philip
Toepffer über ihren Gewinn des Deep Tech Awards gesprochen und erfahren, was sie mit ihrem Unternehmen Staex als nächstes planen. Außerdem verraten sie uns, welches andere Produkt unter den Finalists sie ebenfalls spannend fanden.

Als erstes noch einmal herzlichen Glückwunsch zu eurem Deep Tech Award. Mit der Auszeichnung Deep Tech Star hat Staex eine der innovativsten Lösungen im Jahr 2021 in der Kategorie Internet of Things/Industrie 4.0 auf den Markt gebracht.

Könnt ihr bitte nochmal zusammenfassen, wie euer verteiltes Maschinenmanagement genau funktioniert und worin der Vorteil besteht?

Wir haben einen einzigartigen technischen Stack geschaffen, der die Leistungsfähigkeit von Clouds, verteilten Technologien und sicheren Netzwerken kombiniert. Es wurden leichtgewichtige Staex-Agenten entwickelt, die direkt auf den Maschinen installiert werden können. Diese Agenten verbinden sich zu einer intelligenten und hochentwickelten Umgebung namens Swarm Cloud. Von der Natur inspiriert, nutzen unsere Swarm Clouds die Schwarmintelligenz, um Maschinen und ihre Anwendungen auf sehr effiziente, skalierbare und sichere Weise zu verwalten.

Das klingt spannend. Könnt ihr uns noch einen Einblick in die Entwicklungsgeschichte eures Produkts geben. Wie lange hat es denn beispielsweise von der Idee bis zur Umsetzung eurer Lösung gedauert?

Dr. Alexandra Mikityuk kam vor drei Jahren auf die Idee. Von da an war es eine sehr lehrreiche und spannende Reise, die richtigen Kund:innen zu finden, die innovativ und mutig genug waren, auf unseren Zug aufzuspringen und unser Produkt zum ersten Mal zu nutzen. Wir sind jetzt bei der dritten Version unseres Systems und haben eine wichtige Sache gelernt: Es wird nicht die letzte sein!

Dafür brauchte es sicherlich ein starkes Team, dass euch dabei unterstützt hat. Was würdet ihr sagen, was zeichnet eure Arbeit im Team aus?

Alle Positionen in unserem Team sind mit Menschen besetzt, die in ihrem jeweiligen Arbeitsumfeld sehr gut ausgebildet sind. Sie teilen nicht nur den Start-up-Spirit, sondern haben auch die gleiche Liebe zu komplexen IT-Infrastrukturen. Wir sind überzeugt, dass der Grund für den Erfolg nicht nur darin liegt, viele kluge Köpfe zusammenzubringen, sondern ein Ziel und einen Zweck zu finden, mit dem sich jedes weitere Teammitglied identifizieren kann. Deshalb eint unser Team die Idee einer nachhaltigen Wirtschaft mit Zero-Waste-IT-Infrastruktur.

Wie seid ihr denn eigentlich zu eurem IoT-Schwerpunkt gekommen? Gibt es etwas, das ihr besonders spannend an IoT/Industrie 4.0 findet?

IoT wird die zentralisierte Datenwirtschaft verändern, da sich die isolierten Datensilos öffnen müssen, um Daten zu teilen. Diese Entwicklung wird eine große Chance sein, nicht nur energie-, kosten- und zeiteffiziente IT-Infrastrukturen aufzubauen, sondern auch eine ausgewogenere Datenverteilung zu schaffen. Dies wird zu einer insgesamt gerechteren Wirtschaft führen. Mit Staex sind wir in der Lage, einen Standard zu setzen, um diese noch nie dagewesenen IT-Infrastrukturen für IoT-Netzwerke zu schaffen.

Aber nicht nur auf diesem Gebiet stehen spannende Zeiten bevor. Was steht jetzt nach eurem Gewinn des DTA 21 bei Staex als erstes auf der Agenda?

Wir werden noch härter arbeiten! Die Anzahl der Geräte wächst einfach weiter und Unternehmen brauchen unsere Unterstützung, um sie zu verwalten und sichere, skalierbare und einfach zu bedienende Systeme in komplexen, verteilten Systemen zu schaffen. Der Preis von € 10.000 wird uns helfen, die Lücke zwischen unserem Family & Friends-Invest und dem Geld aus der Seed-Runde zu überbrücken, das notwendig ist, um uns auf die Verbesserung unserer Plattform zu konzentrieren und parallel dazu unsere Kunden glücklich zu machen.

Mit euch haben es viele tolle Unternehmen in das Finale des DTA geschafft. Gab es dabei auch ein Konkurrenz-Produkt, das euch auch begeistert hat?

Wir sind sehr begeistert von der Idee des SunCrafters. Wir denken, dass die Technologie viel Flexibilität bietet, da sie den Energiezugang unabhängig von Stromnetzen ermöglicht. Außerdem haben sie ein sehr nachhaltiges Konzept, indem sie ausgemusterte Produkte wiederverwenden.

Nun noch zu einem Thema, das uns alle in den vergangenen anderthalb Jahren beschäftigt hat und teilweise noch tut: Corona. Könnt ihr einmal aufzeigen, was genau euer Unternehmen aus der Pandemiezeit gelernt hat? Gab es besondere Herausforderungen für euch während dieser Zeit?

Wir haben gelernt, Fragen zweiten Grades zu stellen. Eine Frage ersten Grades wird sein: “Wie kann die Welt wieder in den Zustand versetzt werden, in dem sie sich vor der Pandemie befand?”. Die Frage zweiten Grades hingegen lautet: “Wie verändert sich die Welt, und welche Werkzeuge können wir bereitstellen, um diesen Wandel zu unterstützen?”. Wir haben gelernt, dass die Digitalisierung unserer Prozesse, insbesondere im Bereich IoT/Industrie 4.0, in der Corona Pandemie wichtiger denn je geworden ist.

Was nehmt ihr neben eurem Sieg noch vom Deep Tech Award mit?

Das war eine großartige Gelegenheit für uns, für all die Arbeit, die wir bisher im Bereich IoT und Industrie 4.0 geleistet haben, anerkannt zu werden. Der Deep Tech Award ist ein sehr seriöser Wettbewerb mit einer sehr sachkundigen Jury und einer großartigen Organisation, daher empfehlen wir Deep-Tech-Start-ups sehr, sich nächstes Jahr zu bewerben!

Vielen Dank für das Interview.