Porträt von Stephan Matzka mit Deep Tech Logo

KI nutzen, um das Leben besser zu machen

22.04.2021

Prof. Dr. Stephan Matzka von der HTW klärt uns über die neuen Entwicklungen innerhalb der Kerngebiete IoT und KI auf und verrät uns, welche Chance er im Deep Tech Award sieht.

Hallo Herr Matzka, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für dieses Interview genommen haben. Als Professor für Mechatronik mit dem Fokus auf IoT und Künstliche Intelligenz haben Sie Einblick in die Fortschritte und Trends in diesem Bereich. Welche neuesten regionalen Entwicklungen auf dem Gebiet der IoT und Industrie 4.0 sind besonders vielversprechend?

Ziemlich spannend finde ich das neue Forschungsfeld, in dem es um interpretierbare Künstliche Intelligenz geht, also eine KI, die zusätzlich zu einer Entscheidung oder einer Empfehlung auch Gründe gibt, warum die KI auf genau diese Empfehlung gekommen ist. Das hilft uns Menschen, diese KI besser zu verstehen und einzuordnen, ob wir dieser Empfehlung vertrauen können.

Sie sind in diesem Jahr ebenfalls Teil der Jury des Deep Tech Awards. Was haben Sie sich als neues Jurymitglied für den DTA vorgenommen?

In diesem Jahr bin ich das erste Mal als Jurymitglied des Deep Tech Awards dabei. Für mich ist es besonders spannend zu sehen, wie innovative Ansätze aus Forschung und Wissenschaft dazu genutzt werden, um daraus wirklich praktisch sinnvolle und einer breiteren Bevölkerungsgruppe wertvolle und hilfreiche Applikationen abzuleiten. Das heißt, wie schaffen wir es, etwas, was nur für eine kleine Gruppe von Menschen wie Wissenschaftler:innen und Forscher:innen interessant ist, für eine große Gruppe an Menschen als hilfreiche nutzbare Anwendung zur Verfügung zu stellen und eben auch das Leben von möglichst vielen Menschen ein Stück besser zu machen.

Deutschland gilt als europaweiter Vorreiter in Sachen IoT. Als Professor an der HTW Berlin erleben Sie hautnah, was besonders Berlin als Hotspot für IoT zu bieten hat. Können Sie das bitte einmal kurz für uns zusammenfassen?

Deutschland ist nicht nur in Europa in der Spitzengruppe, was IoT und Künstliche Intelligenz angeht, sondern insbesondere auch weltweit, wenn es darum geht IoT und KI in einem industriellen und unternehmerischen Umfeld einzusetzen. Betrachten wir das Ganze genauer, braucht es dafür genau zwei Faktoren.

Als erstes benötigt man die klügsten Köpfe im Land. Berlin hat da als BrainCity sehr früh auf das Kapital „Brain“ gesetzt. Das ist schon einmal sehr gut.

Der zweite überraschende Faktor, vor allem wenn man wie ich von außerhalb Berlins kommt, ist, dass in Berlin doch viel mehr Industrie und Unternehmen vor Ort sind, als dies von außen den Anschein hat. Das heißt, Berlin hat durchaus ein produzierendes Gewerbe sowie auch Konzerne, die hier angesiedelt sind und die produzieren. Genau in einem solchen Umfeld, neben dem kompletten Konstrukt SmartCity, das in Berlin auch sehr wichtig ist, bietet Berlin die ideale Inspiration, um auf Ideen zu kommen, wo wir IoT und Künstliche Intelligenz eben zum Nutzen möglichst vieler Menschen einsetzen können. Ich persönlich denke, das ist ein riesen Plus für Berlin an dieser Stelle.

Vielen Dank für das Interview.