Tablet wird in Händen gehalten und mit einem Daumen bedient

Innovations-Treiber Nummer 1: Der IoT-Hub in Berlin

06.08.2020

Berlin ist DER Hotspot für Firmen aus dem IoT-Bereich in ganz Deutschland. Wir stellen Ihnen das Ökosystem und die verschiedenen Unternehmen und Anwendungsbereiche vor.

Das Internet der Dinge ist in Berlin einer der größten Treiber von Innovation. Das Besondere an IoT: Es ist nicht auf eine Branche beschränkt, sondern vernetzt branchenübergreifend Geräte und physische Produkte unseres Alltags. Geräte sind durch Sensoren und Mikroprozessoren mit dem Internet verbunden und können dadurch Informationen und Betriebsdaten weiterleiten.

Berlin kann nicht nur Acceleratoren, Inkubatoren und Company Builder im Bereich IoT aufweisen, auch einen Innovationscampus findet man in der Hauptstadt. Am Bosch-Campus arbeiten über 300 IT-Spezialist*innen an vernetzten Lösungen in den Bereichen Smart Home/City, Produktion, Energie und Mobilität. An IoT interessierte Unternehmen können an der hauseigenen Academy Trainings besuchen.

Zudem wurde Berlin im Rahmen der Digital-Hub-Initiative des Bundeswirtschafts-ministeriums zum IoT-Hub ernannt – mehr Internet der Dinge, vereint in einer Stadt, geht also quasi gar nicht mehr.

Um Berlin zunehmend zu einer Smart City werden zu lassen, werden durch den Hub alle wichtigen Schwerpunkte, etwa Gesundheit, Energie, IT oder Logistik, abgedeckt.

Über 250 IoT-Unternehmen in Berlin

In der Hauptstadt haben sich zahlreiche Unternehmen aus dem IoT-Bereich niedergelassen; 2019 waren es über 200 Start-ups und etablierte Unternehmen mit Sitz in Berlin.

Eines davon ist das Unternehmen door2door, das intelligente Lösungen für die Zukunft des Nahverkehrs anbietet. Die Mobilitätslösungen und die Technologie von door2door sind vielseitig einsetzbar; ob für den Ersatz von Buslinien, die Verbesserung des Nachtverkehrangebotes oder die Digitalisierung von Sammeltaxis. Die Produkte: Mobility Analytics & Consulting, Ridepool und der multimodale Routenplaner. Durch ermittelte Daten kann ein besseres Verständnis für Verkehrssysteme entwickelt und Lücken zwischen Angebot und Nachfrage entdeckt werden.

Mit Ridepool und dem multimodalen Routenplaner lassen sich Fahrten und Routen bequem planen und Gäste können ihre Fahrten leicht buchen. Die Lösung lässt sich in jede Infrastruktur implementieren. IoT führt hier zur potentiellen Verbesserung des eigenen Angebotes und schafft Vertrauen und Beständigkeit zwischen Kund*innen und Anbieter*innen.

Ein universales Identitäten-Protokoll

Ein weiteres spannendes IoT-Unternehmen aus Berlin ist Jolocom. Getreu dem Motto „Own your digital self“ hat das Unternehmen mit Sitz in Kreuzberg ein Open-Source-Protokoll entwickelt, das Personen, Organisationen, Unternehmen und IoT-Geräten erleichtert, digitale und selbstbestimmte Identitäten zu kreieren. Das Open-Source-Protokoll ermöglicht die Produktion, das Teilen und das Konsumieren von einzigartigen Informationen bezüglich digitaler Identitäten. Die dezentralisierten Identitäten können in allen virtuellen Umgebungen agieren und operieren. Jolocom setzt Standards für dezentrale Identifikatoren und überprüfbare Berechtigungsnachweise ein, um sicherzustellen, dass die Identitäten über die Zeit hinweg hochgradig interoperabel bleiben.

IoT vernetzt sich

Auch für die Vernetzung des IoT-Ökosystems in Berlin ist mit der Consumer-IoT-Plattform Geeny gesorgt. Geeny möchte Zusammenarbeit und Innovation fördern und dabei besonders kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups mit einbeziehen. Digitale Services und Apps werden mit IoT-Geräten verbunden, wodurch die Unternehmen zusammenarbeiten und neue Produkte entwickeln und gemeinsam verbessern können.

Am Transferzentrum IoT Lab wird währenddessen die weitere Zukunft des Internets der Dinge umgesetzt. Nutzer*innen, Hersteller*innen und Interessent*innen sind dazu eingeladen, verschiedenste Anwendungen vor Ort zu erleben. Zudem werden Trainingsmodule und Beratungsangebote zur Verfügung gestellt, die einen schnellen und umfassenden Einstieg in die Welt des IoT ermöglichen.

Von Regen über Mülltonen bis zum Gepäck

Dr. Frank Schramm, Referent für IoT und 5G-Mobilkommunikation bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, zeigt sich optimistisch bezüglich der Etablierung von IoT in Berlin: „Erhebungen der Technologiestiftung Berlin und der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe haben gezeigt, dass in Berlin eine hohe Zahl von Unternehmen Lösungen, Dienstleistungen und Komponenten im Kontext von IoT anbieten und darüber hinaus über 80 Akteur*innen im weiteren Sinne, wie Inkubatoren oder wissenschaftliche Einrichtung, im Umfeld IoT aktiv sind. Die Zeichen sprechen eindeutig für eine Etablierung des Themas aber auch für eine Konsolidierung der Lösungen. Auf absehbare Zeit werden die Geschäftsanwendungen in Industrie, Logistik, etc. den Schwerpunkt von IoT, nicht nur in Berlin, bilden.“

So finden sich noch viele weitere Beispielen in verschiedensten Anwendungsfeldern für das Internet der Dinge. So kann es bei Regen vor Hochwasser warnen, Müllabfuhren optimieren oder den Koffer am Flughafen sprechen lassen. Die Technologiestiftung Berlin hat eine praktische Übersicht über IoT in der Praxis erstellt.

Weiterführende Links:
Bosch IoT-Campus: https://bosch.io/de/ueber-uns/standorte/berlin/

door2door: https://www.door2door.io/de/index.html

Jolocom: https://jolocom.io/

Geeny: https://www.telefonica.de/analytics/geeny-consumer-iot-plattform.html

Transferzentrum IoT: https://www.digitale-vernetzung.org/de/transferzentren/iot.html