Herr Stahr begründet die BE <056>: Nach Erläuterung des Entwurfs
des Bezirkshaushaltsplanes auf der 19
Herr Stahr begründet die BE <056>: Nach Erläuterung des
Entwurfs des Bezirkshaushaltsplanes auf der 19. Sitzung am 28.08.03 haben sich
die Fachausschüsse mit dem ihnen überwiesenen Entwurf beschäftigt. Die
Federführung oblag den A.f.HhPV. Es gab die Beratung und Darlegung der
Stellungnahmen vor dem A.f.HhPV (gemeinsam mit den zuständigen BzStR) und es
gab von den Fachausschüssen vorwiegend Zustimmungen, lediglich im A.f.Ku 1
Gegenstimme und eine Anlage zur Änderung und vom JHA ebenfalls eine Anlage zur
weiteren Bearbeitung. Der A.f.HhPV hat die schriftlich und verbal vorgetragenen
Änderungen in seiner BE berücksichtigt, sie finden sich in den 3 aufgeführten
Punkten wieder. Es sind die Risiken, die in den Vorbericht aufzunehmen sind.
Der Haushaltsplan ist ein Bezirksplan und der A.f.HhPV sowie die Fachausschüsse
hatten darüber zu befinden, wie der Bezirk die ihm zugeteilten Mittel
aufgeteilt hat. Dem BA und seinen Mitarbeitern ist für die Fleissarbeit zu
danken. Auch durch 2 vorliegende Änderungsanträge sind weitere Veränderungen
vorgenommen worden. Der A.f.HhPV hat einstimmig beschlossen, den
Bezirkshaushaltsplan zur Annahme zu empfehlen, verweist aber eindringlich auf
die Risiken, die im Vorbericht zum Ausdruck kommen, einschließlich der in den
Punkten 2 und 3 dargelegten Änderungen.
Es gibt eine kleine Korrektur: Unter 1., Pkt.2 ist einzufügen: ... im T-Teil
des Bereiches Soziales und Gesundheit ...
Aussprache: Frau Meißner: Im ÄR gab es schon den im Scherz gemeinten Vorschlag
Konsens. Die Einigkeit der BVV zu diesem Haushalt resultiert zum einen aus der
guten Arbeit der Verwaltung und politischen Weitsicht des BA, das schon im
Vorfeld bestimmte Umschichtungen vorgenommen hat, und letztlich aus der
Tatsache, dass die zugewiesene Globalsumme vorn und hinten nicht reicht und es
somit wenig Spielräume gibt, noch etwas zu tun. Es gab schon in vielen
Haushaltsreden der Vorjahre das Wort vom Ende der Fahnenstange. Warum gibt es
aber in jedem Jahr einen ausgeglichenen Haushalt in Treptow-Köpenick trotz
Absenkung der Globalsumme? Die Bezirke sind in dem seit 8 Jahren vonstatten
gehenden Umdenkungsprozess ein Stück voran gekommen. Es gibt 3 Punkte, die dazu
geführt haben, dass die Einsparvorgaben immer wieder erfüllt wurden: 1. die
Bezirksfusion, 2. die Schröpfung der bauliche Unterhaltung seit Jahren und 3.
die Neueinführung des T-Teils. Man kann natürlich nicht damit zufrieden sein ,
dass Angebote des Bezirkes an die Bürger weiter zurückgefahren werden, aber man
ist in der Zwickmühle der wenigen Mittel. Und negativ zu Buche schlägt auch,
dass ein Bezirk seit Jahren keinen ausgeglichenen Haushalt vorlegt. Dem sollte
man sich nicht anschließen, denn die Bestrafung droht mit Änderung der LHO, §
26 a. Es ist also besser, zu versuchen, mit den wenigen Mitteln auszukommen,
und sie hofft auch weiterhin auf eine konstruktive Zusammenarbeit aller
Fraktionen. BzBm Dr. Ulbricht: Das BA hat sich das Kapitel
4060 (Sport) nochmals angesehen. Im Sportteil gibt es die Besonderheit, dass
der Bezirk eine Abschichtung von 1,63 Mio€ (Alte Försterei und Regattastrecke)
erhält für die bauliche Unterhaltung. Dieser Abschichtungsbetrag unterliegt
nicht dem Konsolidierungsabschlag. Gegenüber dem Istvon 2002 (1,5 Mio€) bei A08 ist die Etatisierung 2004 bei 1,8
Mio€. Das BA wird daher festlegen, dass im Bereich des Kap. 4060 bei A08 300 T€
gesperrt werden für das Jahr 2004. Wenn Sport diese 300 T€ nicht benötigt, dann
wird das für den Ausgleich im A08-Bereich anderer Kapitel zur Verfügung
gestellt. Herr Welters: Das
Wort einstimmig ist wohl seitens des stellv. Ausschussvorsitzenden etwas zu
sehr benutzt worden, es gab sehr viel kritische Auseinandersetzung, die sich
hinter Enthaltung verbirgt. Ist die Einstimmigkeit nicht evtl. eine neue Form
von Bescheidenheit, die dazu führt, dass die Politik insgesamt im Land Berlin
verliert (Glaubwürdigkeit des Senats und der Regierung in Fragen Kitas usw.)?
Man findet an vielen Stellen politische Resignation (Wahlbeteiligung in
Bayern). Die PDS-Fraktion wird den Haushalt weitestgehend stützen, obwohl klar
ist, welche Probleme in ihm stecken (Kita-Bewirtschaftung, Z- und T-Teil bei
Soziales). Man bemüht sich zwar, die sozialen Probleme etwas kleiner zu machen,
ist aber nicht in der Lage, dem etwas Konstruktives entgegen zu setzen. Es ist
ein Haushalt des Notstandes und er wird eingeklagt. Das sollte man nicht
verschweigen bei aller Anerkennung dessen, was das BA versucht hat, an guter
Arbeit zu machen. Bei HzE heißt die Marschroute gewissermaßen, bis zu 600 HzE einzusparen.
Man wird sich zusammenraufen müssen, um die Probleme zu lösen. Der Haushalt
lässt keine konstruktive Wende zu. Das Haushaltsergebnis ist einigermaßen
machbar im Bezirk, aber kein Grund zum Jubeln.Herr Scholz: Man hätte die gleiche Haushaltsrede halten können wie im
vergangenen Jahr, aber es ist in diesem Jahr eine andere Qualität. Die Zeichen
sind wesentlich dramatischer, denn das, was an Zahlen vorliegt, zielt
daraufhin, mittelfristig die Bezirke vielleicht ganz abzuschaffen. Deshalb kann
das von Frau Meißner und Herrn Welters Gesagte nicht gut geheißen werden. Es
geht um die Frage, wie die Bezirke als Dienstleistungsunternehmen die Aufgaben
gegenüber den Bürgern erfüllen können. Er ist der Meinung, dass
Einsparpotentiale immer noch gegeben sind (z.B. Doppelzuständigkeiten im
Senat/Bau-direktor). Es gibt keine Visionen, auch nicht bezüglich einer Fusion
mit Brandenburg. Es werden keine notwendigen Rahmen für die wirtschaftliche
Entwicklung geschaffen, die Verbesserung der Bildung ist nicht in Sicht,
Familien mit Kindern werden belastet und durch Personalabbau bei der Polizei
ist die Sicherheit der Stadt gefährdet. Man ist im Bezirk am Ende der
Fahnenstange und der Spielraum ist nur der innerhalb der vorgegebenen Zahlen.
Die Fraktion hat sich dennoch entschieden, dem Haushalt zuzustimmen.Frau Gelbke: Heute ist der
Butterbrottag, und so gesehen ist der Haushalt schon ein ziemlich harter
Kanten. Es gibt eine ungenügende finanzielle Ausstattung, aber in einigen
Punkten ist er ein bisschen besser, so fehlen statt der 9 Mio. nur noch 6,7
Mio. im T-Teil des Jugendbereiches, im Sozialbereich ist das Defizit mit 4,7
Mio. auch etwas kleiner, eine Nachschiebeliste gibt es auch schon. Es gibt
große Risiken auf der Einnahmeseite, die sich vor allem auch aus der
Umstrukturierung des Kitabereiches ergeben. Da ist das BA zum Erfolg
verpflichtet. Von BüGr gibt es Zustimmung zu den begonnenen Umsteuerungen im
Bereich HzE. Man wird keine Widersprüche anmelden bei unterversorgten Kapiteln,
auch die Unterdeckung in A0 und A9 ist man inzwischen gewöhnt. Positiv wird die
Aufstockung in der Wirtschaftsförderung empfunden. In Frage gestellt wird die
Schröpfung der Bezirke über den Z-Teil. Die Grundversorgung mit diesem Haushalt
ist noch möglich, BüGr wird zustimmen. Herr Tesch: Heute ist auch der Tag des Zahnes, da
fallen einem ebenfalls eine ganze Menge an Assoziationen ein. Aber es gibt eine
neue Qualität des Haushaltes und er sieht gerade in der Ausstattung des
Haushaltsvolumens nicht die Gefahr der Abschaffung der Bezirke. Das Volumen der
Haushalte ist seit Rot-Rot konstant. Vorher haben die Bezirke die
Konsolidierungsbeiträge für den Berliner Haushalt bringen müssen, das ist jetzt
nicht mehr der Fall. Im Landeshaushalt aber sind Kürzungen in Milliardenhöhe
vorgesehen. Der Prozess ist noch lange nicht zu Ende und da muss man sicher
auch über den einen oder anderen Baudirektor nachdenken. Zu den Visionen: da
gibt es Vorschläge, die seit über einem Jahr auf dem Tisch des Innenministers
von Brandenburg liegen und nicht weiter bearbeitet werden. Was das unsichere
Berlin betrifft, so hat Berlin die höchste Polizeidichte. Der
Ausstattungsvorsprung in der Bildungseinrichtung Kita sollte erhalten werden,
nicht aber der bei der Polizei. Es ist ein Nothaushalt und da muss man
Prioritäten setzen, was man abschmilzt. Rot-Rot geht die Probleme der Stadt an,
ist aber noch nicht fertig.Herr
Nowarra: Ist von den Haushaltsberatungen enttäuscht. Man redet mehr über
Landespolitik als über Kommunalpolitik und man möchte sich gegenseitig nicht so
weh tun. Er versteht z.B. nicht, dass man eine Gesamtschule mit Filialbetrieb
festschreibt. Das ist inhaltlich und fiskalisch nicht nachvollziehbar.
Vielleicht nimmt man sich selbst auch zu wichtig, Beispiel Denkmal des 23.
April. Und er versteht nicht, warum kompetente Leute nicht in den JHA gewählt
werden. Man sollte mehr zu den inhaltlichen Sachen zurückkehren. Ansonsten ist
diese BVV keine Werbung für andere. BzVV:
Herr Nowarra lag etwas daneben, hat ihn aufgrund des Minderheitenschutzes
gewähren lassen.
Abstimmung
BE: Mit Mehrheit, bei 1 Gegenstimme und 11 Enthaltungen angenommen.
Es wird folgender Beschluss gefasst:
Es wird folgender Beschluss gefasst:
Die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick von
Berlin beschließt den vom Bezirksamt vorgelegten Bezirkshaushaltsplan
Treptow-Köpenick für die Haushaltsjahre 2004 und 2005 in der Fassung der Drs.
V/587 einschließlich Vorbericht und der vom Bezirksamt vorgelegten
Änderungsanträge 1 vom 09.09.2003 und 2 vom17.09.2003 mit folgenden Änderungen und Ergänzungen:
1.Folgende Risiken sind in den
Vorbericht aufzunehmen:
·Haushaltsdefizit im
T-Teil des Jugendhaushaltes von 6,7 Mio€, bezogen auf Ist-Zahlen 2002;
·Haushaltsdefizit im
T-Teil des Bereiches Soziales und Gesundheit von 4,7 Mio€, bezogen auf
Ist-Zahlen 2002;
·Bei der Umstrukturierung
des Kitabereichs,-
wenn nicht die erforderliche Anzahl von Kitas übergeben werden kann- wenn nicht für die im Bezirk verbleibenden
Kitas eine Rechtsform in 2004
gefunden werden kann, die eine
eigenständige Finanzierung ermöglicht;
·Permanente Unterdeckung
in den Ausgabefeldern A 08 und A09;
·Bei Unterdeckung der
Zuweisung A 01 geht die BVV davon aus, dass eine Basiskorrektur erfolgt;
·In den Bereichen Sport,
Musikschule und Volkshochschule sollten mit Einführung der
neuen Budgetierungsverfahren für die
Zuweisung andere Kriterien für die Festsetzung
der Planmengen gefunden werden.
2.Im Zahlenteil des Bezirkshaushaltsplanes
sind folgende Änderungen vorzunehmen:
2004404267146Heimerziehung nach dem KJHG12.209,0 T€10.569,0 T€
2004404267160Erziehungsberatung nach dem KJHG0,1 T€1.640,1 T€.
3.Weiterhin ersucht die BVV das Bezirksamt, in 2004 eine
deutliche Umsteuerung bei den Hilfen zur Erziehung hin zu den ambulanten Hilfen
vorzunehmen und quartalsweise darüber zu berichten.
Die BVV unterstützt die
begonnene Umstrukturierung im Bereich Hilfe zur Erziehung und fordert die
Stärkung von ambulanten Hilfen vor stationären Hilfen und den Ausbau von
Alternativen zur Heimunterbringung.
Die BVV weist darauf hin, dass durch Erhalt der
präventiv wirkenden Jugendarbeit soziale Defizite von Kindern und Jugendlichen
rechtzeitig erkannt werden bzw. ausgeglichen werden können. Mit dem Ziel der
Haushaltsentlastung und der Schaffung einer breiten Trägerlandschaft ist der
Prozess der Abgabe der Kindertagesstätten an Freie Träger zügig fortzusetzen.