Drucksache - 1159/XXI  

 
 
Betreff: Regenbogenkiez bei der BVG sichtbar machen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion der CDUDie Fraktion der CDU
Verfasser:1. Herr Hackenschmied, Klaus
2. Herr Dr. Buchholz, Carsten
3. Herr Schupelius, Heinrich
Liesener, Patrick
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
10.07.2024 
32. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin      

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag
Austauschseite

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Dem Bezirksamt wird empfohlen, sich bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) dafür einzusetzen, dass die Haltestelle Nollendorfplatz in Zukunft mit dem Zusatz „Regenbogenkiez ausgeschildert und bezeichnet wird.

Dazu sollen in einem ersten Schritt entsprechende ergänzende Hinweisschilder insbesondere am U-Bahnhof und den Bushaltestellen angebracht werden. In einem zweiten Schritt soll eine Bezeichnungsmöglichkeit in den Fahrplänen vergleichbar mit dem U-Bahnhof Kochstraße erfolgen, der „Checkpoint Charlie“ als Zusatz erhalten hat.

Begründung:

Unser Regenbogenkiez ist einer der größten touristischen Anziehungspunkte für queere Menschen weltweit und damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Berlin und den Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Eine entsprechende zusätzliche gestaltete Beschilderung und Benennung würde die Auffindbarkeit für in- und ausländische Touristen erleichtern und auch den Stolz auf den Regenbogenkiez zum Ausdruck bringen. Dies würde auch die Attraktivität des Kiezes erhöhen, der aktuell mit einem Umbruch in der Gastronomie kämpft und den wir als queeren Kiez lebendig erhalten wollen.  

Weiter könnte auch die bedeutende historische und kulturelle Verbindung des Stadtteils zur queeren Geschichte und Kultur angemessen gewürdigt werden: Der Nollendorfplatz war spätestens seit den 1920er Jahren bis heute ein wichtiger Anziehungspunkt für die queere Gemeinschaft in Berlin. Insbesondere in den 1920er Jahren entwickelte sich Schöneberg zu einem der ersten bekannten Viertel der Welt für queere Menschen. Dies ist er seitdem geblieben.

Wir sind stolz auf die queere Tradition unseres Bezirkes und die weltweite Bekanntheit des Regenbogenkiezes am Nollendorfplatz, der für Akzeptanz, Anerkennung, Toleranz, Weltoffenheit und gelebte Normalität in einer Stadt der Vielfalt steht. Dies sollte auch tagtäglich sichtbar und lesbar sein, wie dies nachts bereits durch die Regenbogen-Beleuchtung der Kuppel der U-Bahnstation am Nollendorfplatz der Fall ist. 

Zudem wäre die Sichtbarmachung ein zusätzliches Zeichen der Vielfalt und Toleranz, gerade wo in den letzten Jahren die Hassgewalt im Regenbogen-Kiez und in Berlin stark zu genommen hat, wie dies der aktuelle Maneo-Report 2023 ausführt mit einer Zunahme von 29% an Fällen und Hinweisen mit queerfeindlichen Bezügen, wobei jeder vierte dieser Übergriffe in Schöneberg stattfand.

 
 

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