Auszug - Obdachlosenunterkunft für Frauen Gast: Birgit Münchow (AWO Berlin)  

 
 
29. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Frauen und Gleichstellung
TOP: Ö 2.1
Gremium: Ausschuss für Frauen und Gleichstellung Beschlussart: vertagt
Datum: Mi, 09.09.2020 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:25 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Bürgersaal
Ort: Rathaus Zehlendorf
1736/V Obdachlosenunterkunft für Frauen
   
 
Status:öffentlichAktenzeichen:1221/V
 Ursprungaktuell
Initiator:FDP-FraktionFDP-, Links- und SPD-Fraktion
Verfasser:1. Specht-Habbel
2. Rolle, L.
3. Bader, Buchta
 
Drucksache-Art:AntragBeschluss
 
Wortprotokoll

BV Frau Trenczek begrüßt Birgit Münchow, die Fachreferentin für Wohnungslosenhilfe, Frauen und Gleichstellung der AWO, Landesverband Berlin. Frau Münchow gibt einen Einblick in die Thematik und erläutert zu Beginn die Begrifflichkeiten und Unterschiede aus der Wohnungsnotfallhilfe (siehe Anlage 1). Sie geht auf das Berliner Wohnungsnotfallhilfesystem ein (siehe Anlage 2). Die Auswirkungen auf Menschen in Wohnungslosigkeit und Wohnungsnot unter Corona-Bedingungen haben sich in Berlin dramatisch verschlechtert (siehe Anlage 3). Von den wohnungslosen Menschen seien ungefähr 10 bis 15 % obdachlos. Es gebe in Berlin 4 Notschlafstellen für Frauen mit insgesamt 60 Plätzen. Auf Grund der Corona-Pandemie und den einzuhaltenden Abständen stehen momentan aber nur 35 Plätze zur Verfügung. Es seien auch keine neuen Einrichtungen dazugekommen. Frau Münchow appelliert an alle Anwesenden, ihren Einfluss geltend zu machen, um für die nahenden Wintermonate niedrigschwellige Angebote zur Verfügung stellen zu können. In Steglitz-Zehlendorf gebe es keine Angebote. Alle Einrichtungen und Institutionen könnten Kältehilfe-Angebote bereitstellen. Auch hier werden Plätze für Frauen benötigt in der Größenordnung von ca. 20 bis 30 Plätzen. Es gebe in Berlin ungefähr 36.000 obdachlose Menschen, ca. 15 % darunter seien Frauen. Ungefähr 5.000 Frauen seien obdachlos und für diese stehen berlinweit nur 140 Plätze in frauenspezifischen Einrichtungen zur Verfügung. Es werden dringend Plätze für Frauen mit Kindern in frauenspezifischen Einrichtungen benötigt, die Schutz vor Gewalt bieten. Momentan sei die Situation so, dass Frauen mit Gewalterfahrung nur in Gemeinschaftseinrichtungen untergebracht werden können, wo sie eventuell ähnliche Situationen befürchten. In der Nacht der Solidarität wurde eine Zählung der auf der Straße lebenden obdachlosen Menschen durchgeführt. Man habe 2.000 Menschen gezählt. Darunter seien ca. 10 bis 15 % Frauen. Frau Münchow schlägt vor, zu Fragen der Kältehilfe Jens Aldag von der Koordinierungsstelle der Berliner Kältehilfe, ein Projekt der GEBEWO pro gGmbH, zu kontaktieren. Er könne zu diesem Thema und der Verfahrensweise Auskunft geben. Sie weist darauf hin, dass die Bezirke massive Probleme haben, Menschen unterzubringen. Frau Münchow beantwortet Fragen aus dem Ausschuss. Es wird Antrag auf Vertagung gestellt.

 

Mit 10 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen und keiner Enthaltung wird der Antrag vertagt.

 
 

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