Drucksache - IX-0910  

 
 
Betreff: Die Wanderausstellung "Alles Wissen Wollen. Die Stasi und ihre Dokumente" ins Rathaus Pankow holen!
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion der SPDFraktion der SPD
   
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
05.06.2024 
23. ordentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin vertagt     
19.06.2024 
Fortsetzung 23. ordentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen     

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Antrag SPD 23. BVV am 05.06.2024
Antrag SPD Fortsetzung 23. BVV am 19.06.2024

Das Bezirksamt wird ersucht, die Wanderausstellung des Deutschen Bundestages: "Alles Wissen Wollen. Die Stasi und ihre Dokumente", anlässlich zu 35 Jahre Mauerfall, ins Rathaus Pankow zu holen.

Die Ausstellung soll in der Zeit zwischen Oktober 2024 bis Frühjahr 2025 im Rathaus Pankow zu sehen sein. 

Ferner wird dem Bezirksamt empfohlen, in Vorbereitung der Ausstellung, sich mit der SED-Opferbeauftragten beim Deutschen Bundestag und der ehemaligen Bürgerrechtlerin aus Weißensee Evelyn Zupke, in Verbindung zu setzen.

 

Ulrike Rosensky, Roland Schröder


Begründung:

40 Jahre wurden viele Menschen in der damaligen DDR bespitzelt, belogen, ausgehorcht, seelisch und körperlich gequält, um den Staatsapparat der SED zu sichern. 1950 wurde die Staatssicherheit in Berlin-Lichtenberg nach sowjetischem Vorbild gegründet, mit 91.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auf einen Agenten fielen ca. 180 Bürgerinnen und Bürger. Fakten, die bis heute Entsetzen und Kopfschütteln auslösen.

 

Im Oktober 1989 protestierten und forderten Menschen auf Demonstrationen und Kundgebungen, die Herausgabe ihrer Stasiakten. Die Bilder der Menschen, die vor der Zentrale des ehemaligen MfS in der Ruschestraße in Berlin-Lichtenberg ihr Recht einforderten, gehen bis heute um die Welt und berühren sehr. Nicht alle Unterlagen und Akten konnte die Staatssicherheit vernichten. Gerettet und sichergestellt werden konnten 100.000 persönliche Akten und 16.000 Säcke mit 600 Millionen Schnipseln, die nun nach und nach mit modernster Technik rekonstruiert werden. 

 

Bei aller Freude über ein vereintes Deutschland und langen Zeit, die seit der friedlichen Revolution vergangen sind, liegt es nun in unseren Händen, den unzähligen Opfern eine Stimme zu geben und sie sichtbar zu machen, ihnen die nötige Unterstützung zu bewilligen, wenn es zum Beispiel um Entschädigungsleistungen geht. Und der wichtigste Punkt: Die Erinnerungs- und Geschichtskultur zu leben und nachfolgenden Generationen zu erzählen, was passiert ist. 

 

Mit dieser Ausstellung zum Thema kann der Bezirk Pankow ein wichtiges Zeichen setzen. Zum Beispiel für Kinder und Jugendliche, die in die Ausstellung kommen und/oder für die vielen Zugezogenen und Touristen, die so ein Stück Berliner Geschichte anders Kennenlernen können und die persönlichen Schicksale und der historischen Hintergründe der Betroffenen neu begreifen.

Zu sehen sind in der Ausstellung zum Beispiel: Notizen von politischen Gefangenen der Stasi, Fotos von verwanzten Hotelzimmern, Dienstausweise und die offizielle Anordnung der Aktenvernichtung im November 1989.

 
 

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