Drucksache - VIII-1493  

 
 
Betreff: Themenvorschlag für den Dialogprozess mit der Pankower Bevölkerung gemäß der Beschlusslage Drucksachen VIII-0951 und VIII-0955 - CO2 als Ursache der Erwärmung, des Emissionshandelssystems der EU und Wirtschaftsverlust
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BV Tobias Thieme (fraktionslos)BV Tobias Thieme (fraktionslos)
   
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin
05.05.2021 
41. ordentliche digitale Tagung der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin in der BVV abgelehnt   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlagen:
Antrag BV Thieme, 41. BVV am 5.5.21

In den lt. obigen Beschlusslagen der BVV neu geschaffenen Organisations- und Verwaltungseinheiten wie Klimaschutzteam, Klimaschutzrat, Klimaschutzbeauftragter wird das BA aufgefordert, in der Vortragsreihe das Thema des CO2 als Verursacher und zugleich Lösungsoption des Klimawandels zu präsentieren. Ebenso den darauf basierten Emissionszertifikatehandel und in der Folge eine Deindustrialisierung und Arbeitsplatzverlustes. Die Präsenz- oder Onlineveranstaltungen involvieren das Ziel, die Bürger im Kontext der Klimadebatte noch über andere bedeutende Einflussfaktoren, aber auch Folgewirkungen zu informieren und sie aktiv in die Diskussion mit einzubeziehen.


Begründung:

Der wahrnehmbare Klimawandel samt Erderwärmung wird von der Regierung und den konform geschalteten Medien als ein ausschließlich anthropogen, nur durch das CO2 verursachter Vorgang dargestellt. Forscher vieler Wissenschaftsgebiete belegen jedoch vielfältigste Einflussfaktoren in Studien, welche erwiesenermaßen nicht zu unterschätzen sind, andere Wissenschaftsgebiete sind noch am Anfang einer kausalen Untersuchung. Der Erkenntnisprozess über Jahrmillionen anhaltende Ab- und Zunahmen von Temperaturen und Gaskonzentrationen kann mit Beispielen duch den Astrophysiker und Meteorologen Piers Corbyn belegt werden.

Redebegründung zum Anstieg der Meeresspiegel an Ostsee und Fidschi-Inseln

Ist ein seit ca. 11700 Jahren laufender, gegenwärtiger Zeitabschnitt der Erdgeschichte Das Holozän.Eine veraltete Bezeichnung ist auch Alluvium von den britischen Geologen William Buckland zurück, der 1823 die jüngste Erdgeschichte in das (vor-)sintflutliche Diluvium (entspricht etwa Pleistozän) und das nachsintflutliche Alluvium (entspricht grob dem Holozän) unterteilte. Hier erkennt der Leser einen deutlichen Bezug zu den zyklisch ablaufenden Eisschmelzen und somit Meeresspiegelanhebungen und Absenken im Eiszeitalter

Diese Tundrenzeit endete etwa 9640 v. Chr. mit der Friesland-Phase, einer extrem schnellen Wiedererwärmung zum Präboreal, dem ersten Abschnitt des Holozäns. Bedingt durch Veränderungen von Meeresströmungen[11] stiegen die Durchschnittstemperaturen auf Teilen der Nordhalbkugel innerhalb von nur 20 bis 40 Jahren um sechs Grad Celsius, in Grönland sogar bis zu 10 Grad.[12] Diese Erwärmung führte u.a. zur Öffnung der sogenannten Billinger Pforte, durch die das Wasser der zum Eissee angestauten Ostsee ins Weltmeer abfließen konnte. Um 5000 v. Chr. (womöglich auch früher) wurden die dänischen Inseln, Großbritannien und Irland vom europäischen Festland getrennt; ein Vorgang, der durch eine lange Serie von verheerenden Sturmfluten vonstattenging und in dessen Folge auch die Ostsee zu einem Nebenmeer des Atlantiks wurde. Kleine Eiszeit“: Zugefrorene Kanäle in Holland auf einem Aquarell von Hendrick Avercamp, 1608 Die Erwärmung im 8. und 9. Jahrhundert wird als Mittelalterliche Klimaanomalie bezeichnet. Die Wikinger begannen mit der Besiedlung Islands („Eisland“) und Grönlands („Grünland“), das damals wie heute an den südlichen Küstenstreifen „grünes Land“ aufweist. Ab Mitte des 14. Jahrhunderts setzte eine Klimaveränderung ein, die insbesondere zwischen 1550 und 1850 ihren Höhepunkt fand. Dieses Neuzeitliche Klimaanomalie wird als Kleine Eiszeit bezeichnet.Missernten...

Manche Forscher sind der Ansicht, die globale Erwärmung durch Co2 seit Mitte des 20.Jh. werde den seit vielen hunderttausend Jahren stetig wiederkehrenden Zyklus von Glazialen und Interglazialen stören und dadurch den Beginn eines neuen Glazials verhindern.[

Das Abschmelzen der Eismassen nach der letzten Eiszeit hat den globalen Meeresspiegel um bislang 120 Meter erhöht. Im zwanzigsten Jahrhundert waren es 23 Zentimeter. Der aktuelle Restanstieg wird seit vielen Jahrzehnten von tausenden Pegelmessstationen rund um den Globus genau überwacht und dokumentiert. Nach diesen Pegeldaten beträgt der derzeitige Anstieg des Meeresspiegels ca. 2,5 mm pro Jahr. NASA-Satellitendaten zeigen einen durchschnittlichen Anstieg des Meeresspiegels seit 1993 von 3,1 Millimeter pro Jahr. Der Meeresanstieg verläuft seit wenigstens 100 Jahren linear, bezogen auf den Gesamtzeitraum ohne extreme Beschleunigungen oder Verlangsamungen. Der weltweite Meeresspiegel stiege nach diesen Feststellungen also um etwa 25-31 Zentimeter in einhundert Jahren, ggf. auch einige Zentimeter mehr oder weniger.

Meeresspiegel bleibt mit regionalen Schwankungen konstant

«Diese Forscher haben eine politische Agenda» | Basler Zeitung (bazonline.ch)

Nils-Axel Mörner: Ich wusste, dass es im Juni 2017 in New York eine Wissenschaftskonferenz gibt, die sich mit Meeresspiegel-Veränderungen auf Fidschi befasst. Und es war bekannt, dass der Inselstaat den Vorsitz der 23. Weltklimakonferenz haben wird.

Was machte Sie skeptisch?

Ich habe mein ganzes Leben lang zu Veränderungen des Meeresspiegels geforscht und dazu 59 Länder bereist. Kaum ein anderer Forscher hat so viel Erfahrung auf diesem Gebiet. Der Weltklimarat (IPCC) aber hat die Fakten zu diesem Thema immer schon falsch dargestellt. Er übertreibt die Risiken eines Pegelanstiegs gewaltig. Das IPCC stützt sich insbesondere auf fragwürdige Computermodelle statt auf Feldforschung ab.

Konkret sei der Pegel seit 1990 jährlich um 5,4 Millimeter gestiegen, was doppelt so viel wie im weltweiten Schnitt sei.

Ja, ich kenne diese Messungen. Es handelt sich um zwei Aufzeichnungsreihen der Gezeitenhöhen, also von Wasserständen bei Ebbe und Flut. Wir haben diese Daten überprüft mit dem Ergebnis, dass sie von sehr schlechter Qualität sind. Die eine Reihe ist dadurch beeinflusst, dass in der Nähe der Messstation Hafenanlagen auf lockerem Sedimentboden gebaut wurden, was die Gezeitenhöhen verändert haben könnte. Bei der anderen Reihe wurde die Messstation sogar örtlich verschoben.

Wie sind Sie vorgegangen, um bessere Daten zu bekommen?

Wir sind einerseits den angeführten Beispielen nachgegangen, wo die Erhöhung des Meeresspiegels zu Küstenerosion geführt haben soll. Das Resultat war, dass die Erosion durch Eingriffe des Menschen verursacht worden ist etwa durch neue Küstenbauten, die die Wasserströmungen veränderten, oder die verstärkte Ernte von Seegurken, was den Meeresuntergrund destabilisiert haben könnte. Um Veränderungen des Meeresspiegels der letzten 500 Jahre zu belegen, haben wir Sandablagerungen datiert, um zu sehen, wann sie entstanden sind. Zudem haben wir die Ausbreitung von Korallen in den letzten Jahrhunderten erforscht. Typischerweise wachsen Korallenriffe in die Höhe, wenn der Meeresspiegel steigt, und in die Breite, wenn dieser konstant bleibt. Sinkt der Pegel, sterben Korallen ab. Korallen lügen nicht, sie sind ein zuverlässiger Indikator viel verlässlicher als Gezeitenmessungen.

Was war das Ergebnis?

Wir konnten nachweisen, dass der Meeresspiegel auf Fidschi ab 1550 bis etwa 1700 rund siebzig Zentimeter höher lag als heute. Dann sank er ab und war im 18. Jahrhundert etwa fünfzig Zentimeter tiefer als heute. Anschliessend stieg er auf etwa das heutige Niveau. In den letzten 200 Jahren hat sich der Pegel nicht wesentlich verändert. Während der letzten 50 bis 70 Jahre war er sogar absolut stabil.

Waren Sie überrascht?

Nicht wirklich. Es war ja nicht das erste Mal, dass sich die Behauptungen des Weltklimarats als falsch herausstellten. An gewissen Orten steigt der Meeresspiegel zwar tatsächlich an, an anderen Orten aber ist er stabil, und anderswo sinkt er sogar. Im Indischen Ozean und an der Atlantikküste Südamerikas etwa ist der Spiegel konstant. Auch auf südpazifischen Inseln wie Tuvalu und Kiribati bestätigen Messungen die ständigen Warnungen vor einem Untergang dieser Inselgruppen nicht. Sicher trägt das Meer da und dort die Küsten ab, aber anderswo wachsen Inseln auch. Das war schon immer so.

Keine Gefahr, dass Inseln untergehen könnten?

Die Untergangsszenarien beziehen sich ja meist auf das Jahr 2100. Ich schätze, dass der Meeresspiegel bis dann im Schnitt um fünf Zentimeter steigen wird, mit einer Unsicherheit von 15 Zentimetern. Die Veränderung geht also von plus 20 Zentimeter bis minus 10 Zentimeter. Das ist wahrlich keine Bedrohung. Wer behauptet, es drohe ein Anstieg um einen Meter oder ähnlich, hat keine Ahnung von Physik.

Aber er strömt doch viel Schmelzwasser von Gletschern und Eisschilden ins Meer.

Viel weniger, als man meint. In der Antarktis schmilzt insgesamt kein Eis. Wenn in der Arktis Eis schmilzt, verändert das den Meeresspiegel nicht denn schwimmendes Eis beeinflusst gemäss den Gesetzen der Physik beim Schmelzen den Pegel nicht. Im Wesentlichen trägt damit nur schmelzendes Eis auf Grönland zu einer Pegelerhöhung bei. Aber dieser Beitrag ist klein.

Meerwasser erwärmt sich und dehnt sich dabei aus, was den Spiegel erhöht.

Das stimmt, aber es geht hier ebenfalls nur um wenige Zentimeter, nicht um Dezimeter oder gar Meter. Grundsätzlich gibt es viel wichtigere Einflüsse, die die Höhe des Meeresspiegels beeinflussen, insbesondere die Sonneneinstrahlung. Es gibt auch bedeutende horizontale Wasser-verschiebungen, von den einen Weltmeeren in andere. Wie die Daten auf Fidschi zeigen auch diejenigen von den Malediven, dass die Pegel im 17. Jahrhundert klar höher als heute lagen. Das war bezeichnenderweise die Zeit, als es auf der Norddhemisphäre kalt war, man spricht von der Kleinen Eiszeit. Damals war die Sonneneinstrahlung geringer als heute. Es war das grosse solare Minimum. Es scheint so zu sein, dass tiefe Sonneneinstrahlung mit hohen Pegelständen in den Tropen einhergeht und umgekehrt. Die Meerespegel scheinen vor allem von der Oszillation der Solarzyklen abzuhängen und kaum von schmelzendem Eis.

Durch Zufall stieß ein Taucher auf dem Grund der Ostsee auf ein 6000 Jahre altes Rothirschgeweih. Seitdem halten weitere Funde die Archäologen in Atem.

Archäologie mal anders: Im Taucheranzug und bewaffnet mit kleinen Saugern wühlen sich Forscher in vier Metern Tiefe durch den Meeresboden der Ostssee. Waffen, Werkzeuge, pflanzliche Textilreste und Tierknochen haben die Wissenschaftler vom Archäologischen Landesamt Schleswig und der Universität Kiel bei der Unterwassergrabung frei gelegt. Die Funde sind zahlreich. "Die Überreste sind so gut erhalten, weil sie nicht mit Sauerstoff in Berührung gekommen sind", erklärt Grabungsleiter Sönke Hartz.

Im Oktober 1999 entdeckte ein Tauchlehrer bei einem Tauchgang mit seinen Schülern ein Rothirschgeweih auf dem Grund des Neustädter Hafens. Eine Analyse ergab, dass das Geweih aus der Steinzeit stammt.

Vor 6000 Jahren siedelten Menschen an der Ostseeküste. Seitdem ist der Meeresspiegel um vier Meter gestiegen. Deswegen gibt es laut Hartz überall in der Ostsee solche Steinzeit-Siedlungen. Jedoch sind nur wenige so gut erhalten. Nach einem Fundort in Dänemark bezeichnen Archäologen diese als "Ertebølle"-Kultur. "Aus steinzeitlicher Sicht betrachtet ist diese Kultur sehr weit fortgeschritten und vor allem stark auf das Meer spezialisiert", erläutert Hartz.

Die Ausgrabungen belegen, dass die Menschen damals von Jagd und Fischfang lebten. Die Taucher fanden im Meeresboden Knochenreste von Wildschweinen, Rehen, Rothirschen, Fischen und Vögeln.

Die Äxte dienten vermutlich nicht als Werkzeug, sondern als Prestigeobjekte. "Dass wir hier gleich zwei dieser seltenen Geräte fanden,sst auf eine wichtige Siedlung schließen", meint er.

Bisher haben die Archäologen noch keine Gebäude gefunden. Hartz ist sich aber sicher, dass diese nicht aus Stein bestehen würden. "Funde in Dänemark haben gezeigt, dass zu der Zeit die Häuser aus Holz waren", sagt er.

Haithabu

Die aufgegebene Siedlung Haithabu verfiel am Ende des 11. Jahrhunderts auf Grund des Wasseranstiegs von Ostsee und Schlei. Die Anlagen und Bauten im Siedlungs- und Hafengelände, mit Ausnahme des Walls, vergingen oberirdisch vollständig. Im Sommer 1949 entdeckte der Schleswiger Rechtsanwalt Otto von Wahl bei Tauchgängen die Palisaden der Hafenbefestigung von Haithabu, die Schiffsnieten im Hafengrund liegender Wracks von Wikingerschiffen und diverse Kleinfunde wie z. B. Glasperlen und ein Bronzearmband. Otto von Wahl drängte daher die Archäologen, die Unterwassersuche wieder aufzunehmen. Umfangreiche Untersuchungen des Haddebyer Noores im Hafengebiet vor Haithabu erfolgten dann ab 1953 unter der Leitung von Karl Kersten und Hans Hingst vom Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte in Schleswig. Erfolgreiche Tauchfahrten fanden 1953 statt. Dabei wurden Reste der Hafenpalisade und das Wrack des Wikingerschiffes Haithabu 1 entdeckt.

Nach der 1. vom 16.1 1219 und der verheerenden Zweiten Marcellusflut 1362 im Gebiet von Nordfriesland wurden einige Teile des ehemaligen Rungholt-Gebietes erneut besiedelt, gingen aber in der Sturmflut von 1634 unter. Von Alt-Nordstrand sind nur noch die Halbinsel Nordstrand, die Insel Pellworm und die Hallig Nordstrandischmoor übrig; die restlichen Gebiete gingen in der Sturmflut von 1634 verloren und wurden Wattenmeer. Zwar hatten Chronisten des 17. Jahrhunderts wie Matthias Boetius und Anton Heimreich Sagen von einer im 14. Jahrhundert[1] untergegangenen Stadt wiedergegeben und von Funden im Watt berichtet, doch erst zwischen 1921 und 1938 spülten die Gezeiten im Watt nördlich von Südfall wieder Überreste von Warften, Bauten und Zisternen frei. Einen der ersten Hinweise liefert die Schrift De Cataclysmo Norstandico von Matthias Boetius († 1624), der von häufigen Funden von Wegen, Gräben und metallenen Kesseln im Watt schreibt, den Untergang der Stadt jedoch nach mündlicher Überlieferung auf eine Sturmflut im Jahr 1300 zurückführte. Um 1880 entdeckte ein Fischer große Holzreste im Watt an jener Stelle, an der später die Schleusen gefunden wurden. Zudem fanden sich immer wieder Pflugspuren in alten, untergegangenen Äckern im Watt sowie Keramik, Ziegelreste und sogar einige Schwerter, die sich im Nordfriesischen Museum befinden. In den folgenden Jahren wurden durch die Meeresströmungen große Mengen Schlick fortgespült. So kamen Überreste Rungholts wieder zum Vorschein, wurden allerdings sehr schnell zerstört.

Ostsee nimmt sich immer mehr Land Veröffentlicht am 06.05.2009

Das Team um Grabungsleiter Sönke Hartz entdeckte vor Neustadt in der Ostsee unter anderem Knochen von Wild sowie von Vogelarten, die dort überwinterten. Sie waren um 4500 bis 4300 v. Chr. Nahrung für die Menschen, die sich nach dem Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren in dieser Region angesiedelt hatten. Die Siedlung blieb bislang verborgen, da der Wasserspiegel der Ostsee seither um vier Meter angestiegen ist. Das berichtet NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in der November-Ausgabe.

Noch nie wurde eine so große Fläche am Ostseegrund so sorgfältig untersucht, wie es jetzt auf dem Korridor der künftigen Pipelinetrasse der Fall war, auf einer Breite von mindestens 125 Metern. Nicht nur Schiffswracks kamen dabei ans Licht, auch Flugzeuge aus dem letzten Weltkrieg. Wohl auch Spuren von Siedlungen aus der Steinzeit - in dem Meer, das selbst gerade mal gut 12 000 Jahre alt ist, das am Ende der letzten Eiszeit entstand. Auch stattliche Wälder, jedenfalls die Überreste davon: Bei Bornholm fanden sich Massen an Wurzeln und Stümpfen von Gehölzen, die das ansteigende Meer einst unter sich begrub, und von denen einzelne Exemplare jetzt im Museum der Insel ausliegen. Als Zeugen eines kleinen Weltuntergangs, der noch gar nicht so lange her ist.

Neben Siedlungsresten und Wäldern haben die Taucher und Tauchroboter der Nord Stream AG viele Dutzend Wracks entdeckt zwischen der Schiffsbarriere im Greifswalder Bodden am einen und Wyborg am anderen Ende der geplanten Rohrleitung.

Der Wasserspiegel steigt bis zu 40 Zentimeter in 100 Jahren, das ist enorm und lässt sich nicht nur mit der Erderwärmung erklären“, sagt der Geologe Jan Harff vom Institut für Ostseeforschung in Warnemünde. Gleichzeitig gehe nämlich die Ostsee etwa an der schwedischen Küste zurück, dort gibt das Meer innerhalb eines Jahrhunderts einen bis zu 80 Zentimeter breiten Landstreifen zurück.

Gemeinsam mit Unterwasserarchäologen suchten sie die Küste vor Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein nach Siedlungsresten ab, um den früheren Verlauf des Ufers exakt kartieren und datieren zu können. Vor allem in der Wismarbucht und vor Poel, aber auch vor dem Darß und vor Rügen wurden sie fündig. „Die Spuren menschlicher Siedlungen führen viel weiter in die Ostsee hinein, als wir angenommen hatten“, sagt Harff.

In bis zu zehn Meter Wassertiefe entdeckten die Forscher Feuerstellen, alte Flussläufe, menschliche Behausungen. Je weiter die Taucher in die Ostsee gingen, desto älter wurden die Siedlungsreste. Jetzt gingen sie runter und hatten nach 15 Minuten zwei Hände voll steinzeitlicher Werkzeuge. In der Steinzeit habe sich die Küstenlinie für heutige Verhältnisse offenbar rasend schnell verändert. Bis zu eineinhalb Meter innerhalb eines Jahrhunderts stieg der Meeresspiegel, das ist fast viermal so hoch wie in der Gegenwart. „Siedlungen, die wegen guter Lebensgrundlagen gern am Ufer von Meeren und Flüssen gegründet wurden, mussten mitunter schon nach wenigen Jahrzehnten aufgegeben werden“, sagt Harff. Wasserstellen seien durch das Salzwasser unbrauchbar geworden, mühsam urbar gemachte Landstriche wurden überflutet. Vor Poel hatte es einst eine große Landzunge gegeben, als sie „versank“, verlor der dahinterliegende Fjord die Schutzfunktion für das Festland.

Verantwortlich für die sich schnell verändernde Küstenlinie war keineswegs nur der steigende Meeresspiegel, sondern auch die im Süden sinkenden Küstenabschnitte. „Als die Gletscher noch auf Skandinavien drückten, hoben sich die südlicheren Landmassen empor. Das ist der gleiche Effekt, als presst man die Faust in einen Kuchenteig. Auch der quillt an den Rändern dann über“, sagt Harff. Die auf die Eiszeit folgende Erwärmung ließ die Gletscher schmelzen, der Druck nahm ab, die südliche Ostseeküste sank wieder und tut es immer noch. „Dass Norddeutschland langsam im Meer untergeht, ist eine Folge der Eiszeit“, sagt der Geologe.

Laut Modellrechnung der Wissenschaftler für die kommenden Jahrhunderte werden weitere Teile der Küsten Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns „ertrinken“. Stürme und Brandungen sind verantwortlich. Harff empfindet das nicht als Katastrophe, sondern als beherrschbares Szenario. Mit Küstenschutzplänen stelle sich Deutschland seit Jahren darauf ein.

 
 

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