Auszug - Kita-Ausbildungsverbund  

 
 
45. öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 7
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: mit Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Do, 15.04.2010 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:15 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Stadtvilla Global
Ort: Otto-Wels-Ring 37, 12351 Berlin
1385/XVIII Kita-Ausbildungsverbund
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:LINKEBA/Jug
Verfasser:Dr. Stelz, SylviaVonnekold, Gabriele
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme - SB
 
Beschluss

Frau Karaaslan verliest den Antrag

Frau Karaaslan verliest den Antrag.

Das Bezirksamt wird gebeten zu prüfen, ob durch folgende Maßnahmen der Mangel an Erzieherinnen und Erziehern in den Kindertagesstätten des Bezirks zu bewältigen ist:

1. Beim Berliner Senat ist darauf hinzuwirken, dass die Ausbildungskapazitäten für Erzieherinnen und Erzieher spätestens mit Beginn des neuen Kita-Jahres am 01.08.2010 erhöht werden.

2. Weiterhin ist darauf hinzuwirken, dass die Kapazitäten für die berufsbegleitende Zusatzqualifikation von Erzieherinnen und Erziehern aus berufsverwandten Gruppen erweitert werden.

3. Zu prüfen ist die Schaffung eines Ausbildungsverbundes zwischen dem Kita-Eigenbetrieb SüdOst und den freien Trägern mit dem Ziel, den kurzfristigen Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern durch berufsbegleitende Zusatzqualifikation sowie den mittel- und langfristigen Bedarf durch eigenen Nachwuchs zu decken. Hierbei ist beim Senat darauf hinzuwirken, dass eine Finanzierung für neu gegründete Ausbildungsstätten bereits ab dem ersten Ausbildungsjahr erfolgt, weil die Prüfungen durch eine anerkannte staatliche Ausbildungsstätte vorgenommen werden.

Begründung:

Der Mangel an Erzieherinnen und Erziehern in Berliner Kindertagesstätten ist mittlerweile zu einem bezirksübergreifenden Problem geworden und führt unter anderem dazu, dass nicht mehr allen Kindern, die einen Anspruch darauf haben, ein Kita-Platz angeboten werden kann. Durch die Maßnahmen infolge des Kita-Volksbegehrens werden darüber hinaus dringend weitere Erzieherinnen und Erzieher benötigt. Ebenso ergibt sich aus der Altersstruktur der Erzieherinnen und Erzieher in den Kindertagesstätten weiterer Handlungsbedarf. Die in den letzten Jahren verringerten Ausbildungskapazitäten in Berlin verschärfen das Problem zusätzlich.

Herr Ahrens nimmt zu dem Antrag wie folgt Stellung: Dem ersten Punkt sei zuzustimmen, dies werde jedoch nicht dazu führen, dass es mehr Erzieherstellen gebe.

Der 2. Punkt sei absolut sinnvoll, weil mit der zusätzlichen Qualifizierung von Personen aus berufsverwandten Gruppen eine reale Kapazitätserhöhung verbunden sei. Herr Ahrens präsentiert hierzu einen erweiterten Formulierungsvorschlag:

Das Bezirksamt wird gebeten, sich dafür einzusetzen, dass geeigneten Arbeitssuchenden aus anderen Qualifizierungsfeldern ermöglicht wird, den Erzieherberuf zu ergreifen. Dazu wird vorgeschlagen, geeigneten Arbeitssuchenden zusätzlich zum Erzieherschlüssel zu ermöglichen, eine einjährige Maßnahme mit Mehraufwandsentschädigung zu absolvieren. Danach soll – ebenfalls ohne Anrechnung auf den Erzieherschlüssel – eine berufsbegleitende Erzieherausbildung absolviert werden können. Diese sollte z. B. über den öffentlichen Beschäftigungssektor finanziert werden. Träger und Einrichtungen, die diese Möglichkeit nutzen möchten, sollten verpflichtet werden, den so qualifizierten Arbeitssuchenden nach erfolgreichem Abschluss der Maßnahme eine Übernahmegarantie in den Stellenplan auszusprechen.

Punkt 3 des Antrags sei unzutreffend. Da es sich bei der Erzieherausbildung nicht um eine duale Ausbildung, sondern eine Fachschulausbildung handele, sei die Bildung eines Ausbildungsverbunds nicht möglich. Dieser Punkt sollte deshalb ersatzlos gestrichen werden.

Frau Karaaslan ist mit dem veränderten Vorschlag einverstanden.

Herr Heeb betont die Wichtigkeit der Absprache mit dem Job-Center, damit diejenigen partizipieren, die für sich eine reale Berufsperspektive mit der Qualifizierung verbinden, und nicht diejenigen, die das Job-Center gern vermitteln möchte. Eine Übernahmegarantie sieht er aus Sicht eines kleinen Trägers als schwierig an. Herr Ahrens weist auf die Möglichkeit hin, dass die Übernahmegarantie durch den Verband ausgesprochen werden könnte. Herr Rühlmann betont das Erfordernis einer nachhaltigen Beschäftigung der qualifizierten Personen.

Frau Pohl fragt nach, ob sie richtig verstanden habe, dass das Bezirksamt nach dem vorliegenden Vorschlag selbst nichts tue, es werde lediglich versucht, Jobcenter und Senatsverwaltung dazu zu bringen, etwas zu tun. Frau Vonnekold bestätigt dies, sie halte dies aber für sinnvoll, weil auf diese Weise die Prozesse angeschoben werden könnten. Herr Ahrens legt dar, dass der JHA mit diesem Vorschlag seine Funktion der Jugendhilfeplanung wahrnehme.

Frau Finger bittet um Abstimmung des Antrages. Der Antrag wird einstimmig angenommen.

 


 
 

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