Drucksache - 1556/VI  

 
 
Betreff: Fahrradstraße Linienstraße – gut geht noch besser
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die GrünenFraktion Bündnis 90/Die Grünen
Verfasser:Kreße, Massalme, Böckermann und die übrigen Mitglieder der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 
Drucksache-Art:AntragAntrag
Beratungsfolge:
BVV Mitte von Berlin Entscheidung
20.06.2024 
28. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin      
Ausschuss für Verkehr und Ordnung Entscheidung
03.07.2024 
26. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Verkehr und Ordnung vertagt   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Antrag Grüne vom 11.06.2024

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, dass folgende Maßnahmen zur Verbesserung der Funktionalität der Fahrradstraße sowie für ein besseres Miteinander von Fuß- und Radverkehr in der Linienstraße umgesetzt, bzw. der SenMVKU zur Prüfung vorgeschlagen werden:

  • Verbesserung der Beschilderung für den Radverkehr am östlichen Ende der Linienstraße Richtung Alexanderplatz und zum Auffinden des Einstiegs für Radfahrende in die Linienstraße, die von der Mollstraße und der Karl-Liebknecht-Straße kommen.
  • Verbreiterung der Durchfahrt von der Weydinger Str. (Linienstr.) zum Radstreifen auf der Torstraße.

Maßnahmen, die SenMVKU zur Prüfung vorgelegt werden sollen:

  • Verlängerung der Fußgänger-Ampelschaltung am nordwestlichen Ende der Rosa-Luxemburg-Straße.
  • Erweiterung der Mittelinsel vor dem neuen Fahrstuhl zum U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz zur Schaffung von Warteflächen für den querenden Radverkehr sowie Aufbringung zusätzlicher Fahrbahnmarkierungen, die eine sicherere Querung durch den Radverkehr der Linienstraße ermöglichen, bzw. als Alternative dazu:
  • Prüfung der Einrichtung eines einfachen Kreisverkehrs im Kreuzungsbereich von Linienstr. und der hier sehr breiten Rosa-Luxemburg-Straße.
  • Anbringen eines Schildes „Anlieger Frei“ an der Einfahrt zur Linienstr. direkt westlich der Alten Schönhauser Allee und eines Verkehrsschildes „Sackgasse“ (mit Zusatzschild „Anlieger und Radfahrer frei“) auf der Alten Schönhauser Allee in Höhe der Mulackstr. und
  • Prüfung der eindeutig wirksameren Lösungsoption stattdessen den Beginn der Einbahnstraße auf der Alten Schönhauser Allee von der Höhe der Linienstr. auf die Höhe Mulackstr. nach Süden zu verlegen und damit den Autoverkehr, der sonst über die Linienstr. westlich fahren muss, über die Mulackstr. frühzeitig abzuleiten.

Maßnahmen, die SenMVKU zur Prüfung vorgelegt werden sollten, bzw. im Nebenstraßenbereich durch das Bezirksamt umzusetzen wären:

  • Einrichtung einer Vorrangschaltung für den Radverkehr auf der Schönhauser Allee vor der Kreuzung mit der Torstr. oder einer getrennten Ampelschaltung für Radverkehr und den südlich fahrenden Autoverkehr;
  • Nur noch Zulassung von Links- und Rechtsabbiegen für den von der Schönhauser Allee kommenden Autoverkehr mit getrennter Ampelschaltung für rechtsabbiegendem Autoverkehr und geradeausfahrendem Radverkehr;
  • Da die Tramschienen in diesem Bereich nur in Ausnahmefällen genutzt werden: Prüfung der Möglichkeit, diese – wie in Basel und Zürich erprobt – mit herausnehmbaren Gummieinlagen zu versehen, um so die besonderen Gefahren für den Radverkehr in diesem Bereich deutlich zu reduzieren;
  • Errichtung eines Stop-Schildes für den Autoverkehr vor der Kreuzung mit der Linienstr., verbunden mit Fahrbahnmarkierungen, die die Vorfahrtsberechtigung des Verkehrs auf der Linienstr. verdeutlichen und gleichzeitig auch die Einfädelung des Radverkehrs in die Linienstr. erleichtern;
  • Errichtung zusätzlicher Fahrradbügel besonders im Abschnitt der Linienstr. zwischen Alter Schönhauser Allee und Kleiner Rosenthaler Str. sowie im Abschnitt zwischen Rosenthaler Str. und Ackerstr. – jeweils vorzugsweise im Bereich von PKW-Parkplätzen in Straßen, die auf die Linienstraße einmünden.

Entschärfung der für den Radverkehr gefährlichsten Kreuzung im Zuge der Linienstr. (Kreuzung Rosenthaler Str./Linienstr.) durch folgende Maßnahmen, die SenMVKU zur Prüfung vorgelegt werden sollten:

  • an beiden Ausfahrten der Linienstraße sowie teilweise auch schon im Bereich der Rosenthaler Str. Aufbringung von leicht verständlichen Markierungen, die den Radverkehrsfluss besser ordnen (Geradeaus- und Abbiegespuren sowie Haltelinien);
  • soweit möglich Anbringung von Verkehrsspiegeln, die einen besseren Überblick verschaffen;
  • Aufstellung von Schildern für den Autoverkehr auf der Rosenthaler Straße mit Hinweis auf den kreuzenden Radverkehr der Linienstraße;
  • langfristig: Sperrung der Zufahrt für den Kfz-Verkehr von der Rosenthaler Straße zum Rosenthaler Platz (mit fortbestehender Durchfahrtsmöglichkeit für Tram und Einsatzfahrzeuge) – ganz entsprechend der Regelung direkt gegenüber auf dem Weinbergsweg;
  • Umsetzung des BVV-Beschlusses zur Verbreiterung der Fahrgasse in der Linienstraße vom 30.3.23: Drucksache 0604/VI;
  • Prüfung von Verbesserungen der Querung der Linienstraße für den Fußverkehr im Bereich der Koppenschule (zusätzlich oder alternativ zum morgendlichen Einsatz von Schülerlotsen) durch Einrichtung eines Fußgängerüberwegs mit zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen, um den Radverkehr abzubremsen (z.B. zusätzliche Fahrbahnmarkierungen, Blinkwarneinrichtungen, Rüttelstreifen, Mittelinsel ähnlich wie auf der Bergmannstr., mobile Schwellen während des Einsatzes der Schülerlotsen).

Begründung:

Die Fahrradstraße Linienstraße besteht nun schon seit mehreren Jahren. Das Rad ist dort mit weitem Abstand das wichtigste Verkehrsmittel. Mit der deutlichen Zunahme des Radverkehrs sind Staus in der teilweise sehr engen Linienstraße in den Verkehrsspitzen keine Seltenheit mehr. Mindestsicherheitsabstände beim Passieren entgegenkommender Autos werden deutlich unterschritten. Die sehr unübersichtlichen Kreuzungsbereiche mit den wesentlichen Nord-Süd-Achsen des Autoverkehrs bergen zunehmende Risiken für den stark gewachsenen Radverkehr. Damit kommt einer möglichst behinderungsfreien und verkehrssicheren Nutzung dieser Fahrradstraße eine noch größere Bedeutung zu; Allerdings unter Beachtung der Interessen auch der Schwächsten im Straßenverkehr, den Fussgänger*innen. 

Daher hat eine Gruppe von häufigen Nutzer*innen der Linienstraße und Bürger*innen aus dem Kiez in einer Begehung im November 2023 versucht, die Problempunkte der Fahrradstraße zu identifizieren und auch Lösungsvorschläge für deren Beseitigung/Entschärfung zu erarbeiten. Dies ist Grundlage dieses BVV-Antrags.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen im Einzelnen beitragen zu:

  • einer verbesserten Sichtbarkeit des kreuzenden und von der Linienstraße kommenden Radverkehrs für zu Fuß Gehende;
  • einer Entschärfung der sehr unübersichtlichen Situation bei der Kreuzung von KfZ- und Radverkehr auf der Kreuzung Rosa-Luxemburg-Straße/Linienstraße;
  • einer Beendigung der durch die Ampelschaltung deutlichen Benachteiligung des Fußverkehrs, der dem nördlichen U-Bahn-Eingang Rosa-Luxemburg-Straße zustrebt;
  • einer Reduzierung des KfZ-Verkehrs von Nicht-Anliegern in der Linienstraße von der Alten Schönhauser Str. kommend;
  • der Entschärfung der morgendlich sehr gefährlichen Kreuzung von Autos und Fahrrädern auf der Alten Schönhauser Straße für Radfahrende, die ostwärts in die Linienstraße abbiegen und auch die Tramschienen kreuzen müssen;
  • einer Entlastung der Gehwege in der Linienstraße durch Schaffung von mehr Fahrradabstellkapazitäten;
  • einer gefahrlosen Begegnungsmöglichkeit von Rad- und Kfz-Verkehr auf der Fahrradstraße;
  • einer grundlegenden Entschärfung der gefährlichsten Kreuzung von Rad- und Kfz-Verkehr im Zuge der Linienstraße (Kreuzung mit der Rosenthaler Straße);
  • einer gefahrloseren Kreuzungsmöglichkeit der Linienstraße für die Schüler der Koppenschule.

 

 
 

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