Auszug - Vorläufig keine Zuwendungen für Treberhilfe und "Hatun und Can"
Herr Dr. Fest
begründet den Antrag mit dem Hinweis, dass ein Zeichen gesetzt werden müsse, da
sich die Vorwürfe fortsetzen. Frau Schmiedhofer informiert, dass weder die Treberhilfe noch Hatun und Can jemals Zuwendungen
vom Bezirk erhalten hätten. Es würden vielmehr Leistungsentgelte an die
Treberhilfe für die Unterbringung von Jugendlichen oder Erwachsenen aufgrund
von Verträgen gezahlt. Die Höhe der Entgelte werde pauschaliert zwischen SenSoz
und den Leistungserbringern ausgehandelt. Wenn die Leistung erbracht worden
sei, müsse gezahlt werden. Dem Bezirksamt stehe zudem die Kontrolle nicht zu,
wie die Leistung erbracht wurde. -Sie weist ferner darauf hin, dass die
Mitarbeiter/innen der Treberhilfe gute Arbeit leisten. Wenn die Bezirke keine
Aufträge mehr erteilten, bedeute dies eine doppelte Strafe für die, die die
tatsächliche Arbeit leisten, und eine Bedrohung mit Arbeitslosigkeit. Sie
verweist im Übrigen auf die schriftliche Beantwortung der Großen Anfrage Drs.
Nr. 1707/3. Frau von Pirani
ergänzt, dass die Jugendhilfe mit Hatun und Can gar nicht, mit der Treberhilfe
in Einzelfällen zusammenarbeite. Den Einzelfällen gehe jeweils eine Hilfeplanung
voraus, in der entschieden werde, was geeignet und notwendig sei. Wenn die
Treberhilfe ein geeignetes Angebot mache, werde es bei Bedarf auch genutzt.
Grundsätzlich finde das Herausnehmen von jungen Menschen aus laufenden
Maßnahmen nur bei pädagogischen Schlechtleistungen statt. - Sie informiert
ferner, dass die Senatsverwaltung BWF die Treberhilfe aufgrund der öffentlichen
Vorwürfe aufgefordert habe, Stellung zu beziehen. Grundsätzlich solle vor dem
Hintergrund geprüft werden, ob der Berliner Rahmenvertrag bzw. einzelne seiner
Bausteine (Leistungs-, Entgelt- oder Qualitätsvereinbarungen nebst Anlagen, in
denen die unterschiedlichen Entgelte kalkuliert sind etc.) überarbeitet ergänzt
oder konkretisiert werden sollen. Herr Wendt
berichtet, dass seine Fraktion einen Ersetzungsantrag eingebracht habe, da die
Einstellung von Zahlungen rechtlich nicht möglich sei und die Vorwürfe sich ja
nicht gegen die Beschäftigten, sondern das Leitungsgebaren richteten. Herr Dr. Fest
erinnert daran, dass die Stoßrichtung des Antrags sein sollte, ein Stoppzeichen
gegen zu hohe Gewinne zu setzen. Er verschließe sich den Änderungen nicht,
halte den neuen Antrag jedoch für zu abstrakt. Nach kurzer Debatte wird
der Ersetzungsantrag in folgender Fassung zur Abstimmung gestellt: Drs. 1708/3 Transparenz im Sozial- und Jugendbereich Das Bezirksamt wird aufgefordert sich gegenüber dem
Senat von Berlin dafür einzusetzen, dass einzelfallbezogene Hilfen zukünftig
hinsichtlich der Art und Höhe der Mittelverwendung durch das Land Berlin regelmäßig
geprüft werden. Dabei soll insbesondere auf unverhältnismäßige
Ausgabenpositionen geachtet und die vom Land Berlin finanzierten Träger
(insbesondere Treberhilfe und Hatun und Can) zu einem transparenten und
bedarfsgerechten Ausgabeverhalten angehalten werden. Der Jugendhilfeausschuss
gibt einstimmig (13/-/1) das Votum an den Sozialausschuss ab, den Antrag der
FDP-Fraktion durch diese Formulierung zu ersetzen. Der Jugendhilfeausschuss empfiehlt dem Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Arbeit, die BVV möge beschließen: Das Bezirksamt wird aufgefordert sich gegenüber dem Senat von Berlin dafür einzusetzen, dass einzelfallbezogene Hilfen zukünftig hinsichtlich der Art und Höhe der Mittelverwendung durch das land Berlin regelmäßig geprüft werden. Dabei soll insbesondere auf unverhältnismäßige Ausgabenpositionen geachtet und die vom Land Berlin finanzierten Träger (insbesondere Treberhilfe und Hatun und Can) zu einem transparenten und bedarfsgerechten Ausgabenverhalten angehalten werden. Ursprungstext: Das Bezirksamt wird aufgefordert, für die Treberhilfe sowie für "Hatun und Can" keine Zuwendungen anzuweisen, solange gegen die beiden Organisationen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen laufen. Zuwendungen könnten erst wieder geleistet werden, falls die derzeitigen Vorwürfe von Gerichten falsifiziert werden. Abstimmungsergebnis: dafür: 13 dagegen: 0
Enthaltung: 1 |
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