Auszug - Doppelhaushalt 2010/2011 Bezirke ohne Gestaltungsspielraum?
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Zur
Beantwortung Frau BzBm’in Thiemen: Meine sehr geehrten Damen
und Herren, ich beantworte die Große Anfrage für das Bezirksamt wie folgt: Zu 1. Einleitend
muss ich hier richtig stellen, dass der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
keinen separaten Bezirksfonds erhalten hat. Der Bezirksplanfonds für alle zwölf
Bezirke ist durch die Senatsverwaltung für Finanzen fortgeschrieben worden und
beträgt für das Haushaltsjahr 2010 4,3095 Milliarden Euro. Die Bezirke haben
gegenüber dem Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses am 1. April deutlich
gemacht, dass dieser Plafonds um 204 Millionen Euro angehoben werden muss,
damit alle Aufgaben der Bezirke, wie in den vergangenen Jahren, erledigt werden
können. Unberücksichtigt
sind hierbei die möglichen eigenen Einnahmen der Bezirke in einer Größenordnung
von rund 65 Millionen Euro. Bei Berücksichtigung der eigenen Einnahmen der
Bezirke, 204 minus 65, verbleibt demnach immer noch eine Deckungslücke von 139
Millionen Euro. Teilt man diese Deckungslücke durch die zwölf Bezirke, so
verbleibt durchschnittlich für jeden Bezirk ein Betrag in Höhe von 11,6
Millionen Euro als Deckungslücke. An dieser
Stelle einen Bezug zu den Einsparungen gegenüber den Haushaltsansätzen 2009 des
Bezirks herzustellen, stellt einen Systembruch im Globalzuweisungssystem dar
und ist ohne tiefgreifende Analysedaten wenig hilfreich und somit eher
irreführend. Aber wahrscheinlich gibt es gleich Aufschluss bei der Beantwortung
der zweiten Frage. Zu 2. Bei der
Beantwortung der zweiten Frage möchte ich anstelle des Wortes
“Bezirksplafonds” dieses Wort durch “Zuweisung”
ersetzen, weil die Bezirke sind eigentlich Zuweisungsempfänger. Dem Bezirk
Charlottenburg-Wilmersdorf fehlen im Vergleich zu den Ist-Werten des
Haushaltsjahres 2008 im Jahr 2010 rund 15 Millionen Euro und im Jahr 2011 rund
19 Millionen Euro. Vorsorglich weise ich aber darauf hin, dass die Ermittlung
der Zuweisung grundsätzlich outputorientiert ist und somit ein Vergleich zu
Ist-Daten, d. h. zu den tatsächlich geflossenen Geldern nur immer bedingt
hilfreich sein kann. Es ist immer ein Unterschied: Veranschlagung und
tatsächliche Haushaltsdurchführung. Zu 3. Der Bezirk
kann für das Haushaltsjahr 2010 eine Personaleinsparsumme, Option genannt, in
Höhe von 1.573.200 Euro und für 2011 einen Betrag von 1.544.200 Euro erbringen.
Dies entspricht bei einem angenommenen Durchschnittssatz von 40.000 Euro pro
Stelle eine Stelleneinsparung von ca. 40 Stellen pro Haushaltsjahr. Für beide
Haushaltsjahre demzufolge 80. Da die
genanten Optionsbeträge von 1.573.000 und 1.544.000 Euro bereits von der
Zuweisung abgesetzt worden sind, ist der Begriff Option hier irreführend, weil
tatsächlich haben wir keinen Entscheidungsspielraum. Zu 4. Kurz und
knapp: Keine! Und dies
war auch schon bereits beim letzten Doppelhaushalt 2008/2009 der Fall. Dem
Bezirk fehlen in 2010 rund 15 Millionen Euro und im Jahr 2011 rund 19
Millionen. Zu 5. Das
Bezirksamt hat vorgestern, also am 28.04.09, den sogenannten Eckwertebeschluss
gefasst. In diesem Eckwertebeschluss haben wir für das Haushaltsjahr 2010 ein
Risiko in Höhe von 2 Millionen Euro bei der Parkraumbewirtschaftung und 1,5
Millionen Euro bei den Einnahmen aus Grundstücksverkaufserlösen
eingerechnet. Man kann auch sagen:
geschönt. Ferner
sieht der Eckwertebeschluss pauschale Mehreinnahmen im Umfang von 11,5
Millionen Euro für 2010 und im Umfang von 16,7 Millionen Euro für 2011 vor.
Hier wird eine Nachbesserung der Zuweisungssumme erwartet. Sollte
diese nicht bzw. nicht in dieser Höhe erfolgen, wird sich das Bezirksamt nach
Vorliegen der endgültigen Zahlen zu einer Klausurtagung zusammen setzen und
über die Auswirkungen entscheiden müssen. Dann wird auch über die mögliche Folge von
Schließungen von Einrichtungen, Abgabe von Gebäuden, Einsparungen bei
Zuwendungen usw., usw. zu entscheiden sein. Gegenwärtig sind diese Überlegungen
noch verfrüht, weil ich persönlich immer noch die Hoffnung habe, dass nächste
Woche der Unterausschuss Bezirke sich in Richtung Bezirke bewegen wird und der
Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses von Berlin dem folgen wird. |
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