Auszug - Öffentlichkeitsarbeit für die Gewinnung von Pflegeeltern intensivieren/Ehrenamtlichkeit unterstützen  

 
 
50. Öffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 3
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: mit Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Do, 02.04.2009 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 19:00 Anlass: ordentliche Sitzung
1181/3 Öffentlichkeitsarbeit für die Gewinnung von Pflegeeltern intensivieren/Ehrenamtlichkeit unterstützen
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPD/Grüne 
Verfasser:Verrycken/Neuhoff/Wendt 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Herr Naumann begrüßt Frau Rindermann, zu deren Regionalteam der Pflegekinderdienst gehört

Herr Naumann begrüßt Frau Rindermann, zu deren Regionalteam der Pflegekinderdienst gehört. Er berichtet, dass es inzwischen nur noch in 4 Bezirken einen kommunalen Pflegekinderdienst gibt. In Charlottenburg-Wilmersdorf werde die Tätigkeit der Pflegeltern sehr geschätzt, die u.a. auch durch das Pflegefamilienfest entsprechend gewürdigt wird, welches auch in diesem Jahr wieder stattfinden werde.

 

Frau Rindermann berichtet über die Erfahrungen mit der Werbung um Pflegeeltern. Häufig gebe es ursprünglich ein Adoptionsinteresse, das wegen der geringen Chancen dann auf die Möglichkeit der Pflege erweitert werde. Daraus resultiert, dass das Interesse der potentiellen Pflegeeltern nicht immer mit den vom Jugendamt zu vertretenden Notwendigkeiten (u.a. Eltern- und Biographiearbeit) übereinstimmt. Im Bezirk habe sich besonders die “Mund-zu-Mund-Propaganda” durch Pflegeeltern bewährt, die positive Erfahrungen mit der Betreuung durch den Pflegekinderdienst an potentielle Pflegepersonen weitergeben.

Geplant sei jetzt, die Werbung durch einen Träger für ganz Berlin durchführen zu lassen, und zwar sowohl für die Tages- wie die Vollzeitpflege. Das mache auch Sinn, da zunehmend schwierigere Kinder zur Vermittlung in Pflegefamilien anstehen, was zu immer höheren Anforderungen an die Pflegeeltern führt.

 

Herr Schöne bittet um Zahlenangaben zum Pflegekinderbereich.

 

Frau Rindermann teilt mit, dass es im Jahr 2008 91 Pflegefamilien im Bezirk gab, dazu kamen 21 Kurzzeit-Pflegestellen. 122 Kinder befanden sich in Vollzeitpflege, wovon 13 im Jahr 2008 neu aufgenommen wurden. 61 Kinder wurden in Kurzzeitpflege betreut. 20 Personen haben sich für ein Pflegekind beworben, wovon 15 übernommen wurden.

 

Herr Schöne fragt nach der regionalen Verteilung der Pflegestellen im Bezirk.

 

Frau Rindermann berichtet dazu, dass sich die Pflegefamilien relativ gleichmäßig über den Bezirk verteilen.

 

Herr Naumann weist darauf hin, dass auch lesbische und schwule Pflegepersonen berücksichtigt werden. Er unterstützt den Antrag darin, eine gesamtstädtische Werbung um Pflegefamilien anzustreben. Er rät allerdings, den Begriff “ehrenamtlich” hier nicht zu verwenden. Im Text könnte stattdessen der Begriff “familienpolitisch” eingefügt werden, die Überschrift sollte auf die Aussage vor dem Schrägstrich beschränkt werden.

 

Herr Dr. Fest vermutet, dass sich nicht alle Bewerber/innen für die Übernahme der Verantwortung für ein Pflegekind eignen.

 

Herr Naumann bestätigt dies. Allerdings sei vor allem zu berücksichtigen, dass nicht alle Kinder zu jeder Pflegefamilie passen.

 

Herr Göpel spricht sich für den Antrag aus. Es sollte auf jeden Fall gesamtstädtisch geworben werden. Eine Kampagne für mehr Pflegefamilien wäre zugleich ein Ausdruck der Wertschätzung für dieses Angebot.

 

Herr Schöne kritisiert, dass der Stadtrat und nicht die Fraktion sich zu dem Antrag äußere.

 

Herr Wuttig widerspricht dem. Die Verwaltung könne sehr wohl fachliche Aussagen zu einem Antrag machen. Er übernimmt den Vorschlag, die Aussagen zur Ehrenamtlichkeit zu streichen und schlägt als neues Berichtsdatum den 31. Juli 2009 vor.

 

Herr Schöne beantragt daraufhin, den Begriff “Ehrenamtlichkeit” im Antrag zu belassen. Dies lehnt der Ausschuss mit Mehrheit ab (2/10/1).

 

 

Der Jugendhilfeausschuss

 

Der Jugendhilfeausschuss

empfiehlt der BVV,

die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert sich bei der zuständigen Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung dafür einzusetzen, dass

 

·        landesweit verstärkt öffentliche Werbung und Information darüber angeboten wird, dass die Pflegefamilie eine Möglichkeit darstellt, sich familienpolitisch zu engagieren und Kindern ein Zuhause zu bieten.

 

·        Vorrangig in öffentlich genutzten Einrichtungen wie U-Bahn, Bus und staatlich genutzten Räumen bzw. Gebäuden eine landesweite Werbekampagne für die Gewinnung von Pflegeeltern initiiert wird.

 

Der BVV ist bis zum 31.07.2009 zu berichten.    

 

Ursprungstext:

Das Bezirksamt wird aufgefordert sich bei der zuständigen Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung dafür einzusetzen, dass

·        landesweit verstärkt mehr öffentliche Werbung und Information darüber angeboten wird, dass die Pflegefamilie eine Möglichkeit darstellt, sich ehrenamtlich zu engagieren und Kindern ein Zuhause zu bieten.

·        vorrangig in öffentlich genutzten Einrichtungen wie U-Bahn, Bus und staatlich genutzten Räumen bzw. Gebäuden eine landesweite Werbekampagne für die Gewinnung von Pflegeeltern initiiert wird.

Der BVV ist bis zum 31.05.2009 zu berichten.    

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

dafür:   12        dagegen:      0             Enthaltung:      2

 
 

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