Auszug - Diversity Kompetenz endlich auch im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf - "Charta der Vielfalt" nicht nur ein Lippenbekenntnis!  

 
 
14. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste, Ausbildungsförderung und Personal
TOP: Ö 7
Gremium: Ausschuss für Bürgerdienste, Ausbildungsförderung und Personal Beschlussart: mit Änderungen im Ausschuss beschlossen
Datum: Mi, 13.02.2008 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:35 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Helene-Lange-Saal
Ort: Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
0580/3 Diversity Kompetenz endlich auch im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf - "Charta der Vielfalt" nicht nur ein Lippenbekenntnis!
Neu: Diversity Kompetenz auch im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf - "Charta der Vielfalt" weiter umsetzen
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die Grünen 
Verfasser:Centgraf/Vatter 
Drucksache-Art:AntragVorlage zur Kenntnisnahme
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Fr

Fr. Centgraf (Fraktion B´90/Grüne) möchte die Wichtigkeit der Diversity-Kompetenzen im Rahmen von Fortbildungen unterstreichen.

 

Hr. BzStr Krüger weist auf einen Widerspruch im Antrag selbst hin. Er habe Probleme mit der Begründung, in der dem Bezirksamt vorgeworfen werde, dass der “Diversity-Ansatz” noch nicht einmal im Ansatz im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf angekommen sei. Die Antwort des Bezirksamtes auf die große Anfrage zeige deutlich, dass eine Fülle von Diversity-Komponenten in verschiedenen Abteilungen des Bezirksamtes bereits umfassend bearbeitet werden würden. Auch Fr. Tank sei im Sinne von Diversity tätig. Zwar sei der Bezirk bei Diversity noch nicht bei einer ausreichenden Vernetzung angekommen, dennoch seien alle sechs Abteilungen bemüht, dieses vorzubereiten. Eine weitere finanzielle Unterstützung wäre wünschenswert.

 

Fr. Furler-Zantop (SPD-Fraktion) kritisiert die Form des Antrages. Er wäre in gewissen Teilen nicht verständlich gewesen, da Wörter teilweise in keinem verständlichen Deutsch geschrieben worden wären. Sie bittet darum, Anträge künftig so zu formulieren, dass jeder sie verstehen könne.

 

Fr. Halten-Bartels (CDU-Fraktion) stimmt Fr. Zurler-Zantop zu. Sie empfinde die Begründung im Antrag als Unverschämtheit. Die Umsetzung von Diversity müsse schließlich ohne Mehrpersonal und zusätzliche Finanzen geleistet werden.

 

Fr. Dr. Timper (SPD-Fraktion) fragt die Fraktion B´90/Grüne, wo sie einen Mangel hinsichtlich der Aktivitäten im Bezirk sehe. Des Weiteren plädiere sie dafür, in der Kerndimension des Antrages die Wörter “Religion” und “sexuelle Orientierung” auszuklammern.

 

Fr. Centgraf (Fraktion B´90/Grüne) sagt, die Begründung des Antrages zeigt den Anlass des selbigen. Sie gibt zu, dass einige Formulierung unverständlich seien und verspricht in Zukunft auf die Ausdrucksweise zu achten. Inhaltlich sehe sie allerdings keine Mängel und bittet dem Antrag so zuzustimmen.

 

Hr. BzStr Krüger möchte auf Nachfrage eine kurze Einleitung für all diejenigen geben, die mit dem Begriff “Diversity” nicht all zu viel anfangen können. Das Thema sei 1992 in den USA aufgekommen; Vielfältigkeit solle nutzbar gemacht werden. Diversity bedeutet, jede Diskriminierung auszuschalten und gleichzeitig etwas Positives daraus zu machen. Hier im Bezirksamt werde das recht gut praktiziert. Man müsse sich die Frage stellen, wie man die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Diskriminierung schützen könne. Des Weiteren sei das Klientel sehr vielfältig, worauf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorbereitet werden müssten.

 

Fr. Tazegül (Linke – fraktionslos) fragt nach, wie man die Arbeit unterstützen könne.

 

Hr. BzStr Krüger wäre dankbar, wenn die Unterstützung seitens des Ausschusses bei der Intensivierung der Fortbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erfolgen würde. Außerdem wünsche er sich eine Unterstützung beim Personaleinsatz (Ausbildung).

 

Hr. Wendt (Fraktion B´90/Grüne) meint, Diversity hätte eine Bündelungsfunktion.

 

Fr. Andres (SPD-Fraktion) sagt, wenn das Land Berlin die Charta unterzeichne, bedeute das nicht zugleich eine sofortige Umsetzung dieser. Sie halte es für eine gute Idee, wenn es einen vierteljährlichen Bericht geben würde. Darüber hinaus schlägt sie vor, sich zu überlegen, wie man den Antrag umformulieren könne.

 

Hr. BzStr Krüger hält einen vierteljährlichen Bericht für kritisch, da es einen enormen Zeitaufwand bedeuten würde, der von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Hause abverlangt werden müsste. Er schlägt vor, diesen Bericht in die sowieso zu erstellenden Jahresbericht der Abteilungen mit unterzubringen.

 

Fr. Hansen (SPD-Fraktion) sagt, dass das Land Berlin diese Charta nun einmal unterschrieben habe und für die Bezirke bedeute das eben einen gewissen Arbeitsauftrag.

 

Hr. Weuthen (FDP-Fraktion) kritisiert den Antrag ebenfalls mit der Begründung, dass sehr viele Fachbegriffe verwendet wurden, die nur von Fachleuten verstanden werden könnten. Er finde es diskriminierend, dass eine Formulierung gewählt wurde, die nicht jeder verstehen würde. Hr. Weuthen spricht sich deutlich für die Vermeidung von Fachbegriffen aus, denn hinsichtlich der Ziele sei man sich doch einig. Er hält den Antrag aber auch für gefährlich, da daraus nicht deutlich zu erkennen sei, nach welchen Kriterien man sortiert habe. Auch er regt an, die Formulierung des Antrages zu ändern.

 

Hr. Wendt (Fraktion B´90/Grüne) glaubt nicht, dass der Antrag besser verständlich werde, wenn nur deutsche Begrifflichkeiten verwendet worden wären. Vielmehr vermutet er, dass der Begriff “Diversity” an sich unbestimmt sei.

 

Fr. Gnielinski (CDU-Fraktion) zweifelt daran, dass die antragstellende Fraktion selbst den Antrag verstehe. Auch sie plädiert für eine Umformulierung des Antrages.

 

Fr. Dr. Timper (SPD-Fraktion) fragt, wie man das im Bezirk umsetzen wolle. Sie macht den Vorschlag an die antragstellende Fraktion, den Bericht, der in einem  halben Jahr gefertigt werde, abzuwarten und zu schauen, wie die Charta der Vielfalt praktisch umgesetzt werde.

 

Fr. Centgraf (Fraktion B´90/Grüne) ist mit dem Vorschlag, den Bericht in einem halben Jahr abzuwarten, nicht einverstanden. Die Überschrift des Antrages hält sie in der Ursprungsform für in Ordnung. Sie plädiert aber für einen Änderungsantrag und die Überweisung an den Ausschuss für Gender-Mainstreaming.

 

Fr. Halten-Bartels (CDU-Fraktion) bittet um ein Ende der Debatte mit der Aufforderung an die Fraktion B´90/Grüne, den Tagesordnungspunkt zurückzustellen und eine neue Formulierung für den Antrag zu finden.

 

Hr. Weuthen (FDP-Fraktion) hält den Antrag sogar für unzulässig, da es keinen klaren Auftrag an das Bezirksamt gebe.

 

Hr. Wendt (B´90/Grüne) widerspricht der Aussage von Herrn Weuthen und hält den Antrag für zulässig.

 

Fr. Andres (SPD-Fraktion) beantragt die Unterbrechung der Sitzung.

 

Die Sitzung wird von 19.20 Uhr – 19.26 Uhr unterbrochen

 

Die Fraktion B`90/Grüne haben sich auf einen neuen Formulierungsvorschlag geeinigt. Fr. Centgraf verliest die Änderungen (siehe Drs. 0580/3)

 

Fr. Halten-Bartels (CDU-Fraktion) bittet um erneute Unterbrechung der Sitzung.

 

Die Sitzung wird von 19.28 Uhr – 19.31 Uhr unterbrochen

 

Fr. Halten-Bartels (CDU-Fraktion) plädiert dafür, die Debatte auf Grund der fortgeschrittenen Uhrzeit zu beenden. Die CDU wird sich bei der Abstimmung enthalten.

Drucksache Nr

 

Drucksache Nr. 580/3

Betr. Diversity Kompetenz auch im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf – “Charta der Vielfalt” weiter umsetzen

 

 

Der Ausschuss für Bürgerdienste, Personal und Weiterbildung

empfiehlt dem Ausschuss für Gender Mainstreaming,

die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert, eine Diversity-Strategie an Hand der “Charta der Vielfalt” innerhalb der Verwaltung zu schaffen. Ziel ist es, die Leistungskapazität der Verwaltung insgesamt zu erhöhen und sie flexibler und auch bürgernaher zu gestalten. Es sollen konkrete Diversity-Ziele formuliert werden, die in einem entsprechenden Zeitrahmen auch umgesetzt werden.

 

Im Rahmen der Umsetzung von Diversity Management in der Verwaltung soll die Leitungsebene die Verantwortung für den Prozess übernehmen.

 

Der Umsetzungserfolg hängt jedoch von der Untersützung der Prozesse aus der Mitarbeiterschaft ab. Somit müssen Diversity-Kompetenzen im Rahmen von Fortbildungen erworben werden.

 

Der BVV ist erstmalig zum 31.05.2008 zu berichten. Danach soll regelmäßig über den  Stand der Implementierung  berichtet werden.

 

 

Ursprungstext:

Das Bezirksamt wird aufgefordert, eine Diversity-Strategie innerhalb der Verwaltung zu schaffen. Ziel ist es, die Leistungskapazität der Verwaltung insgesamt zu erhöhen und sie flexibler und auch bürgernaher zu gestalten. Es sollen konkrete Diversity-Ziele formuliert werden, die in einem entsprechenden Zeitrahmen auch umgesetzt werden.

Im Rahmen der Umsetzung von Diversity Management in der Verwaltung soll die Leitungsebene nach dem Top-down-Prinzip die Verantwortung für den Prozess übernehmen.

Der Umsetzungserfolg hängt jedoch von einer Verzahnung von Top-Down und Bottom- Up ab. Somit müssen Diversity-Kompetenzen im Rahmen von Fortbildungen erworben werden.

 

Der BVV ist erstmalig zum 31.01.2008 zu berichten. Danach soll vierteljährlich über den  Stand der Implementierung  berichtet werden.

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

dafür:   9          dagegen:     0              Enthaltung:      4

 
 

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