Auszug - Diversity Kompetenz endlich auch im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf - "Charta der Vielfalt" nicht nur ein Lippenbekenntnis!
Fr.
Centgraf (Fraktion B´90/Grüne) möchte die Wichtigkeit der Diversity-Kompetenzen
im Rahmen von Fortbildungen unterstreichen. Hr. BzStr
Krüger weist auf einen Widerspruch im Antrag selbst hin. Er habe Probleme mit
der Begründung, in der dem Bezirksamt vorgeworfen werde, dass der
“Diversity-Ansatz” noch nicht einmal im Ansatz im Bezirksamt
Charlottenburg-Wilmersdorf angekommen sei. Die Antwort des Bezirksamtes auf die
große Anfrage zeige deutlich, dass eine Fülle von Diversity-Komponenten in
verschiedenen Abteilungen des Bezirksamtes bereits umfassend bearbeitet werden
würden. Auch Fr. Tank sei im Sinne von Diversity tätig. Zwar sei der Bezirk bei
Diversity noch nicht bei einer ausreichenden Vernetzung angekommen, dennoch
seien alle sechs Abteilungen bemüht, dieses vorzubereiten. Eine weitere finanzielle
Unterstützung wäre wünschenswert. Fr.
Furler-Zantop (SPD-Fraktion) kritisiert die Form des Antrages. Er wäre in
gewissen Teilen nicht verständlich gewesen, da Wörter teilweise in keinem
verständlichen Deutsch geschrieben worden wären. Sie bittet darum, Anträge
künftig so zu formulieren, dass jeder sie verstehen könne. Fr.
Halten-Bartels (CDU-Fraktion) stimmt Fr. Zurler-Zantop zu. Sie empfinde die
Begründung im Antrag als Unverschämtheit. Die Umsetzung von Diversity müsse
schließlich ohne Mehrpersonal und zusätzliche Finanzen geleistet werden. Fr. Dr.
Timper (SPD-Fraktion) fragt die Fraktion B´90/Grüne, wo sie einen Mangel
hinsichtlich der Aktivitäten im Bezirk sehe. Des Weiteren plädiere sie dafür,
in der Kerndimension des Antrages die Wörter “Religion” und
“sexuelle Orientierung” auszuklammern. Fr.
Centgraf (Fraktion B´90/Grüne) sagt, die Begründung des Antrages zeigt den
Anlass des selbigen. Sie gibt zu, dass einige Formulierung unverständlich seien
und verspricht in Zukunft auf die Ausdrucksweise zu achten. Inhaltlich sehe sie
allerdings keine Mängel und bittet dem Antrag so zuzustimmen. Hr. BzStr
Krüger möchte auf Nachfrage eine kurze Einleitung für all diejenigen geben, die
mit dem Begriff “Diversity” nicht all zu viel anfangen können. Das
Thema sei 1992 in den USA aufgekommen; Vielfältigkeit solle nutzbar gemacht
werden. Diversity bedeutet, jede Diskriminierung auszuschalten und gleichzeitig
etwas Positives daraus zu machen. Hier im Bezirksamt werde das recht gut
praktiziert. Man müsse sich die Frage stellen, wie man die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter vor Diskriminierung schützen könne. Des Weiteren sei das Klientel
sehr vielfältig, worauf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorbereitet werden
müssten. Fr. Tazegül
(Linke – fraktionslos) fragt nach, wie man die Arbeit unterstützen könne. Hr. BzStr
Krüger wäre dankbar, wenn die Unterstützung seitens des Ausschusses bei der
Intensivierung der Fortbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erfolgen
würde. Außerdem wünsche er sich eine Unterstützung beim Personaleinsatz
(Ausbildung). Hr. Wendt
(Fraktion B´90/Grüne) meint, Diversity hätte eine Bündelungsfunktion. Fr. Andres
(SPD-Fraktion) sagt, wenn das Land Berlin die Charta unterzeichne, bedeute das
nicht zugleich eine sofortige Umsetzung dieser. Sie halte es für eine gute
Idee, wenn es einen vierteljährlichen Bericht geben würde. Darüber hinaus
schlägt sie vor, sich zu überlegen, wie man den Antrag umformulieren könne. Hr. BzStr
Krüger hält einen vierteljährlichen Bericht für kritisch, da es einen enormen
Zeitaufwand bedeuten würde, der von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im
Hause abverlangt werden müsste. Er schlägt vor, diesen Bericht in die sowieso
zu erstellenden Jahresbericht der Abteilungen mit unterzubringen. Fr. Hansen
(SPD-Fraktion) sagt, dass das Land Berlin diese Charta nun einmal
unterschrieben habe und für die Bezirke bedeute das eben einen gewissen
Arbeitsauftrag. Hr. Weuthen
(FDP-Fraktion) kritisiert den Antrag ebenfalls mit der Begründung, dass sehr
viele Fachbegriffe verwendet wurden, die nur von Fachleuten verstanden werden
könnten. Er finde es diskriminierend, dass eine Formulierung gewählt wurde, die
nicht jeder verstehen würde. Hr. Weuthen spricht sich deutlich für die
Vermeidung von Fachbegriffen aus, denn hinsichtlich der Ziele sei man sich doch
einig. Er hält den Antrag aber auch für gefährlich, da daraus nicht deutlich zu
erkennen sei, nach welchen Kriterien man sortiert habe. Auch er regt an, die
Formulierung des Antrages zu ändern. Hr. Wendt
(Fraktion B´90/Grüne) glaubt nicht, dass der Antrag besser verständlich werde,
wenn nur deutsche Begrifflichkeiten verwendet worden wären. Vielmehr vermutet
er, dass der Begriff “Diversity” an sich unbestimmt sei. Fr.
Gnielinski (CDU-Fraktion) zweifelt daran, dass die antragstellende Fraktion
selbst den Antrag verstehe. Auch sie plädiert für eine Umformulierung des
Antrages. Fr. Dr.
Timper (SPD-Fraktion) fragt, wie man das im Bezirk umsetzen wolle. Sie macht
den Vorschlag an die antragstellende Fraktion, den Bericht, der in einem halben Jahr gefertigt werde, abzuwarten und
zu schauen, wie die Charta der Vielfalt praktisch umgesetzt werde. Fr.
Centgraf (Fraktion B´90/Grüne) ist mit dem Vorschlag, den Bericht in einem
halben Jahr abzuwarten, nicht einverstanden. Die Überschrift des Antrages hält
sie in der Ursprungsform für in Ordnung. Sie plädiert aber für einen
Änderungsantrag und die Überweisung an den Ausschuss für Gender-Mainstreaming. Fr.
Halten-Bartels (CDU-Fraktion) bittet um ein Ende der Debatte mit der
Aufforderung an die Fraktion B´90/Grüne, den Tagesordnungspunkt zurückzustellen
und eine neue Formulierung für den Antrag zu finden. Hr. Weuthen
(FDP-Fraktion) hält den Antrag sogar für unzulässig, da es keinen klaren
Auftrag an das Bezirksamt gebe. Hr. Wendt
(B´90/Grüne) widerspricht der Aussage von Herrn Weuthen und hält den Antrag für
zulässig. Fr. Andres
(SPD-Fraktion) beantragt die Unterbrechung der Sitzung. Die Sitzung wird von
19.20 Uhr – 19.26 Uhr unterbrochen
Die
Fraktion B`90/Grüne haben sich auf einen neuen Formulierungsvorschlag geeinigt.
Fr. Centgraf verliest die Änderungen (siehe Drs. 0580/3) Fr.
Halten-Bartels (CDU-Fraktion) bittet um erneute Unterbrechung der Sitzung. Die Sitzung wird von
19.28 Uhr – 19.31 Uhr unterbrochen
Fr. Halten-Bartels (CDU-Fraktion) plädiert dafür, die
Debatte auf Grund der fortgeschrittenen Uhrzeit zu beenden. Die CDU wird sich
bei der Abstimmung enthalten. Drucksache Nr. 580/3
Betr. Diversity Kompetenz
auch im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf – “Charta der
Vielfalt” weiter umsetzen Der
Ausschuss für Bürgerdienste, Personal und Weiterbildung empfiehlt
dem Ausschuss für Gender Mainstreaming, die BVV
möge beschließen: Das
Bezirksamt wird aufgefordert, eine Diversity-Strategie an Hand der “Charta
der Vielfalt” innerhalb der Verwaltung zu schaffen. Ziel ist es, die
Leistungskapazität der Verwaltung insgesamt zu erhöhen und sie flexibler und
auch bürgernaher zu gestalten. Es sollen konkrete Diversity-Ziele formuliert
werden, die in einem entsprechenden Zeitrahmen auch umgesetzt werden. Im Rahmen
der Umsetzung von Diversity Management in der Verwaltung soll die Leitungsebene
die Verantwortung für den Prozess übernehmen. Der
Umsetzungserfolg hängt jedoch von der Untersützung der Prozesse aus der Mitarbeiterschaft
ab. Somit müssen Diversity-Kompetenzen im Rahmen von Fortbildungen erworben
werden. Der BVV ist
erstmalig zum 31.05.2008 zu berichten. Danach soll regelmäßig über den Stand der Implementierung berichtet werden. Ursprungstext: Das Bezirksamt
wird aufgefordert, eine Diversity-Strategie innerhalb der Verwaltung zu
schaffen. Ziel ist es, die Leistungskapazität der Verwaltung insgesamt zu
erhöhen und sie flexibler und auch bürgernaher zu gestalten. Es sollen konkrete
Diversity-Ziele formuliert werden, die in einem entsprechenden Zeitrahmen auch
umgesetzt werden. Im Rahmen
der Umsetzung von Diversity Management in der Verwaltung soll die Leitungsebene
nach dem Top-down-Prinzip die Verantwortung für den Prozess übernehmen. Der
Umsetzungserfolg hängt jedoch von einer Verzahnung von Top-Down und Bottom- Up
ab. Somit müssen Diversity-Kompetenzen im Rahmen von Fortbildungen erworben
werden. Der BVV ist erstmalig zum 31.01.2008 zu berichten. Danach soll vierteljährlich über den Stand der Implementierung berichtet werden. Abstimmungsergebnis: dafür: 9 dagegen: 0
Enthaltung: 4 |
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