Auszug - Einbürgerung ist ein freudiges Ereignis
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Herr BV
Wendt begründet namens seiner Fraktion den Antrag und betont die Notwendigkeit
einer kinder- bzw. familiengerechten Gestaltung, kritisiert die zu starke
Betonung des formalen Aktes der Einbürgerung selbst und bittet darum, die
Freude darüber zu betonen. Frau BV
Halten-Bartels kritisiert die Länge und Art der musikalischen Darbietung. Sie
ist mit bis zu einer Stunde Dauer zu lang und oftmals vergleichbar mit
musikalischen Darbietungen auf Beerdigungen. Die Redebeiträge sind für kleine
Kinder unangebracht, so dass diese unruhig werden, was wiederum störend für die
feierliche Atmosphäre ist. Sie regt an, dass die sich stets wiederholende Rede
der Bezirksbürgermeisterin gestrafft wird, und fragt, ob finanzielle Mittel
bereit gestellt werden können für eine Kinderbetreuung, für andere Darbieter
als die der Musikschule und für eine verbesserte Bewirtung. Herr BzStR
Krüger erläutert, dass nur sehr geringe Geldmittel (500 Euro) für die Feierlichkeiten
verfügbar sind; sie reichen für zwei Feiern. Jede weitere Feier muss aus den
Haushaltsmitteln der Bezirksbürgermeisterin bestritten werden. Ohnehin sind
die Veranstaltungen nur aufgrund des hohen Engagements des “Hotels am
Kurfürstendamm”, das regelmäßig seine Auszubildenden dafür bereit
stellt (im Vertretungsfall sind es eigene Auszubildende des Bezirks), sowie
einiger Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Bürgeramtes möglich. Ferner legt
er Wert darauf, dass die Musikschule als Stück der Kulturarbeit des Bezirks
erlebt und begriffen wird; insoweit kommen für ihn Dritte hierfür nicht in
Betracht. Er hält es auch für ausgeschlossen, eine Kinderbetreuung einzuführen;
schließlich sind es oft die Kinder selbst, die eingebürgert werden; Kinder
gehören dazu; im übrigen ist Deutschland oft für seine Kinderfeindlichkeit
kritisiert worden; bei einer Kinderbetreuung außerhalb der eigentlichen
Veranstaltung würde diesem Argument Vorschub geleistet. Es ist auch
unwahrscheinlich, dass die Eltern damit einverstanden wären. Er regt an, die
Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen direkt zu erfragen, am besten schon bei
der nächsten Einbürgerungsfeier am 4.4.2007. Frau BV
Hansen begrüßt diese “Kunden”-Befragung und regt an, die Anfrage
als Prüfauftrag zu formulieren und deren Beantwortung bis zum 30.4.2007 zu
verschieben, so dass der Verwaltung Gelegenheit gegeben werden kann, auf all
die genannten Aspekte unter Einbeziehung der nächsten Einbürgerungsfeier eingehen
zu können. Herr Krüger
bittet darum, dass alle Ausschussmitglieder entweder ihm direkt oder seinem
Büro Ideen für Fragestellungen einer solchen Kundenumfrage kurzfristig übermitteln. Herr BD
Gronau berichtet von einem ehemaligen Ukrainer, der sich bei ihm im Rahmen der
letzten Einbürgerungsfeier beschwert habe, dass er nach der Einbürgerung
materiell schlechter gestellt sei als zuvor. Er fragt nach, in welchem Umfang
vor der eigentlichen Einbürgerung die Interessenten auf rechtliche Konsequenzen
ihres Tuns hingewiesen werden. Frau BV Dr.
Timper beschreibt die Stimmung der letzten Einbürgerungsfeier als schwermütig
und damit unangemessen; die Musikschule sollte dazu verpflichtet werden, andere
Stücke zu spielen. Sie findet die Rede der Bezirksbürgermeisterin angemessen. Frau BD
Furler-Zantop begrüßt, dass sich die Mitglieder der Bezirksverordnetenversammlung
während der Einbürgerungsfeier an die einzelnen Tische verteilen und den
direkten Kontakt zu den Interessenten suchen. Kinder aus der Veranstaltung
herauszuhalten hält sie für einen Fehler. Der Verwaltung spricht sie angesichts
der knappen Ressourcen ein Lob für ihre engagierte Arbeit aus. Herr BV
Wendt schlägt vor, die Kinder altersgerechter einzubinden, z.B. durch das Verteilen
von Malbüchern und kleinen Mengen an Süßigkeiten wie z.B. Gummibärchen. Im
übrigen schließt er sich der Antragsformulierung von Frau BV Hansen an. Herr Krüger
stellt fest, dass auch schon jetzt die Kinder in der beschriebenen Weise beschäftigt
werden. Frau BV
Gisa betont noch einmal, dass Kinder dazu gehören und die Eltern sicher nicht
einverstanden sind, wenn ihre Kinder hinausgeschickt würden. Frau BV
Andres hält Deutschland nach ihrer Einschätzung nicht für kinderfeindlich. Herr BzStR
Krüger hält die Präsenz von Politik und Verwaltung bei dieser Veranstaltung für
sehr wichtig, um damit den Neubürgern gleich die Möglichkeit zum Kennenlernen
und zur Kontaktaufnahme (ggf. auch durch Überreichen der Visitenkarte und
Vereinbaren eines späteren Termins) zu bieten. Frau BV
Andres antwortet auf die Darstellung von Herrn Gronau hin, dass sie eine Einzelfalldiskussion
im Ausschuss für unangemessen hält. Frau BV Andres stellt die Drucksache 0115/3 in der
geänderten Fassung zur Abstimmung. Der
Ausschuss für Bürgerdienste, Ausbildungsförderung und Personal empfiehlt
der BVV, die BVV
möge beschließen: Das
Bezirksamt wird aufgefordert, die Einbürgerungsfeiern des Bezirks weiterhin in
würdevollem Rahmen stattfinden zu lassen, jedoch zu prüfen, in Ablauf und Ausgestaltung
der Feier stärker den fröhlichen und freudigen Anlass der Zusammenkunft zu
betonen. Insbesondere
ist zu prüfen, wie die Veranstaltung insgesamt “kindgerechter”
gestaltet werden kann bzw. ob z. B. eine Kinderbetreuung organisiert werden
kann. Der BVV ist
bis zum 30. April 2007 zu berichten. Ursprungstext: Das
Bezirksamt wird aufgefordert, die Einbürgerungsfeiern des Bezirks weiterhin in
würdevollem Rahmen stattfinden zu lassen, jedoch in Ablauf und Ausgestaltung
der Feier stärker den fröhlichen und freudigen Anlass der Zusammenkunft zu
betonen. Insbesondere
ist zu prüfen, wie die Veranstaltung insgesamt “kindgerechter”
gestaltet werden kann bzw. ob z. B. eine Kinderbetreuung organisiert werden
kann. Der BVV ist
bis zum 30. März 2007 zu berichten. Abstimmungsergebnis: dafür: einstimmig dagegen: Enthaltung: |
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