Drucksache - 0115/3
Die BVV hat
in ihrer Sitzung vom 15.02.2007 beschlossen: Das
Bezirksamt wird aufgefordert, die Einbürgerungsfeiern des Bezirks weiterhin in
würdevollem Rahmen stattfinden zu lassen, jedoch zu prüfen, in Ablauf und Ausgestaltung
der Feier stärker den fröhlichen und freudigen Anlass der Zusammenkunft zu
betonen. Insbesondere ist zu prüfen, wie die Veranstaltung insgesamt “kindgerechter” gestaltet werden kann bzw. ob z. B. eine Kinderbetreuung organisiert werden kann. Der BVV ist
bis zum 30. April 2007 zu berichten. Hierzu nimmt das Bezirksamt wie folgt Stellung: Das Bezirksamt teilt die Auffassung der BVV, dass die Einbürgerung ein freudiges Ereignis ist. Dies wird nicht zuletzt dadurch deutlich, dass Charlottenburg – Wilmersdorf seit Jahren trotz äußerst begrenzter finanzieller Mittel Einbürgerungsfeiern ausrichtet, auch wenn dies nicht in allen Berliner Bezirken in gleicher Weise üblich ist. Mit diesen Feiern sollen die neuen Staatsbürger und Staatsbürgerinnen nach ihrer Einbürgerung noch einmal auf besondere Weise in ihren erworbenen Rechten und Pflichten willkommen geheißen werden. Die ausschließlich positiven Reaktionen, die es in der Vergangenheit bereits von Gästen der Veranstaltung dazu gab, haben gezeigt, dass das Anliegen des Bezirksamtes verstanden wurde und ermutigt wird, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. Selbstverständlich besteht dabei auch stets Offenheit für Verbesserungen, sofern sie realisierbar sind. Auch bisher wurden die Einbürgerungsfeiern bereits nach entsprechend gewonnenen Erkenntnissen in ihrer Gestaltung angepasst. Das Bezirksamt
hat gleichwohl den Wunsch der BVV auf kritische Überprüfung der Gestaltung des
Festaktes aufgegriffen und bei der letzten Einbürgerungsfeier am 4. April einen
Fragebogen verteilt und um die Meinungen der Besucher zu dieser Frage gebeten.
Zur besseren Auswertbarkeit war er farblich unterschiedlich für Gäste und sog.
“Offizielle” gestaltet. Von den geladenen Gästen wurden 34
Fragebögen beantwortet, die offiziellen Teilnehmer gaben 4 Fragebögen ab. Dem ganz
überwiegenden Teil der Gäste war es ebenso wie den Offiziellen wichtig, miteinander
dieses wichtige Ereignis in ihrem Leben zu feiern, der Einladung wurde aber
auch hohe Bedeutung zugemessen. Einstimmig begrüßten beide Gruppen die Reden
der politisch Verantwortlichen, von den Gästen bewertete niemand diese als zu
lang, sondern 2/3 erschienen sie angemessen. Die Musik der Feier bewerteten die
Gäste fast einstimmig als gelungen, hier gab es mehr Kritik seitens der
Offiziellen. Bezüglich
der Teilnahme von Kindern an der Veranstaltung war der ganz überwiegende Anteil
der Befragten der Auffassung, dass dies zu begrüßen sei. Einige Beteiligte
hielten allerdings eine Altersuntergrenze für angebracht. Nur zwei Gäste
meinten, dass Kinder außerhalb des Raumes betreut werden sollten. Fast allen
Gästen gefiel die Feier so wie sie war. Das
Ergebnis der Umfrage bestätigt im Wesentlichen die bisherige Form der Feier.
Dies schließt natürlich nicht aus, dass die Anregungen, die von den
verschiedensten Seiten kamen, nicht auch aufgenommen werden können. Mit der
Musikschule soll vereinbart werden, vor allem heitere Werke verschiedener
Musikepochen auszuwählen. Zu besonderen Anlässen – wie jetzt kurz vor
Ostern in der Passionszeit – muss es aber auch möglich sein, eine
angemessene ernste Auswahl von Stücken zu treffen. Hinsichtlich
der Beteiligung und Betreuung von Kindern ist zunächst einmal festzuhalten,
dass sie nicht von der Einbürgerungsfeier ausgeschlossen werden dürfen, zumal
in vielen Fällen gerade die Kinder eingebürgert worden sind- teilweise mit
einem Elternteil, häufig jedoch auch allein, wenn die Eltern die
Staatsangehörigkeit bereits zuvor erlangt hatten. Außerdem ist in anderen
Kulturkreisen die Teilnahme von Kindern an Festen immer noch viel
selbstverständlicher als offensichtlich heutzutage in unserem eigenen Land. Sie
werden seltener als störend empfunden, sondern eher als Ausdruck von
Lebensfreude und Familienzusammenhalt gesehen. Viele Eltern wollen ihre Kinder
bei diesem bedeutenden Anlass dann auch natürlich gerne dabei haben. Eine
Betreuung außerhalb des Raumes wäre bei dem breiten Altersspektrum und den
damit z.T. verbundenen Verständigungsschwierigkeiten nicht nur organisatorisch
schwer lösbar. Vor allem kleinere Kinder würden sich in einer fremden Umgebung
wohl kaum von ihren Angehörigen entfernen wollen – dies wäre auch
pädagogisch höchst problematisch. Um den Kindern ein wenig Beschäftigung und
Ablenkung zu bieten, erhalten alle Malzeug während der Veranstaltung und beim
Ankommen – sowie bei Bedarf auch zwischendurch – kleinere Mengen an
Süßigkeiten. Selbstverständlich
ist das Bezirksamt auch weiterhin bemüht, die Einbürgerungsfeier mit den
vorhandenen begrenzten Mitteln optimal zu gestalten und weiter zu entwickeln.
Dies ist ein kontinuierlicher Prozess, in den die gemachten Erfahrungen –
wenn auch nicht immer für alle sofort sichtbar – einfließen. Thiemen Krüger Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadtrat |
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