Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Gideon Joffe, erinnerte daran, wie vielfältig Berlin sei. «Berlin ist so bunt und so divers geworden, dass man glauben könnte, man kann sich hier nur wohlfühlen», sagte Joffe. «Es wird einerseits immer bunter in dieser Stadt, andererseits wird die Stimmung in der jüdischen Gemeinde immer dunkler.» Es beginne zu brodeln. Man müsse anfangen, dagegen vorzugehen. Joffe dankte Wegner für seine Unterstützung, aber auch den christlichen Kirchen, die den Gedenkweg am Nachmittag durch die City West organisiert hatten. Entlang der Strecke gab es vor dem Zweiten Weltkrieg mehr als 100 jüdische Geschäfte, von denen zahlreiche in der Pogromnacht Ziel antisemitischer Zerstörungswut und Plünderungen wurden.