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Im Grunewald ist nach einer unbeabsichtigten Explosion auf dem dortigen Sprengplatz am Donnerstagmorgen ein Feuer ausgebrochen und hat den angrenzenden Wald in Brand gesetzt.
Das Feuer breitete sich nach Angaben der Feuerwehr vom Donnerstag aus. Immer wieder kam es zu weiteren Explosionen. Am Nachmittag hieß es, eine Fläche von rund 50 Hektar sei betroffen. «Die brennen nicht alle komplett, die sind zum Teil nur verraucht», teilte Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein am späten Donnerstagnachmittag mit. Die Fläche habe sich seit den frühen Morgenstunden aber deutlich ausgeweitet. «Wir sind jetzt aber guter Dinge», sagte Kirstein. «Wir haben eine unabhängige Löschversorgung, die uns heute in den Abendstunden massiv nach vorne bringen wird.»
Der Kronprinzessinnenweg, die Havelchaussee, die Onkel-Tom-Straße, der Hüttenweg, die Koenigsallee und die Avus bis zum Kreuz Zehlendorf sind in diesem Bereich gesperrt. Die Sperrungen werden laut Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ) voraussichtlich mindestens den Freitag über andauern. Anwohner sollen Fenster und Türen geschlossen halten. Lüftung und Klimaanlagen sollen ausgeschaltet werden.
Aufgrund des Feuers im Grunewald ist der Regional- und S-Bahnverkehr in Richtung Westen ebenfalls unterbrochen. Die S-Bahn-Linie S7 fährt von Berlin aus nur noch bis Grunewald, wie ein Bahnsprecher sagte. Beim Regionalverkehr sind die Linien RE1 und RE7 sowie RB21 und RB22 zwischen Wannsee und Friedrichstraße unterbrochen. Nach Potsdam gelangen Fahrgäste nach wie vor mit der S1. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, wurde auch der Fernverkehr wurde zwischen Hauptbahnhof und Potsdam unterbrochen. Betroffene Züge werden umgeleitet und halten nicht in Wannsee und Potsdam. Die Unterbrechungen im Nah- und Fernverkehr bestehen auch am Freitag weiterhin.
Wohngegenden in Grunewald sind nach Erkenntnissen der Feuerwehr nicht in Gefahr. «Das werden wir verhindern», sagte ein Sprecher. Die nächsten Wohngebäude seien mindestens zwei Kilometer entfernt. Auch Verkehrsinfrastruktur sei nicht betroffen. Verletzte habe es bislang nicht gegeben. Die Berlinerinnen und Berliner sollten die Gegend aber weiträumig meiden. Es sei davon auszugehen, dass die hohe Trockenheit in der Gegend den weiteren Verlauf des Feuers beeinflussen werde, hieß es. Die Hitze am Donnerstag machte den Einsatzkräften zu schaffen.
Die Bundeswehr unterstützt die Berliner Feuerwehr bei der Bekämpfung des Feuers. Zunächst zogen sich die Einsatzkräfte auf 1000 Meter zurück und bewässerten die angrenzenden Waldgebiete. Auf diese Weise sollte ein Ausbreiten der Flammen erschwert werden. Vor Ort trafen Wasserwerfer und Räumpanzer ein. Nach wie vor bestehe eine «enorme Gefahr» durch Explosionen und umherfliegende Trümmerteile für die Einsatzkräfte, sagte ein Feuerwehrsprecher dem Sender NTV. Am frühen Abend kam es erneut zu Explosionen. Die Detonationen seien bemerkt worden, während ein Spezialroboter der Bundeswehr den Sprengplatz erkunden sollte. Der Einsatz sei deshalb abgebrochen worden. Auch anschließend habe es noch mehrere Detonationen gegeben. Die Webcam am RBB-Fernsehzentrum zeigte die schwarzen Rauchschwaden über dem Grunewald.
Die Feuerwehr hat am frühen Abend mit Löscharbeiten innerhalb der Sicherheitszone rund um den Sprengplatz im Grunewald begonnen. Das sagte Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein am späten Donnerstagnachmittag. «Der Sperrkreis von 1000 Metern bleibt bestehen. Aber es ist möglich, dass wir als Feuerwehr jetzt in gewissen Bereichen bis auf 500 Meter tätig werden können», sagte Kirstein. «Das heißt, die Löscharbeiten sind zum Teil schon angelaufen.» Das Löschwasser sei im Vorfeld schon bereitgestellt worden. Die Einsatzkräfte seien seit mehr als zwölf Stunden vor Ort. «Sie werden jetzt zum Abend ausgetauscht», sagte Kirstein. «Die Nachtschicht wird frisch hier her kommen. Wir gehen davon aus, dass wir mindestens bis in die späten Abendstunden hier tätig sein werden, wenn nicht sogar die ganze Nacht.»