Das kündigte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag (29. März 2022) nach einer gemeinsamen Kabinettssitzung von Berlin und Brandenburg am Dienstag in Frankfurt (Oder) an. Es hätten sich nach dem russischen Angriff auf das Nachbarland bereits mehr als 100 ukrainische Pädagoginnen für den Berliner Schuldienst beworben, sagte Giffey. «Wir werden das nutzen und sie für den Berliner Landesdienst als Seiteneinsteiger einstellen und hoffen, dass wir dann perspektivisch einige davon auch in den regulären Schulbetrieb übernehmen können», sagte Giffey. Auf ein langes Anerkennungsverfahren solle dabei verzichtet werden.
Berlin: Ukrainische Pädagoginnen als Seiteneinsteiger
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Der Senat will Pädagoginnen aus der Ukraine möglichst unkompliziert in Berliner Schulen beschäftigen.
Berufsstart abhängig von Sprachkenntnissen
Bisher hätten in Berlin rund 20.000 ukrainische Geflüchtete einen Antrag auf Erteilung eines Aufenthaltstitels gestellt, der für zwei Jahre gilt. Damit verbunden sei auch das Recht auf Arbeit. «Es ist eine sehr gute integrationspolitische Entwicklung, dass die Menschen arbeiten können», sagte Giffey. Es sei allerdings die Frage, ob sie sofort in dem Beruf arbeiten könnten, den sie in der Ukraine ausgeübt hätten. «Das wird sehr davon abhängen, wie die Sprachkenntnisse aussehen.» In manchen Branchen wie bei den IT-Berufen, in denen Englisch eine zentrale Rolle spiele, werde das unproblematisch sein.
Berlin und Brandenburg wollen Fachkräftemangel gemeinsam bekämpfen
«Ich denke, dass das Thema Anerkennung von Berufsabschlüssen ein ganz entscheidendes sein wird für die Arbeitsmarktintegration», sagte Giffey. «Deswegen müssen wir das auch vorantreiben.» Noch sei das Thema aber nicht das akuteste Problem. Fachkräftemangel generell ist aus Sicht von Berlin und Brandenburg allerdings ein entscheidendes Hemmnis für das Wirtschaftswachstum der gemeinsamen Metropolregion, sagte Giffey. Beide Länder haben vereinbart, bis zum Herbst eine gemeinsame Fachkräftestrategie zu entwickeln, um dem zu begegnen.