Feste der Vielfalt

Berlin wird das Epizentrum der Inklusion: Vom 19. – 24. Juni 2022 finden die Special Olympics Nationale Spiele Berlin 2022 für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung statt. Im Juni 2023 wird die Hauptstadt dann Gastgeberin des weltweit größten inklusiven Sportevents, der Special Olympics World Games.

Auch im Volunteer-Programm wird der inklusive Gedanke gelebt | The inclusive idea is also embraced in the Volunteer Programme

Auch im Volunteer-Programm wird der inklusive Gedanke gelebt

von Philipp Laberenz, Special Olympics World Games Berlin 2023 Organizing Committee gGmbH

Volleyballer Fabian Henselmann gemeinsam mit zwei Athleten aus Nigeria bei den Special Olympics World Games Abu Dhabi 2019 | Volleyball player Fabian Henselmann with two athletes from Nigeria at the Special Olympics World Games Abu Dhabi 2019

Volleyballer Fabian Henselmann gemeinsam mit zwei Athleten aus Nigeria bei den Special Olympics World Games Abu Dhabi 2019

Im Sport geht nichts ohne Zusammenhalt. Das „Wir“ wird großgeschrieben, heißt es. Die Sportfamilie kennt zwar Exoten, Fremdlinge aber gibt es nicht. Jeder soll dazugehören. Und Special Olympics bringt zwei lose Enden zusammen: Sport und Inklusion – mit dieser besonderen Inklusionsbewegung entsteht ein festes Gespann.
„Special Olympics ist mehr als ein reines Sportfest“, sagt Sven Albrecht, CEO des Organisationskomitees der Special Olympics World Games 2023: „Wir alle treten an für mehr Miteinander. Überall auf der Welt verändern wir das Leben vieler Menschen, indem wir das Bewusstsein der Mitmenschen auch für alltägliche Barrieren schärfen und letztlich gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen werden. Das ist das Ziel für Berlin 2022 und 2023.“

Die inklusive Bewegung Special Olympics, die ihren Anfang 1968 durch die Initiative von Eunice Kennedy Shriver nahm, verfolgt die Vision, durch die Kraft des Sports Verbindungen und Veränderungen zu schaffen. Institutionen, Kultureinrichtungen, Schulen und Sportvereine übernehmen bei dieser Entwicklung eine tragende Rolle. Sie sind die Brückenbauer, um Menschen mit geistiger Behinderung in die Mitte unserer Gesellschaft zu holen. Im Sport werden Begegnungen und Erlebnisse ermöglicht. In Institutionen wächst der Gemeinsinn. Ihre Öffnung für Menschen mit geistigen Behinderungen wird eine Anstrengung und eine Bereicherung.

Die Special Olympics in Berlin werden der Impuls für unser Land sein, gesellschaftlich zu reifen, eine Gelassenheit und Offenheit im Umgang mit geistig behinderten Menschen zu entwickeln. Es wird ein Sporterlebnis, wie es Deutschland in dieser Dimension noch nicht erlebt hat.

Eine Athletin aus Bangladesch freut sich beim Handball | An athlete from Bangladesh enthusiastically playing handball

Eine Athletin aus Bangladesch freut sich beim Handball

Das Engagement der Volunteers bei den Nationalen Spielen 2022 und den Weltspielen 2023 zeigt das Ausmaß. Bis zu 3.500 freiwillige Helfer*innen werden dieses Jahr im Einsatz sein, im kommenden Jahr bis zu 20.000 Volunteers. Begleitet von 300.000 Zuschauenden werden insgesamt 4.500 Athlet*innen sowie Unified Partners (Menschen mit und ohne Behinderungen treiben gemeinsam in einem Team Sport) bei den Nationalen Spielen Berlin 2022 an den Start gehen, mehr als 7.000 Athlet*innen bei den Weltspielen 2023.

„Wir müssen die Special Olympics als wichtigen Beitrag für ein bürgerschaftliches Engagement in einer inklusiven Gesellschaft begreifen und nutzen“, bekräftigt Sven Albrecht. „Wie im Sport wird es auch im Alltag selbstverständlich sein, dass Menschen mit Behinderungen sich ehrenamtlich engagieren.“ Dafür müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden und Menschen mit Behinderungen die notwendigen Assistenzleistungen bekommen.

Möglichkeiten der Partizipation wird das Programm „Fans in the Stands“ bieten: Vertreter*innen von Schulen und Universitäten, Vereinen und Verbänden, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Unternehmen und Stiftungen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, aber auch Behörden und Verwaltungen sowie viele weitere Organisationen sind aufgerufen, kostenlos den Spielen beizuwohnen. Außerdem lädt das Kulturfest „Special Olympics Festival“ alle Teilnehmenden und Besucher*innen der Spiele und Berliner*innen zu einem bunten Bühnenprogramm, vielen inklusiven Mitmachangeboten und sportlichen Aktivitäten ein.

So sind die Nationalen Spiele 2022 und die Weltspiele 2023 Feste der Vielfalt, eine Chance für die Verwirklichung der Inklusion. Sie sind eine Einladung an alle, gemeinsam unsere Gesellschaft inklusiv zu gestalten – denn die Zeit für mehr Teamgeist und Teilhabe ist gekommen. Menschen mit Behinderungen werden sichtbar und selbstverständlich Teil von etwas Großem. Sie erfahren Anerkennung und Selbstbewusstsein.

Bei den Nationalen Spielen 2022 und den Weltspielen 2023 werden 190 Delegationen und deren Betreuer*innen und Angehörige als Botschafterinnen aus den Ländern der Welt zusammenkommen. Für das Ziel der inklusiven Gesellschaft engagieren sich auch mehr als 260 deutsche Kommunen im Rahmen des Host Town Programs. „Das Wichtigste am Host Town Program ist die Nachhaltigkeit – dass die Inklusion auch nach den Weltspielen in den Kommunen bleibt“, sagt Mark Solomeyer, Athletensprecher Special Olympics und Vizepräsident SO-Deutschland.

Städte, Gemeinden und Landkreise aus allen Bundesländern, in der Grenzregion Frankreich, Deutschland, Luxemburg auch grenzüberschreitend, werden Teil des Host Town Programs: die größte kommunale Inklusionsbewegung in der Geschichte der Bundesrepublik. Zusammen mit den Special Olympics Projekten „Live“ und „Wir gehören dazu“ entsteht der Raum für Begegnungen weit über 2023 hinaus.

Das Motto: #ZusammenUnschlagbar
Weitere Informationen: www.berlin2022.org

Delegation aus Suriname bei den Special Olympics World Games 2015 in den USA | Delegation from Suriname at the Special Olympics World Games 2015 in the USA

Delegation aus Suriname bei den Special Olympics World Games 2015 in den USA