Die Ephraim Veitel Stiftung und das Ephraim Palais
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Bild: Jüdisches Museum Berlin
Bis dahin arbeiteten die beiden Stiftungen eng zusammen, vor allem in der Finanzierung des vom Vater gestifteten Lehrhauses, der von Anfang an bestrebt war, dem traditionellen Lehrhaus eine etwas modernere Ausrichtung zu geben. Die Stiftung des Sohnes hat dafür eigens den zusätzlichen Unterricht in modernen Fächern finanziert. 1834 allerdings kam diese verwandelte jüdische Kinderschule zum Erliegen und die getauften und umbenannten Ephraims, nun als Ebers, Eberty, Friebe, Emmerich oder Meyer, versuchten mit den Stiftungsmitteln ein Seminar und Stipendien für evangelische Theologen einzurichten, was zunächst gelang, aber dann durch den preußischen Polizeipräsidenten (Innenminister) verboten wurde.
Nach dem von der Berliner Universität abgelehnten Angebot, mit den Stiftungsmitteln dort einen Lehrstuhl oder Dozenturen für jüdische Literatur und Geschichte einzurichten, haben die Ephraim- Nachkommen 1856, gemäß der Auflage des Polizeipräsidenten, die Rejudaisierung des Lehrhauses durchgeführt und zwar in Gestalt einer säkularen jüdischen Universität. Diese sollte in enger Anlehnung an die königliche Universität die an dieser verhinderten jüdischen Fächer lehren und erforschen. Alsbald kamen an diese Veitel Heine Ephraimsche Lehranstalt genannte Hochschule zahlreiche jüdische und christliche Studenten aus ganz Europa wie auch eine beachtliche Zahl aus den USA. Unter ihnen waren die hernach großen Gelehrten und Professoren der amerikanisch-jüdischen Universitäten, berühmte Rabbiner und Führungspersönlichkeiten, die das amerikanische Judentum maßgeblich gestalteten, so die Präsidenten und Lehrer des renommierten Hebrew Union College und des Jewish
Theological Seminary. Auch die Landkarte der europäischen und palästinischen jüdischen Intelligenz wurde nachhaltig von dieser Schule geprägt.
Dies ist ein fast völlig vergessener Teil der Geschichte des Berliner Judentums. Die Ephraim Veitel Stiftung ist ein institutionelles Denkmal dieser Geschichte. Sie hat es sich deshalb zur Aufgabe gesetzt, all dies im Berliner Leben wieder bewusst zu machen und hofft deshalb auch auf weitere private wie öffentliche Unterstützung.
Weitere Informationen: www.ephraim-veitel-stiftung.de
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Susanne Zöchling